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Radicchio und Co.Warum Bitterstoffe im Gemüse so gut für uns sind

Lesezeit 2 Minuten
raddichio

Die bitteren Geschmacksnoten im Radicchio sind nicht jedermanns Sache. Sie sind aber verdauungsfördernd und entzündungshemmend. 

Die Abneigung gegen bittere Geschmacksnoten hatte ursprünglich eine Schutzfunktion. Denn was bitter schmeckt, kann ein Warnsignal für Verdorbenes oder Giftiges sein. Doch viele Bitterstoffe aus pflanzlichen Lebensmitteln haben auch eine gesundheitsfördernde Wirkung, erklärt die Verbraucherzentrale Bayern.

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Bitterstoffe könnten den Appetit anregen und die Produktion von Verdauungssekreten fördern. „So werden Leber und Galle unterstützt und die Fettverdauung angeregt“, weiß Ernährungsexpertin Sabine Hülsmann. Die Bitterstoffe können die Verdauung auf Trab bringen und haben außerdem positiven Einfluss auf die Funktion von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse, berichtete auch die Zeitschrift „Neue Apotheken Illustrierte“ im vorigen September.

In diesen Gemüse-und Obstsorten stecken Bitterstoffe

Im Laufe der Zeit seien aus einigen Gemüsepflanzen Bitterstoffe durch Züchtung immer mehr entfernt worden. „Bei Gemüsesorten wie Endivie, Chicorée oder Radicchio ist das aus ernährungsphysiologischer Sicht eher ungünstig“, so Hülsmann. So wirken sie gerade wegen der Bitterstoffe auch antimikrobiell, antioxidativ oder entzündungshemmend. „Es ist also sinnvoll, wenn gerade im Winter bitterstoffreiche Gemüse und Salate auf dem Speiseplan stehen“, sagt die Ernährungsexpertin.

chicoree dpa

Chicorée gilt dank seiner Bitterstoffe als sehr gesundes Gemüse.

Aber auch in Rosenkohl, Brokkoli, Artischocken, Rucola, Minze, Radicchio, Mangold, Grapefruit und in verschiedenen Apfelsorten sowie in manchen Gewürzen - unter anderem in Kerbel, Estragon und Lorbeer - steckten die Bitterstoffe, schrieb die „Neue Apotheken Illustrierte" und zählte folgende Vorteile auf: „die Stoffe wirken wohltuend bei Blähungen und verbessern die Verdauung von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten. Darüber hinaus könnten Bitterstoffe beim Abnehmen helfen. Sie minderten demnach wegen ihres intensiven Eigengeschmacks den Heißhunger auf süße Speisen". (dpa/tmn)

Einfaches Rezept für Chicorée-Schiffchen mit Thunfischcreme

Zutaten:

2 Chicorée1 Avocado1 Dose Thunfisch (ohne Öl)5 EL Zitronensaft1 EL Frischkäse oder Crème fraîcheSalz, Pfeffer

Zubereitung:

Die Chicorée-Blätter vom Strunk zupfen und gut unter Wasser abwaschen. Auf einem großen Teller, mit der Öffnung nach oben, verteilen. Für die Füllung die Avocado aufschneiden und das Fruchtfleisch in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken, so dass eine breiige Maße entsteht. Den Zitronensaft untermischen. Dann den Thunfisch mit einem Teil des eigenen Saftes hinzufügen. Je nach Geschmack nun auch den Frischkäse oder die Crème fraîche beigeben (Veganer können diesen Punkt einfach weglassen). Dann kräftig rühren, damit eine homogene Creme entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer mag, kann noch ein paar Chiliflocken dazu geben. Auf den Blättern verteilen und frisch servieren. (lkl)