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Alte Apfelsorten, Pflanzen, Ernten, RezepteWelcher Apfel, für welchen Zweck?

Lesezeit 14 Minuten
apfel korb getty

Wie man einen Baum pflanzt und  was aus der  Ernte  werden kann – Ein Spezial  zur Saison.

  1. Äpfel sind das Lieblingsobst der Deutschen.
  2. Wie man Apfelbäume pflanzt und pflegt und was man über das heimische Obst sonst noch wissen möchte, finden Sie hier.
  3. Mit drei leckeren Rezepten aus dem Buch „Äpfel – Rezepte aus dem Obstgarten“.

Kann man je von Apfelkuchen die Nase voll haben? Niemals! Was man sonst noch mit der wunderbaren Frucht zubereitet, zeigt das ihr gewidmete „Äpfel – Rezepte aus dem Obstgarten“. Und wir dürfen drei Rezepte daraus hier verraten. Außerdem erklären wir, was bei der Pflanzung und Pflege der Bäume zu beachten ist.

1. Pastinaken-Apfel-Suppe mit Curry

apfel suppe

Schnell und unkompliziert zuzubereiten und wunderbar süß-scharf duftend – sagt zumindest Kochbuchautor und Apfel-Experte James Rich.

Autor James Rich schreibt dazu: Ich bin ein großer Freund von Pastinaken mit ihrer feinen, kräuterartigen Süße – damit passen sie ideal zu Äpfeln. Mit Curry gewürzt, erhalten Sie eine herzhafte Schüssel voller Wärme und Genuss. Diese Suppe ist sehr schnell und unkompliziert zubereitet und verbreitet schon während des Kochens ein wunderbar süß-scharfes Aroma in der Wohnung.

Für 4 PersonenVorbereitung 15 Minuten, Garzeit 35 Minuten2 EL Olivenöl1 Zwiebel, gehackt600 g Pastinaken, geschält, in Stücke geschnitten2 mittelgroße Kartoffeln, geschält, in Stücke geschnitten2 Knoblauchzehen, gepresst1 ½ TL Currygewürz1 ½ TL gemahlener Koriander1 TL gemahlener IngwerSalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer1 Kochapfel (z. B. Boskoop), geschält, entkernt, in Stücke geschnitten, l HühnerbrüheSaft von ½ ZitroneZum Servieren: Crème fraîche,Korianderkörner, geröstet und zerstoßen

Zubereitung

Das Olivenöl bei mittlerer Hitze in einem großen Topf erhitzen. Die Zwiebel darin zwei Minuten anbraten. Dann die Pastinaken und die Kartoffeln hinzufügen und weitere fünf Minuten braten, bis sie weich werden. Den Knoblauch hinzufügen und weitere zwei Minuten braten. Koriander, Ingwer sowie etwas Salz und Pfeffer hinzufügen und gut umrühren, damit die Gewürze mit angeröstet werden.

Den Apfel hineingeben und eine Minute anbraten. Mit der Hühnerbrühe aufgießen und zum Kochen bringen. Dann die Hitze reduzieren und 25 Minuten köcheln lassen, bis alles Gemüse weich ist und sich leicht mit dem Kochlöffel zerdrücken lässt. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Die Suppe portionsweise im Mixer oder mit dem Mixstab glatt pürieren. Nach dem Mixen den Zitronensaft unterrühren. Zum Servieren die Suppe wieder erwärmen. In Schalen füllen und mit Crème fraîche und etwas zerstoßenem, geröstetem Koriander garnieren.

2. Apfeltörtchen mit Ziegenkäse und Honig

apfel törtchen

Apfel-Gebäck, das das Ausprobieren lohnt: Törtchen Mit Ziegenkäse.

Für dieses Rezept eignet sich am besten ein leicht süßer Apfel als Ergänzung zum säuerlichen Käse; versuchen Sie es mit Braeburn, Gala oder Fuji aus der Region. Sie können einzelne Törtchen backen – wie hier beschrieben – oder einen Blechkuchen. In diesem Fall rollen Sie den Blätterteig einfach rechteckig aus.

Ergibt 10 Stück, Vorbereitung 25 Minuten, Backzeit 30–40 Minuten75 g Butter1 Zwiebel, in dünne Ringe geschnitten½ Zweig Rosmarin, Nadeln fein gehackt2 ×320 g fertig gekaufter Blätterteigetwas Mehl zum Bestäuben1 Ei, verrührtFür den Käsebelag200 g Ziegenkäse1 EL ZitronensaftSalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer4 knackige, eher süßliche Tafeläpfel (z. B. Gala, Fuji, Jonagold), geschält, entkernt, in Scheiben geschnitten1 Prise gemahlener Piment4 EL flüssiger HonigZum Servieren: Basilikum-Micro-Leaves

Zubereitung

Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Ein großes Blech mit Backpapier auslegen. In einem Topf bei mittlerer Hitze die Hälfte der Butter schmelzen. Die Zwiebel mit dem Rosmarin darin anbraten, bis sie braun wird. Beiseitestellen.

Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche etwa 5 mm dick ausrollen. Mit einem kreisförmigen Ausstecher von 10 cm Durchmesser 20 Scheiben ausstechen. Davon zehn auf das vorbereitete Backbleich legen und mit einer Gabel einstechen. Aus den verbleibenden zehn Teigscheiben kleinere Scheiben von 9 cm Durchmesser ausstechen; diese herauslösen und für ein anderes Rezept aufbewahren. Die Teigscheiben auf dem Backblech mit Ei bestreichen, dann jeweils einen Teigring darauflegen. Im Gefrierfach 15 Minuten kühlen.

Für den Käsebelag den Ziegenkäse mit Zitronensaft sowie etwas Salz und Pfeffer in einer Schüssel mit einer Gabel mischen. Nicht zu lange rühren, der Käse sollte noch recht krümelig sein. Jeweils etwa 1 Esslöffel Käsemischung auf jede Blätterteigscheibe geben. Mit den Apfelscheiben leicht überlappend bedecken. Die restliche Butter schmelzen und die Törtchen damit bestreichen. Mit dem Piment bestreuen. Im Ofen 25–30 Minuten goldbraun backen. Aus dem Ofen nehmen, mit dem Honig beträufeln, solange sie noch warm sind, mit Micro Leaves garnieren und servieren.

3. Apfelkuchen mit Karamell

apfel kuchen karamell

Apfel-Gebäck, das das Ausprobieren lohnt: Kuchen mit Karamell.

Äpfel und Karamell sind eine himmlische Kombination. Sie weckt Erinnerungen an Jahrmärkte und Feuerwerk. In diesem Kuchen, der fast als Dessert durchgehen könnte, kommen die Aromen besonders schön zur Geltung. Er schmeckt am besten warm, mit einem großzügigen Klecks Karamellsauce und Vanilleeis, wenn Sie mögen.

Für 12 Portionen, Vorbereitung 20 Minuten, Backzeit 1 StundeFür den Kuchen175 g Butter, zimmerwarm150 g feiner Zucker200 g Mehl1 TL gemahlener Zimt½ TL gemahlener Ingwer2 ½ TL Backpulver4 Eier, verrührt100 g Mandeln, gemahlen50 g Sultaninen200 g Tafeläpfel (z. B. Gala, Elstar), geschält, entkernt, 1 Apfel in Scheiben geschnitten, Rest gehacktFür die Karamellsauce200 ml Crème double50 g Butter175 g heller Rohrohrzucker1 EL Zuckerrübensirup1 EL MelasseZum Servieren: Vanilleeis

Zubereitung

Den Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. Den Boden einer Springform (22 cm Durchmesser) mit Butter fetten und mit Backpapier auslegen. In der Küchenmaschine die Butter mit dem Zucker cremig rühren, bis sie hell wird.

Mehl, Zimt, Ingwer und Backpulver in eine separate Schüssel sieben. Nach und nach die Eier zur Buttermischung geben, dazwischen immer wieder gut unterrühren und jeweils 1 Esslöffel der Mehlmischung dazugeben. Sobald das Mehl vollständig eingearbeitet ist, die gemahlenen Mandeln und die Sultaninen dazugeben und weiter rühren, bis alles verbunden ist. Die gehackten Äpfel hinzufügen und mit einem Holzlöffel unterrühren.

Den Teig in die vorbereitete Form füllen und die Apfelscheiben kreisförmig darauf auslegen. Im Ofen eine Stunde backen, bis ein eingestochener Spieß sauber herauskommt. Fünf Minuten in der Form abkühlen lassen, dann den Ring der Springform abnehmen und den Kuchen zum Auskühlen auf ein Kuchengitter legen.

Für die Karamellsauce die Crème double in einem Topf bei schwacher Hitze erwärmen. Butter und Zucker hinzufügen und rühren, bis alles flüssig und glatt ist. Dann Zuckerrübensirup und Melasse hinzufügen und gut verrühren. Den Kuchen mit der heißen Karamellsauce und einem kräftigen Klecks Vanilleeis servieren.

Apfelbaum pflanzen - Tipps und Informationen

Ein Apfelbaum ziert jeden Garten, nur welche Sorte soll es sein und wo soll er stehen? Was bei Neupflanzungen zu beachten ist.

Der Klarapfel ist schon früh im Juli reif gewesen und hat weißes, feinsäuerliches Fruchtfleisch. Der „Rote Gravensteiner“, etwa sechs Wochen später dran, ist sehr saftig mit ausgewogenem Aroma. „Kaiser Wilhelm“ gehört zu den späten und schmeckt ab Oktober gut. Die Früchte von dem kräftig wachsenden Baum sind groß und süß-säuerlich. Zarter ist die „Ananasrenette“, sie duftet süß, während der herbe „Rote Boskoop“ seinen Geschmack eher gekocht entfaltet.

Die Vielfalt der Äpfel ist groß. Viel größer, als es die Auswahl in den Geschäften vermuten lässt. Rund 20 000 Sorten soll es weltweit geben, alleine in Deutschland sind 1500 erhältlich. Um in den Genuss der ungewöhnlicheren Aromen jenseits von Elstar und Golden Delicious kommen zu können, muss man schon ein bisschen suchen auf Märkten und in Bioläden.

Oder aber man pflanzt selbst einen Apfelbaum in den Garten. Das ist zwar ein auf die Zukunft ausgerichtetes Projekt, denn eigenes Obst gibt es nicht auf die Schnelle. Doch die drei bis vier Jahre – selten nur zwei – bis die ersten Äpfel gepflückt werden können, vergehen zügig. Richtig gut trägt ein Baum nach etwa einem Jahrzehnt.

Der Herbst ist die beste Pflanzzeit für einen Apfelbaum. Doch die Auswahl ist nicht ganz so schnell getroffen. Welche Sorte soll es sein? Wie groß und ausladend darf er werden? Und, die wichtigste Frage: gibt es passende Bestäuber in der Nähe? Sonst wird es nichts mit dem Obst.

Die richtige Größe

Äpfel gibt es für jeden Garten: klein bleibende Zwergbäume, Spindel- und Buschformen, schmal wachsende Säulenformen, Halbstämme, Hochstämme und Spaliere. Bei einem Hochstamm beginnt die Krone auf etwa 1,80 Metern Höhe, der Baum wird, je nach Sorte, bis zu acht Meter hoch. Ein Hochstamm benötigt etwa 50 Quadratmeter Platz. Bei einem Halbstamm setzt die Krone meist auf etwa 1,20 Metern Höhe an, sie beansprucht 30 bis 40 Quadratmeter. Ein Spindelbaum besteht aus einem Haupttrieb mit seitlichen Zweigen, er nimmt nicht viel Platz ein, genau wie ein Zwergbaum oder ein Säulenapfel. Mit ganz wenig Raum kommt ein Spalier aus, das an einer Mauer oder einem Zaun gezogen wird.

Der Standort

Beim Standort sollte man nicht nur die Ansprüche des Baumes beachten (siehe Infokasten), sondern auch das Wachstum einkalkulieren. Wo die Krone später einmal ist, fällt weniger Sonne hin. Von der Veredelungsunterlage hängt es ab, wie der Baum wächst. Denn ein sortenreiner Apfel entsteht durch das Veredeln eines Zweigs auf ein anderes Gehölz, meist einen Wildapfel. Auf schwachwüchsigen Unterlagen veredelte Bäume werden bis zu drei Metern hoch und breit, mittelwüchsige bis zu fünf Meter, starkwüchsige können sechs Meter und mehr hoch werden und zwölf Meter breit. Das ist beim Kauf zu beachten. Starkwüchsig klingt, wenn der Garten groß ist, vielversprechend und lässt auf eine große Ernte hoffen. Die stellt sich allerdings erst nach einigen Jahren ein, zunächst investiert der Baum ins Wachstum. Danach gibt es jedoch Äpfel im Überfluss. Schnelleren Ertrag bringen die kleineren Busch-, Spindel- oder Säulenäpfel. Je schwächer das Wachstum, desto besser sollte der Boden sein. Säulen- oder Zwergäpfel auf schwach wachsenden Unterlagen eignen sich sogar für den Pflanzkübel.

Welche Sorte?

Geschmack, Allergien, Erntezeit, Lagermöglichkeiten: sie alle bestimmen die Auswahl einer Apfelsorte. Soll er süß sein oder säuerlich, frisch gegessen oder zu Mus verarbeitet werden? Ist ein kühler Keller zur Verfügung, in dem die Ernte über den Winter aufbewahrt werden kann, oder sollen die Äpfel zu Saft oder Mus verarbeitet werden?

Sommeräpfel wie „James Grieve“ werden, je nach Sorte, zwischen Juli und September reif und direkt verzehrt, Herbstäpfel wie der „Danziger Kantapfel“ werden gelagert und schmecken noch Wochen nach der Ernte gut. Winteräpfel wie zum Beispiel „Topaz“ entfalten ihr Aroma erst einige Zeit nach dem Pflücken und halten sich am kühlen, dunklen Ort bis zum nächsten Frühjahr. Mitunter werden auch Bäume mit mehreren Sorten auf einem Stamm angeboten, was jedoch ungünstig sein kann. Denn nicht alle entwickeln sich gleich gut und können sich gegenseitig behindern.

Die Sorten, die wir heute haben, gehen auf Wildäpfel zurück: den Holzapfel (Malus sylvestris) und den Zwergapfel (Malus pumila). Alte Sorten wie der „Gravensteiner“ oder die „Rote Sternrenette“ sind wieder im Kommen, vor allem wegen ihrer interessanten Aromen. Sie schmecken gut, viele eignen sich für Allergiker. Allerdings sind sie meist nicht so widerstandsfähig gegen Krankheiten wie die neuen Züchtungen, deren Namen mit „Pi“ oder „Re“ beginnen – „Pinova“ oder „Retina“ zum Beispiel.

Manche Menschen bekommen allergische Reaktionen, wenn sie „Golden Delicious“, „Elstar“ oder „Jonagold“ essen. Auslöser soll ein Eiweiß sein, das diese Äpfel ausbilden - gepaart mit dem Fehlen von Polyphenolen, die in anderen Sorten vorhanden sind. Polyphenole gelten als gesundheitsfördernd und sind vor allem in alten Sorten enthalten, bei neueren Züchtungen sind diese Inhaltsstoffe oft auf der Strecke geblieben. Äpfel wie Santana und Elise bilden das allergene Eiweiß nicht und gelten daher als Allergikeräpfel. Gut verträglich dank eines hohen Polyphenolwerts sind aber auch Sorten wie „Roter Boskoop“, „Goldparmäne“, Renettensorten und „Weißer Winterglockenapfel“. Sie können in der Regel verzehrt werden, ohne dass es zu allergischen Reaktionen kommt.

Blüten und Bienen

Äpfel blühen im April und Mai, sie müssen mit Pollen anderer Apfelbäume befruchtet werden. Das übernehmen Bienen – unter der Voraussetzung, dass irgendwo in der Nachbarschaft ein passender Baum wächst. Für die meisten Sorten reicht ein Wild- oder Zierapfel oder eine bestimmte andere Sorte. Händler führen Listen derjenigen, die sich am besten ergänzen. Denn nicht alle passen zu einander. Der früh blühende „Gravensteiner“ kann vom „Cox Orange“ befruchtet werden, aber nicht von der späten „Roten Sternrenette“. Hinzu kommt, dass manche Äpfel wie „Kaiser Wilhelm“ oder „Jonagold“ wenig fruchtbar, da triploid, sind: Sie haben einen Chromosomensatz mehr als die anderen. So ein Baum kann nur als dritter zu einem bestehenden Bestäuberpaar gepflanzt werden, er profitiert dann von den Pollen der anderen beiden.

Hat es dann geklappt und auch kein Frost die früh blühenden Sorten geschädigt, wachsen im Sommer die Früchte heran. Geerntet werden sie, wenn sie sich mit einer leichten Drehung vom Zweig lösen lassen. Fallobst hat oftmals nur eine Druckstelle oder einen kleine Wurmstich und lässt sich zu Mus oder Kompott verarbeiten – so geht nichts verloren von der kostbaren Ernte.

Kleine Apfel-Sortenauswahl und Merkmale

  1. Alkmene: 
  2. James Grieve: 
  3. Goldparmäne: 
  4. Pinova: 
  5. Rubinette:
  6. Santana:  
  7. Weißer Klarapfel:

Äpfel Pflanzen und Pflegen im Herbst

apfel am baum

Es gibt um die 20.000 Apfelsorten.

Der Herbst ist die beste Pflanzzeit für Apfelbäume. Sie fühlen sich an einem sonnigen, warmen, etwas windgeschütztem Platz wohl, nicht exponiert, aber auch nicht dort, wo sich die große Sommerhitze staut. Der Boden sollte nicht zu trocken sein, humos und tiefgründig, keinesfalls sauer. Auch Staunässe bekommt den Bäumen nicht.

Bäume, die wurzelnackt, also ohne Topfballen verkauft werden, kommen vor dem Pflanzen einige Stunden in einen Eimer Wasser. Von der Größe des Wurzelballens hängt ab, wie viel gegraben werden muss. Zum Einpflanzen ein Loch ausheben, das etwa doppelt so groß wie der Ballen sein sollte. Großzügig bemessen, dann können sich die Wurzeln schneller in der lockeren Erde entfalten. Auch den Boden des Loches auflockern. Den Baum hineinsetzen und ausrichten. Die Veredelungsstelle sollte mindestens zehn Zentimeter über der Erdoberfläche liegen. Ehe er wirklich in die Erde kommt, noch einmal herausnehmen und einen stabilen Pflanzpfahl etwa eine Handbreit von der Position des Stamms in den Boden schlagen. Dann wird eingepflanzt, dabei mit Kompost versetzte Erde hineingeben, so dass der Wurzelbereich gut gefüllt ist, und leicht antreten. Einen Gießring, also einen kleinen Wall formen, gut wässern und einschlämmen. Der Baum wird mit einem Kokosseil am Pfahl angebunden. Sind Kaninchen oder gar Rehe im Garten unterwegs, den Stamm mit einem Drahtgeflecht vor Verbiss schützen.

Wässern und beschneiden

Idealerweise werden die Baumscheiben – also der Wurzelbereich – von Bewuchs freigehalten, hier wird im Frühling eine Ladung Kompost hinzugegeben. Das hält das Bodenleben aktiv. Bei anhaltender Trockenheit müssen nicht nur frisch gepflanzte, auch andere junge Bäume gegossen werden.

Apfelbäume werden beschnitten, wenn die Krone zu dicht oder zu ausladend wird. Das ist nicht schwierig, die wichtigsten Grundlagen lassen sich am besten in einem praktisch ausgerichteten Seminar erlernen.

Krankheiten können auftreten, nicht selten Mehltau oder Apfelschorf. Triebe können mit Monilia infiziert sein, schlimmstenfalls auch dem meldepflichtigen, hoch ansteckenden Feuerbrand. Apfelwickler, Gespinstmotte Frostspanner und Blattläuse fühlen sich auf dem Gehölz wohl. Doch das sollte nicht davon abhalten, einen Baum zu pflanzen.

Apfelkunde: Wie viele Sorten gibt es, wann trägt ein Baum Früchte und mehr

Süß oder sauer? Wir Deutschen lieben Äpfel. Was man über unser meist verzehrtes heimisches Obst sonst noch wissen möchte.

Es gibt weltweit 20.000 Apfelsorten, von denen 1000 in Deutschland angebaut werden.

Die Sorten, die am häufigsten geerntet werden sind Elstar (17,5% der Ernte) und Jonagold (11,4% der Ernte).

Der Apfel stammt ursprünglich aus Zentral-und Westasien und kam in der Antike über Handelsstraßen nach Europa.

Der Reichsapfel als kostbares Herrschaftssymbol: Über Jahrtausende symbolisierte der Apfel Reichtum, Liebe und Fruchtbarkeit. Dieses Bild hat unter der modernen industriellen Massenproduktion sehr gelitten. Heute ist der Apfel schnöde alltäglich, aber dafür sehr populär.

Eine Umfrage hat ergeben, dass 46% der Deutschen süße Äpfel bevorzugen und 24% saure Äpfel am liebsten mögen. 29% der Befragten gaben an, beide Sorten zu mögen.

Etwa sieben Jahre lang muss ein Apfelbaum aus einem Samen wachsen, bis er zum ersten Mal Früchte trägt. Ein Baum kann bis 100 Jahre alt werden.

Das Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away" trifft zu. Äpfel enthalten mehr als 30 verschiedene Mineralstoffe sowie viele wichtige Vitamine. Die Fruchtsäuren im Apfel wirken wie eine biologische Zahnbürste, die Farb-und Gerbstoffe des Apfels schützen vor Herz-und Kreislauferkrankungen und sollen das Immunsystem stärken.

Äpfel sind das Lieblingsobst der Deutschen. Der Anbau erstreckt sich über 34.000 Hektar Anbaufläche und macht damit 69 Prozent der Baumobstanbaufläche in Deutschland aus.

Pro Kopf werden im Jahr durchschnittlich 17 Kilogramm Äpfel verzehrt. Die Zahl steigt auf 25 Kilogramm, rechnet man noch Kuchen und Saft dazu.

In der Bibel wurde die Frucht der Erkenntnis zu Beginn nicht als Apfel beschrieben. Erst später wurde der Apfel in der Geschichte integriert.

Zum Ursprung der Bezeichnung Big Apple für New York gibt es verschiedene Theorien. Erstmalig tauchte die Bezeichnung im Jahre 1909 in Edward S. Martins Buch „The Wayfarer in New York" auf und soll den unausgewogenen Anteil des Saftes der Frucht (=Geld) in New York zu anderen Regionen beschrieben haben.