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Restaurant RichartzRegionale Küche in Rath-Heumar

Lesezeit 3 Minuten

Bei schönem Wetter bietet das Richartz auch eine Außengastronomie.

Rath-Heumar – „Kaum standen die neuen Möbel in den Räumen, schauten auch schon die ersten Gäste rein. Und dann habe ich halt angefangen zu kochen“, sagt Michael Richartz. Nach einem langsamen Einstieg in den vergangenen Tagen hat er sein Restaurant „Richartz“ an der Rösrather Straße 653 jetzt auch offiziell eröffnet – mit regionaler Küche. Für den Start hatte ihm zunächst der Drei-Sterne-Koch Joachim Wissler aus einem der besten Restaurants Deutschlands – dem Vendôme im Schlosshotel Bensberg – mit seinem Küchenteam Hilfe geleistet. Richartz: „Für so ein neues Restaurant am Rand der Stadt ist das doch wie ein kulinarischer Ritterschlag.“

Für den Koch und Gastronomen, der in Brück lebt, ist es das erste eigene Projekt. „Ein Restaurant ganz unter meiner Regie war schon immer mein Traum“, sagt der 43-Jährige. Zuvor war Richartz 19 Jahre lang Küchenchef im Weinhaus „Alte Schule“ an der Olpener Straße. Kurz vor dessen 20-jährigem Bestehen hatte er die Küche dort verlassen, um sich selbstständig zu machen. Auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität wurde er im Nachbarvorort fündig. Das frühere „Kartoffel-Haus“ stand allerdings schon rund zwei Jahre lang leer und war erheblich sanierungsbedürftig.

Erweiterung möglich

„Den Laden wollte niemand mehr haben, weil er im Inneren so heruntergekommen war. Mit dem Leerstand war auch die Konzession ausgelaufen“, sagt Richartz. „Alles musste neu beantragt und die aktuellen Vorschriften, Auflagen und Richtlinien zu Brandschutz und Barrierefreiheit beachtet werden.“ Feuerschutztüren mit Sicherheitsgriffen wurden eingebaut, alle Treppenstufen entfernt. „Nun ist alles ebenerdig. Auch der Weg in die Küche, in der außer mir noch Mensor Morina als Küchenchef arbeitet“, sagt Richartz. Der sei schon in der Alten Schule sein Beikoch gewesen. Auch Sommelier Yury Appelyushynskyy ist mit nach Rath gewechselt. Die Küche ist in den Räumen eines ehemaligen Blumenladens entstanden, der an das Kartoffel-Haus angrenzte. Dafür seien einige Wände und Decken herausgerissen sowie die Toilettenanlage komplett erneuert und alle Räume aufwendig saniert und modernisiert worden. Insgesamt mussten etwa 200 000 Euro investiert werden, so Richartz. „Da Hauseigentümer Herbert Clasen sich an den Kosten beteiligt hat, brauchte ich mir kein Geld bei der Brauerei oder einer Bank zu leihen.“ Auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern ist ein Restaurant mit zwei Gasträumen entstanden, in denen man in gemütlichen Ledersesseln an Holztischen sitzt. „Zum guten Essen gehört auch, dass man vernünftig sitzt“, so Richartz. 50 Plätze hat er derzeit eingedeckt, eine Erweiterung auf 80 Plätze sei möglich. An den Wänden des Lokals hängen große Bilder, gemalt von Manuela Siebertz, der Inhaberin des benachbarten „Gio’s Modelädchen“ – man kennt sich, man hilft sich in Rath-Heumar.

Bei der noch recht übersichtlichen Speisekarte setzt Richartz auf regionale Küche. Die Vorspeisen reichen von Gewürz-Kürbissüppchen oder heißen Gambas in Knoblauchöl (je 8,50 Euro) bis zu Fischsuppe Bouillabaisse oder Ziegenkäse auf buntem Salat (je 10,50 Euro). Fisch ist in Form von Kabeljaufilet mit Sauerkraut und Püree (18,50 Euro) oder einer gefüllten Dorade mit Gemüse (19,50 Euro) bestellbar. Für Fleischliebhaber gibt es Rinderbäckchen mit Kartoffel-Möhrenstampf (17,50 Euro), Lammkarree mit Speckbohnen oder Hasenrücken mit violettem Blumenkohl (je 21,50 Euro). Richartz: „Da ich mein eigener Herr bin, kann ich die Speisekarte gestalten, wie ich will. Und sie manchmal auch schon nach einer Woche wieder wechseln.“

Zusätzlich bietet er künftig jeweils ein dreigängiges Mittags-Menü an – für 9,50 Euro. Zwischen Süppchen und Dessert (weiße Mousse mit Himbeeren) bleibt dabei die Wahl zwischen Fisch oder Fleisch. So gibt es beispielsweise Lachsfilet mit gebratenen Champignons oder ein kleines Kalbsschnitzel auf lauwarmem Kartoffelsalat. Michael Richartz:„Es ist den Gästen schon wichtig, dass man unter der Zehn-Euro-Marke bleibt.“