Koreanisch in KölnExotischer Barbecue mit Bulgogi und Kimchi
Diesmal habe ich mir Verstärkung mitgenommen: eine gute Freundin halb-koreanischer Abstammung. Um zu testen, ob das Essen im „Meat.ing“ auch wirklich wie bei Muttern in Korea schmeckt. Und zwar abends. Denn nur dann gibt es hier Korean Barbecue auf einem Elektrogrill, der in jeden Tisch eingelassen ist, und an kalten Tagen auch angenehm wärmt. Es ist sehr gesellig, darauf gemeinsam zu brutzeln, und sehr unterhaltsam zu sehen, wie jeder seine Päckchen packt. Ja, koreanisches Barbecue ist ein wenig wie Geschenke packen. Man legt etwas Reis in ein Salatblatt, darauf das gegrillte Fleisch, das kurz in intensiv röstiges Sesamöl getaucht wird, dazu zum Beispiel Kimchi, etwas Sojabohnenpaste, dann zuklappen und, wichtig, ganz in den Mund – auch wenn das nicht sehr elegant aussieht. Denn nur so ergibt sich der angenehm exotische Gesamteindruck – bei Geschmack und Textur.
Beeindruckendes Bulgogi
Beim Fleisch beeindruckt das marinierte Bulgogi am meisten. Übersetzt heißt es „Feuerfleisch“. Wobei die Würzungen, wie meine Begleiterin bestätigt, an deutsche Gaumen angepasst sind – also „nett scharf“. Natürlich kann man alles auch einzeln und durcheinander essen, und probieren sollte man ohnehin sämtliche der rund ein Dutzend Beilagen in kleinen Schälchen. Die wabbeligen Gemüsepfannkuchen wie auch die eher laffen Salate mit Sojakeimen sowie Glasnudeln sind wenig beeindruckend; der angenehm säuerliche Algensalat, die herrlich süßen, kross frittierten Süßkartoffeln und die balanciert gewürzte koreanische Nationalspeise Kimchi (eingelegter Chinakohl) dagegen schon. Und: alles frisch.
Drei Menüs zur Auswahl
Angeboten werden drei Menüs: eines mit Fleisch, eines mit noch etwas mehr Fleisch und Krabben, sowie ein vegetarisches. Allerdings macht das Barbecue mit Fleisch und Fisch deutlich mehr Sinn. Zum Menü gehört auch ein Nachtisch (Joghurtcreme mit Früchten), den man sich allerdings sparen kann, weil er geschmacklich das Belangloseste ist – und man selbst nach dem Barbecue ohnehin satt. Denn alles kann nachgeordert werden, die Bedienung wird über einen Knopf neben dem Tisch gerufen. Als Vorspeise gibt es einige wenige, perfekt knusprig frittierte und vegetarisch gefüllte Mandus, kleine koreanische Maultaschen – kulinarisch neben dem Bulgogi der Höhepunkt hier.
Wer auch bei den Getränken ein wenig „reisen“ will kann ausgesprochen süffiges koreanisches Bier ordern, sehr süß und künstlich schmeckenden Pflaumeneistee oder zum Abschluss angenehm weichen Süßkartoffelschnaps Soju. Meine Begleiterin war auf jeden Fall sehr zufrieden.
Das haben wir hier gegessen:
Menü 1 (inkl. Beilagen, Vorspeisen und Dessert) 22,90 Euro- Samgeubsal / Sogogiros (Schweinefleisch / Rindfleisch) - Bulgogi (mariniertes Rindfleisch) - Dagbulgogi / Doejibulgogi (mariniertes Hühnerfleisch/scharf mariniertes Schweinefleisch)
Menü 2 kostet 28,90 Euro und bietet zusätzlich: Barbarie Entenbrust, Lammfleisch und Garnelen
Vegetarisches Menü: 20,90 Euro
Hohe Pforte 9-11, 50676 Köln-Innenstadt, 0221/99556860, Di-Fr 12-15 Uhr & 18-23 Uhr, Sa 12-23 Uhr, So 18-23 Uhr, www.meating-koeln.de
(**Wir haben die Einrichtung zuletzt im Juni 2015 besucht.**)