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Restaurant im GereonsviertelDas„La Fonda“ punktet mit Kölner Kulinarik

Lesezeit 3 Minuten
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La Fonda im Gereonsviertel

  1. Das kürzlich eröffnete Restaurant serviert Wohlfühlküche, darunter ein fein abgestimmtes Flönz.
  2. Die Weinkarte macht auch Freaks Spaß. Huhn, Forelle und Artischokensalat können sich sehen lassen.

Köln – Um die Flönz kreist die Kölner Kulinarik; wer etwas auf sich hält und Heimatverbundenheit demonstrieren will, sorgt dafür, dass Gäste eine ordentliche bekommen. Der Lackmustest der Brauhausküche ist längst in modernen Bistronomie-Konzepten angekommen, in denen von mediterran über asiatisch bis israelisch alles auf den Tisch kommt. Im erst vor wenigen Wochen eröffneten „La Fonda“ wird sie in kleiner, gebratener Form serviert, innen fast flüssig, mit „Decke Bunne, geröstete Öllisch und Äädäppelmus“ – alles elegant angerichtet und fein aufeinander abgestimmt. Eine Bäuerin im Abendkleid.

Fluffige Frikadelle und saftiges Huhn

Das Ambiente des „La Fonda“ (spanisch für Gasthaus) ist allerdings weder Bauernhochzeit noch Ballsaal, sondern Industrial Chic mit offenen Rohren an der Decke. Es gibt Barhocker an der langen Theke, große runde Tische und Nischen auf der Empore. Dort ist es akustisch am angenehmsten, ansonsten kann es sehr laut und hallend sein. Hinter dem Restaurant stecken das Qvest Hotel und Hase Catering, von dem Jan Nawrocki den sich noch einspielenden Service leitet.

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La Fonda im Gereonsviertel

Einzig, dass die Weinflasche nicht am Gästetisch ihren Platz hatte, störte den Eindruck. Die Weinkarte macht auch Freaks Spaß, da sie auch Gereiftes wie einen 1990er J.B. Becker Riesling (55 Euro) zu bieten hat oder Luxus-Preziosen wie den 1998er Margaux (590 Euro).

Vegetarische Gänge im Angebot

Zu einem „La Fonda Classic“ hätte Letzterer allerdings nicht gepasst: Die Frikadelle ist angenehm fluffig, mit schönem Kalbsgeschmack, nicht überwürzt, dazu ein guter Senf der Monschauer Senfmühle. Das alles klingt jetzt sehr nach Fleischküche, doch es wird lobenswerterweise immer ein Gang vegetarisch und vegan angeboten – bei Vorspeisen, Hauptspeise und Desserts.

Genauso klasse: Das saftige Huhn ist Eifler Freilandgeflügel. Dazu gibt es Gemüse, und zwar keine Pürees, sondern richtige Stücke, die Portion ist groß, der Gesamteindruck Wohlfühlküche. Küchendirektor Daniel Reinhardt und Johannes Langenstück, der abends das Küchen-Team leitet (er kochte zuvor im „Ox & Klee“ und im „Himmel un Äd“) wollen für gute Produkte stehen, seriös zubereitet, in ordentlichen Portionen.

Es ist keine Küche, die starke Akzente setzt in Sachen Röstaromen, Schärfe oder Säure. Bei einem Restaurant mit 120 Plätzen darf man sich Experimente kaum leisten. Ein bisschen mehr Mut in Sachen Würzung und Kombinationen kommt mit der Zeit aber hoffentlich noch dazu.

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La-Fonda-Flönz – eine Spezialanfertigung

Der Artischockensalat mit Miso-Hollandaise bietet diese jetzt schon und ist ein schlotziges Gesamtvergnügen, vor allem, wenn das 66-Grad-Ei sich über dem Gericht ergießt. Man möchte sich reinlegen. Die Königssee-Forelle gerät gefühlvoll kross, die lauwarme Schokoladentarte allzu brav.

Der kleine Gehweg an der Christophstraße zum Gereonshof lohnt also – im Sommer mit Außenterrasse sogar noch mehr.

Henns Auswahl

  1. Kalbsfrikadelle „La Fonda Classic“  // 3,80 Euro
  2. Artischocken-Brot-Salat / Eigelb 66°, Miso-Hollandaise und Walnuss // 11,50 Euro
  3. Gebratene Flönz / Elstar Apfel & Decke Bunne //  13,50 Euro
  4. Eifeler Freilandhuhn  und Kartoffelpüree // 26 Euro
  5. Forelle vom Königssee, Miesmuschelsud // 29 Euro
  6. Lauwarme Schokoladentarte / Himbeeren und Haselnüsse // 8,50 Euro

Gereonskloster 8, 50670 Köln, Tel.: 0221/168 175 15, geöffnet Mo-Fr 12-15 Uhr, Mi-So 17-24 Uhr

www.lafonda.koeln

Fazit: Wohlfühlküche in schick-urbanem Ambiente

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