Yoga, Ayurveda und Vegan in KölnSo lecker und gesund ist Kochen mit Ayurveda

Koch Volker Mehl war in ganz Deutschland unterwegs.
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Seit vielen Jahren widmet sich der Wuppertaler Koch Volker Mehl der ayurvedischen Lebensweise. Die aus Indien stammende Ayurveda Philosophie, sieht den Menschen als Teil eines großen Ganzen. Um mit sich und dem Kosmos im Reinen zu bleiben, gilt es die drei grundlegenden Lebensenergien, die Doshas, in Balance zu halten: Kapha ist das, was die Dinge zusammenhält, Pitta das, was die Dinge verdaut, und Vata reguliert das, was die Dinge antreibt.
Abseits der esoterisch anmutenden Begrifflichkeiten gibt es im Ayurveda eine bodenständige, von Gewürzen und frischen Zutaten dominierte Küche zu entdecken. Volker Mehl hat sich für sein aktuelles Buch auf Deutschland-Reise begeben, um zu ergründen, wie viel Ayurveda in unseren Gerichten steckt. Auf seiner Reise von Wuppertal über Hessen bis nach Kiel, München und Berlin hat er Menschen getroffen, die Ayurveda auf irgendeine Weise leben – ohne es vielleicht selber so zu nennen.
Da ist Toni, der Architekt, der jeden Tag Zeit für Entspannung einplant oder Tobias, der Winzer von der Mosel – oder Paul Stradner, der Sternekoch aus Brenners Parkhotel in Baden-Baden. Mehl stellt Menschen, ihre Geschichten und ihre Gerichte vor. Die Speisen übersetzt er ins Ayurverdische, belässt Klassiker wie den Frankfurter Kranz aber so süß und mächtig, wie er sein muss.
Volker Mehl: „Ayurveda geht überall - in 85 Rezepten durch die Heimat“, Knaur Verlag, 208 Seiten, 18 Euro.
Herausgekommen ist ein Kochbuch mit 85 Rezepten, das gleichzeitig ein Lesebuch ist: Ein buntes Heimat-Kaleidoskop, das Regionen und besondere Menschen mit ihren individuellen Lebensentwürfen in den Mittelpunkt rückt. Essen allein macht eben auch nicht glücklich.
Klassischer Dal
Zutaten für 4 Personen (glutenfrei)
2 TL Kreuzkümmelsamen2 TL Fenchelsamen3 EL Ghee*250 g Mung Dal(gelbe Mung-Bohnen)1/4 TL Asafoetida2 EL Kokosflocken4 Lorbeerblätter1 TL gemahlener Kurkuma1 EL frischer gehackter Ingwer1 l Gemüsebrühe1 kleines Bund frischerKoriander
Zubereitung
Kreuzkümmel- und Fenchelsamen in einem Mörser zerstoßen. Das Ghee in einem Topf erhitzen, Bohnen, Asafoetida, Kokosflocken und alle weiteren Gewürze sowie den Ingwer dazugeben und glasig andünsten. Mit der Gemüsebrühe aufgießen und abgedeckt 35 Minuten sämig einkochen. Zum Schluss den Koriander hacken und über den Dal geben.
Foodcheck Lorbeer:Dank seiner ätherischen Öle verleiht Lorbeer nicht nur diversen Gerichten ein angenehm mediterranes Flair, er ist auch Teil einer tragischen Love Story. Die Nymphe Daphne verwandelte sich als Schutz vor dem Dauer-Macho Apoll in einen Lorbeerstrauch. Aus Kummer über seine nicht erwiderten Gefühle trug er fortan einen Kranz aus Lorbeer. Typisch Mann, erst drängeln und dann noch schmollen …
* Ghee ist fester Bestandteil der Ayurveda-Küche und wird statt Butter verwendet. Ghee ist reines Kuhmilchfett, das entsteht, wenn man Sauerrahmbutter 30 bis 40 Minuten köcheln lässt und die feste Masse, die sich beim Festwerden absetzt, abschöpft. Anders als andere Fette regt Ghee das Verdauungsfeuer (Pitta) an und erhöht die Blutfettwerte nicht. Es ist zudem frei von Milchzucker (Laktose).
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Sellerie-Kartoffel-Puffer
Zutaten für 4 Personen50 g Perlgraupen200 ml Gemüsebrühe1 Bund Petersilie2 Rosmarinzweige2 Thymianzweige2 Oreganozweige3 Staudensellerie400 g festkochende Kartoffeln1 Ei50 g gemahlene Mandeln50 g Semmelbrösel2 TL Salz und frisch gemahlenerschwarzer PfefferOlivenöl zum Ausbacken
ZubereitungFür die Puffer zuerst die Perlgraupen 15 Minuten in der Gemüsebrühe kochen und weitere zehn Minuten nachquellen lassen. Die Petersilie grob hacken und den Rosmarin fein hacken. Thymian- und Oreganoblättchen von den Zweigen zupfen.
Die Fäden vom Staudensellerie ziehen und ihn anschließend grob raspeln. Die Kartoffeln schälen und reiben. Danach in ein Küchentuch geben, die vier Enden aufnehmen, das Tuch fest zusammendrehen und so die verbliebene Flüssigkeit aus den Kartoffeln drücken. Dann mit den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben und gründlich mischen.
Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, je zwei gute Esslöffel der Masse ins Öl geben, mit den Händen leicht flach drücken und die Puffer drei bis vier Minuten von jeder Seite goldbraun ausbacken.
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Blumenkohl-Birnen-Cremesuppe
Zutaten für 4 Personen
1 Blumenkohl1 Birne1 Bund Lauchzwiebeln2 EL Ghee1 EL Currypulver1 Prise Asafoetida1,2 l Gemüsebrühe1 EL gehackter Ingwer50 g geröstete Mandelblättchen1 Bund frischer RucolaSalz, frisch gemahlenerschwarzer Pfeffer und Muskatzum Abschmecken
Zubereitung Den Blumenkohl waschen und in Stücke schneiden. Die Birne waschen, entkernen und ebenfalls in Stücke schneiden. Die Lauchzwiebeln waschen und in Ringe schneiden. Das Ghee in einem Topf erhitzen, Ingwer, Currypulver und Asafoetida dazugeben und etwa 20 Sekunden anschwitzen.
Dann Lauchzwiebelringe, Blumenkohl- und Birnenstücke dazugeben und drei Minuten glasig andünsten. Die Gemüsebrühe angießen und bei geschlossenem Deckel 20 Minuten köcheln lassen. Dann die Mandelblättchen dazugeben und die Suppe pürieren. Den Rucola grob hacken und in die Suppe geben. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und auf Schälchen verteilen.
Foodcheck Asafoetida:Asafoetida ist das getrocknete und gemahlene Wurzelharz des Asantstrauches. Es hat ein intensives, an Zwiebel erinnerndes Aroma. Eingesetzt wird es vor allem bei Blähungen, Verstopfung und als Nerventonikum. Daneben schreibt man ihm auch eine aktivierende, aphrodisierende Wirkung zu.