Lieblingsorte in KölnRoyale Gin-Tonic-Tour durch Ehrenfeld
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Die Briten sind ja für so einiges bekannt: Tea-Time, Stripppoker mit Prinz Harry, Autofahren auf der falschen Seite, große Musik und Wachholderschnaps mit bitterer Limonade (um nur ein paar Beispiele zu nennen). Gin Tonic stammt noch aus der Kolonialzeit in Indien. Das chininhaltige Tonic Water wurde als Schutz vor Malaria getrunken. Angeblich war das Getränk damals so bitter, dass den Kolonialherren gar nichts anderen übrig blieb, als Gin in die trübe Limo zu schütten. Was tut man nicht alles für die Gesundheit. Queen Mum soll ja sich bis ins hohe Alter vor der Tropenkrankheit geschützt haben – mit Erfolg.
Ohne Alkohol:Coconut Kiss mit Ananas,Kokoscreme, Sahne und Grenadine // 4,50 EuroVirgin Mary // 4,50 EuroAntiqua Wake Me Up mit Maracujasaft, Zitrone-, Limejuice und Mandelsirup // 4,50 Euro
Ich begebe mich also auf royale Spuren und lande in Ehrenfeld im Königsblut – nomen est omen. Rote Wände, Lampions, morbider Charme. Zwischen Teelichtern, bunt bemalten Totenköpfen, Samtkissen, einem Meer aus Kunstblumen, Kronleuchtern und allerlei religiösem Kitsch, nehme ich Platz. Loungemusik dudelt im Hintergrund. Über der großen Holztheke leuchten die Worte „The Golden Six“.
Das Königsblut
Das Königsblut bietet knapp 15 verschiedene Gin-Sorten und sechs verschiedene Tonic Waters an. Ich starte mit Gin N˚260 aus dem Hause Sünner und Mediterranean Tonic Water von Fever-Tree. Die Kölner Brauerei destilliert einen sehr puren, pfeffrigen Gin. Die klare, intensive Aromatik passt hervorragend zur herben Zitrusnote.
Bei der zweiten Mischung treffen Orangen aus Sevilla auf Wachholderbrand aus München. The Duke ist ein relativ weicher, milder Gin. Das Tonic Water Indi aus Spanien schmeckt nach Bergamotte und Kardamom. Mir dämmert langsam wie komplex dieser ach so simple Longdrink ist. Natürlich kann man im Königsblut auch problemlos anderen Dinge konsumieren. Sowohl die alkoholhaltigen, als auch die alkoholfreien Cocktails sind sehr zu empfehlen.
Rubinrot
Drei Straßen weiter, im ehrwürdigen Rubinrot, ist es deutlich weniger kitschig, das Publikum ist ein bisschen weniger trendig und die Cocktails sind ein Quäntchen kreativer. Die Barkeeper verstehen ihr Handwerk und mixen im Minutentakt kleine Kunstwerke. Auch hier stehen diverse gute Ginsorten zur Auswahl. Ich rate aber dazu, außergewöhnliche Drinks wie Jamaican Mule oder McPhonque zu probieren. In diesem Sinne: God save Queen Mum! Und die ist immerhin 101 geworden.
Königsblut, Thebäerstr. 8, 50823 Köln, ☎ 0163/ 2878660, Öffnungszeiten: Mo bis Sa: ab 20 Uhr
Rubinrot, Sömmeringstraße 9, ☎ 0221/ 9901698, Öffnungszeiten: Mo bis Sa: ab 20 Uhr
**Die Einrichtungen wurden zuletzt von uns im Oktober 2014 besucht.**