Space Keks, Bazooka, Magic GumDiese Süßigkeiten machten uns zum Superman

Wer erinnert sich nicht an den Geruch von Bazooka Gum?
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Knallpink, neongrün oder gleich in allen Farben des Regenbogens: Süßigkeiten der 70iger und 80iger Jahre gaben alles, um aufzufallen und ungesund zu sein.
Mit dem Hintergrund, dass auf der Süßwarenmesse in Köln gerade die neusten Erfindungen der Branche vorgestellt werden, sind die Mitarbeiter des Magazins des Kölner Stadt-Anzeiger in ihren süßen Erinnerungen versunken. Keine zuckerfreien Müsli-Riegel, sondern Zucker und Chemie pur, machten uns damals glücklich.(rei)
Double Dip
Double Dip gab es nur im Sommer im Schwimmbad. Egal ob mit Sonne oder Wolken - wir lagen mit nassen Badeanzügen auf unseren Decken herum und schlabberten die Brause mit dem Stäbchen. Dieses war natürlich eine sehr gute Idee des Herstellers. Wir kamen uns äußerst cool vor mit diesem Ding, das man am Schluss sogar noch aufessen konnte. Man konnte das Stäbchen auch so halten wie eine Zigarette, was uns damals auch sehr lässig vorkam. (sab)
Nestlé Rolo
Ich stand auf Caramel und weil Stork Riesen einfach zu groß für meinen Mund und zu hart waren, bin ich auf Nestle Rolos umgestiegen. Wenn ich mir mal eine solche Stange vor der Schule beim Bäcker gekauft habe, habe ich die ganze Packung immer hintereinander weggegessen – und dann war mir natürlich schlecht. (ran)
Bussy Eis
Das gute alte BUSSY Eis! Hat garantiert noch niemals geschmeckt, schon gar nicht nach dem, was draufgedruckt war. War aber schon immer konkurrenzlos günstig. Und hat mir so geholfen, absolut ereignislose Kleinstadtsommernachmittage zu überstehen – der unzählige Male wiederholte Gang zum Büdchen zusammen mit der Freundin wurde durch den Spottpreis von zehn Pfennig pro Eis (Stand: ca. 1989) erst möglich. Dafür ein Bussi, Bussy! (sio)
Caramac
Der Karamellriegel in der rot-gelben Packung war auf dem Pausenhof heißbegehrtes Tauschmaterial. Mit einem Stück Caramac konnte man bis zu zwei Bissen Thunfischbaguette und noch einen Schaumgummi-Pilz aushandeln. Das war für mich als Unterstufenschüler kurz vor Weltherrschaft. (jfl)
Nimm 2
Eine Freundin von mir wohnte bei ihren Großeltern, was dazu führte, dass sie täglich mit dem versorgt wurde, was ich nur zu Geburts- und sonstigen Feiertagen in Massen bekam. Zum Beispiel: Nimm zwei. Die quietschsüß-sauren Bonbons mit dem hustensaftflüssigen Kern vertilgten wir bei jedem Treffen kiloweise. Wahrscheinlich, weil der Nachgeschmack so widerlich ist, dass man nicht mehr aufhören kann. Die Dorfzahnärzte hat’s gefreut. (sio)
Romy
Eines Tages lag sie wieder im Regal, als 200 g. Tafeln. Die Süßigkeit meiner Kindheit: Kokosschokolade – super süß und super nahrhaft. Bis dato konnte ich sie, wie früher, ab und zu an einem gut sortierten Kiosk finden. Mit dieser Kalorienbombe ließ sich der Heimweg von der Schule nach Hause problemlos überbrücken. Auch die halbe Stunde Umweg zum Mühlenbach war mit ihr kein Problem mehr. Das Mittagessen konnte warten, Wurde es doch warm und sicher im Ehebett meiner Eltern aufbewahrt. Mikrowellengeräte gab es noch nicht. Doch 200 g sind einfach zu viel, darum bin ich froh, dass mein Mann meine Vorliebe für diese Süßigkeit teilt und dass es diese Tafeln nur in den kühleren Jahreszeiten gibt. (gaw)
Plastikmuschel
Ich war schon als Kind auf Nachhaltigkeit bedacht. Wenn ich das Kirmesgeld meiner Oma mal wieder in Leckmuscheln investiert hatte, gab es nichts Schöneres als: ansaugen und auslecken. Bis der Mund so verklebt war, dass sich meine Lippen für einen klitzekleinen Moment nicht mehr voneinander lösten. Und die Plastikmuschel wurde natürlich verwahrt, wie ein Schatz in einer kleinen Truhe. Was ich mir dabei damals gedacht habe, weiß ich nicht mehr (gleiches gilt übrigens auch für die Pringles-Dosen-Pyramide auf meinem Bücherregal). Aber darum ging es ja auch nicht. Ich wünsche mir die Muschel zurück. Aber nicht im 10er-Pack. Sondern im Einzelverkauf – am Kiosk. So wie damals. (jef)
Space Keks
Ungeschlagener Lieblings-Schulpausensnack, da in Schokolade und Chemo-Karamell gegossene Verweigerungshaltung gegenüber den körnigen Gesundbrötchen in der ökologisch korrekten Schulcafeteria. Und nein: Dieser Space Keks ist absolut nicht halluzinogen, machte aber trotzdem den SoWi-Zusatzkurs in der 8. Stunde auf wundersame Weise erträglicher. Gab es leider nur beim Hausmeister und seither nirgendwo sonst. (sio)
sogar auf dem Dorf. (wes)
Zauberkugel
Das war ganz klar die Zauberkugel, ungefähr tischtennisballgroß: man lutschte sich durch mehrere Farb- und Geschmackschichten. Übrig blieb ein Kaugummi. Und eine ungesund schillernde Zunge, und zwar ziemlich lange. Deshalb nichts, was man heimlich naschen konnte. (hen)
Bazooka Bubble Gum
Mein erster Kaugummi, die ersten Blasen, die erste geplatzte Blase. Nie mehr hat Kaugummi so lecker geschmeckt, wie dieser pinkfarbene, fruchtige, Batzen! (eva)
Nie werde ich den Geruch vergessen, wenn ich (oder irgendjemand im Schulbus) das Papier geöffnet habe. Nie werde ich das Glücksgefühl vergessen, wenn Bazooka endlich weichgekaut war. (rei)
„Magic Gum“
... war für mich die erste Begegnung mit dem aufregenden Stadtleben. Ich habe es von meiner Tante bekommen, als ich eine Woche bei ihr zu Besuch war. In downtown Osnabrück! Äußerst mondän im Vergleich zu den Dörfern im Umland. Wir fuhren mit dem Bus! (statt Rad oder Auto) In den Zoo! (statt Kuhwiese). Und dazu gab es süß-saure Bröckchen aus einer blauen Tüte mit grünem Männchen drauf, die im Mund zuerst knisterten und sich dann in Kaugummi verwandelten. Ich war sprachlos. Jahrelang habe ich nach „Magic Gum“ gesucht, um dieses Gefühl wieder herauf zu beschwören. Doch es wurde aus dem Sortiment genommen. Jetzt gibt es das Wunderzeug wieder an ausgewählten Kiosken und Supermärkten. (twe)