„Wat e Theater – wat e Jeckespill“: So lautet das Motto der Kölner Karnevalssession 2024. Ein Kommentar zum verrückten Weltgeschehen, aber auch eine Hommage an die vielen Kölner Bühnen, die während der Corona-Pandemie schwer gelitten haben. Aufgreifen ließe sich das Motto mit einer Narrenkappe im Harlekin-Stil, richtig individuell klappt das, wenn man sich selbst an die Nähmaschine setzt.

Schnittmuster für die einen, Nähkurs für die anderen

Eine kleine Anleitung dafür holen wir uns von der Kölner Schneiderin Stefanie Walter, die seit 2011 ein Nähstudio („Salon Fadenschein“) in Zollstock betreibt. Dort kann man Stoffe kaufen und Nähkurse für Kinder und Erwachsene belegen. Gerade bei den Kleinen sind die Kurse so gefragt, dass Walter den ganzen Tag welche geben könnte, erzählt sie uns lachend. Im Laden haben wir sie zusammen mit ihrer Tochter Paula getroffen, die auch näht und sich außerdem um die Social-Media-Beiträge für den Salon kümmert.

Wer Lust hat, sich ein bisschen handwerklich zu betätigen, findet im Folgenden ein Schnittmuster zum Herunterladen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Nähen einer Narrenkappe im Harlekin-Stil. Blutige Anfänger, können sich auch für einen Nähkurs anmelden. Die hier vorgestellte Kappe wird am 3.11., 12.1. und am 4.2. in Walters Studio genäht. So oder so: Viel Spaß beim Ausprobieren!

Schnittmuster zum Herunterladen:

Schritt 1:

Als Erstes muss der Kopfumfang gemessen werden. 1/4 des Kopfumfangs ergibt die Maße eines Schnittmusters. Wenn man einen Stoff seiner Wahl gefunden hat, muss dieser anhand des Schnittmusters im Stoffbruch zurechtgeschnitten werden. Dabei braucht es außer an der Stoffbruchkante noch rundum 1 cm Nahtzugabe. Dieser Schritt wird viermal wiederholt, sodass sich vier einzelne Stoffstücke ergeben. Achtung: Wenn der Stoff ein Muster hat, wie zum Beispiel hier die Totenköpfe, müssen die zwei Stoffstücke, die nach innen kommen, auf den Kopf gedreht ausgeschnitten werden, sodass die Totenköpfe nach unten schauen.

Schritt 2:

Damit die fertige Kappe stabil wird, muss eine Einlage an den Innenseiten des Stoffes befestigt werden. Die Einlage hat eine Klebeschicht, die beim Bügeln erhitzt wird und dadurch am Stoff haftet. Beim Zuschneiden der Einlage braucht es keine Nahtzugabe, sie kann am Rand also auch 1 cm kleiner als der Stoff sein.

Schritt 3:

Zwei der vier Stoffstücke werden zunächst an der unteren Kante zusammengenäht. Eine der Hälften ist später außen (die rote auf dem Foto), die andere ist später innen (die schwarze auf dem Foto). Dazu werden die Stoffe rechts auf rechts, also Muster auf Muster gelegt. Dieser Schritt wird mit den beiden anderen Stoffteilen wiederholt.

Schritt 4:

Als Nächstes legt man die beiden zusammengenähten Stücke rechts auf rechts aufeinander, sodass die passenden Stofffarben zueinander zeigen. Damit die Kappe mehr Fülle und Stand bekommt, kann noch ein Volumenvlies eingelegt werden, das die gleichen Maße wie die Einlagen hat. Das Volumenvlies sowie die aufeinanderliegenden Stoffe werden jetzt mit Stecknadeln festgesteckt, so, dass nichts verrutschen kann.

Schritt 5:

Bevor es ans Nähen geht, muss eine Wende-Öffnung eingezeichnet werden, durch die die Kappe am Ende auf rechts gedreht werden kann. Die Öffnung sollte etwa 10 cm groß sein, zwischen den Markierungen darf nicht genäht werden.

Schritt 6:

Jetzt geht es ans Nähen. Mit 1 cm Abstand zum Rand wird einmal um die ganze Mütze (bis auf die Wende-Öffnung) genäht, dabei soll das Volumenvlies mit vernäht werden.

Schritt 7:

Wenn alles gut vernäht ist, sollte an den beiden oberen Mitten der späteren Mütze zwei kleine Keile eingeschnitten werden, damit sich beim Umkrempeln nichts„ knubbelt“. Durch die Öffnung kann jetzt die ganze Mütze gestülpt werden, damit die richtigen Farben nach außen zeigen. Dieser Schritt ist etwas knifflig und fordert Geduld.

Schritt 8:

Die innere Mütze kann jetzt in die äußere Mütze gesteckt werden, damit es an den Ecken leichter fällt, kann man sich einen langen Holzlöffel zur Hilfe nehmen und damit die Spitzen ausbessern. Letzter Schritt: Der untere Rand wird umgeschlagen, so dass eine Krempe in der Farbe des Innenstoffes entsteht.

Fertig!

Die Harlekin-Kappe kann natürlich noch individuell mit Glöckchen oder anderen Verzierungen geschmückt werden. Da dieses Jahr Volumen angesagt ist, gibt es keine Grenzen, was das Füllen der Kappe angeht.

Harlekin gefällt Ihnen nicht? Dann probieren Sie hier eine andere Nähanleitung für eine Narrenkappe von Stefanie Walter.