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Kölner HonigWo die Honigbienen in Köln fleißig sind

Lesezeit 7 Minuten
Honig

Klebrig-süße Sache: Honig gibt es auch in Köln und der Region.

Köln – Die Deutschen sind Weltmeister beim Honig: Mehr als ein Kilogramm verputzt jeder von uns im Jahr, sagt der Deutsche Imkerbund. Um diese Menge sammeln zu können, müssen Bienen mindestens fünf Millionen Blüten anfliegen. Das ist eine ganze Menge, so viel sogar, dass unsere heimischen Honigbienen das allein nicht schaffen.

Etwa 80 Prozent des Honigs werden aus dem Ausland importiert, hauptsächlich aus Mittel- und Südamerika, aber auch aus Osteuropa und vielen anderen Ländern der Welt.

Doch auch in Köln gibt es Bienen, die echt kölschen Honig sammeln. In den vergangenen Jahren ist das Imkern in Großstädten zum Trend geworden, hier finden Sie eine Auswahl von Kölner Imkern:

Kölner Stadthonig

Vier Kölner Imker haben sich zusammengeschlossen und bieten auf ihrer Internetseite den „Kölner Stadthonig“ an. Auf einer Karte sieht man, wo genau die verschiedenen Bienenvölker ihren Honig gesammelt haben (zum Beispiel in Lövenich, Lindenthal oder Porz). Bestellen kann man bequem über den Online-Shop - wer den Versand sparen will, kann den Honig aber auch abholen.

www.koelner-stadthonig.com

Imkerei Sauer

In Köln und in der Eifel hat die Imkerei Sauer ihre Bienenstöcke aufgestellt. Aktuell stellt sie auf Bio-Honig um, die ersten Bio-Produkte soll es ab 2017 geben. Bestellungen über den Online-Shop können per Paket ins Haus kommen oder in Sülz abgeholt werden.

www.imkerei-sauer.de

Domimkerei

Vom Dach des Excelsior Hotel Ernst haben die Bienen der Domimkerei guten Blick auf die Kathedrahle. Doch die fleißigen Tierchen haben nichts mit dem Dom zu tun, sondern gehören zu einem Privat- und Hobbyimker. Seine Völker leben auch im Fort X, in Köln Ehrenfeld und in Köln-Esch. Den Bio-Honig bietet der Imker unter anderem einmal im Monat bei der Food Assembly im Colabor im Ehrenfeld an - eine Art lokaler Bauernmarkt.

www.domimkerei.de

Bienwerk

In der Imkerei „Bienwerk“ sind mehrere Kölner Imker vereint. Sie beliefern viele Kölner Cafés und Restaurants, in einigen von ihnen kann man den Bienwerk-Honig auch kaufen. Wer mehr als fünf Gläser bestellt, bekommt seinen Honig innerhalb von Köln mit dem Rad geliefert.

www.bienwerk.de

Honig Müngersdorff

Eines der größten Honiggeschäfte Deutschlands steht mitten in der Kölner Innenstadt: Honig Müngersdorff ist ein Familienunternehmen und verkauft seit 1847 die süße Creme. Die verschiedensten Honigsorten darf man im Laden probieren, außerdem gibt es Alkoholika wie Honigbier und Grappa, Rezeptbücher und Kosmetika wie Seifen, Shampoos und Lippenbalsam.

Honig MüngersdorffAn St.Agatha 3750677 Köln

www.honig-muengersdorff.de

Gregas Imkerei

Eine kleine Familienimkerei im Bergischen Land, die etwa 30 Kilometer von Köln entfernt liegt. Laut Betreibern stammt der geerntete Honig von Pflanzen aus der Umgebung und ist damit zu 100 Prozent natürlich. Chemische Medikamente oder Antibiotika werden hier nicht benutzt. Im Shop gibt es Seifen, Kerzen und andere Produkte neben dem beliebten Honig.

Gregas Imkererei in Engelskirchen

Shop: https://gregas-imkerei.shop

Das müssen Sie über Honig wissen

Dass unsere Kölner Bienen unseren Honig-Bedarf nicht komplett decken können, hat auch seine Vorteile. Denn so kommen wir in den Genuss des würzigen Tupelohonigs aus Florida und des fruchtigherben Moltebeerhonigs aus Lappland. Der neuseeländische Manukahonig kann so auch bei uns die außergewöhnlichen Heilkräfte unter Beweis stellen, die man ihm nachsagt; der französische Lavendelhonig darf auf dem Frühstückstisch sein einzigartiges Aroma verströmen.

So verschieden die einzelnen Sorten auch sind, so unterschiedlich sind ihre Inhaltsstoffe. Je nach hauptsächlich besuchter Pflanzenart, Herkunftsgebiet, aber auch Erntejahr können sich die Inhaltsstoffe erheblich voneinander abheben. Der Fruchtzuckergehalt variiert je nach Sorte von etwa 25 bis mehr als 40 Prozent, der Traubenzuckergehalt pendelt sich meist zwischen 20 und gut 40 Prozent ein, wobei der Fructosegehalt in der Regel überwiegt. Ein weiterer Hauptbestandteil ist Wasser, das zu etwa 15 bis 23 Prozent im Honig zu finden ist.

180 Inhaltsstoffe

Man ahnt es schon: Das allein kann noch nicht das ganze Geheimnis sein, und so haben Wissenschaftler auch in den verschiedenen Honigarten ganze 120 Aromen und 180 weitere Inhaltsstoffe (darunter andere Zuckerarten wie Malzzucker, aber auch Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und vieles andere mehr) nachweisen können, die allesamt in den verschiedensten Kombinationen jedem einzelnen Honig seinen ganz eigenen unverwechselbaren Charakter verleihen.

bienchen

Eine Biene sammelt Nektar auf einer Sonnenblume.

Aber nicht immer muss ein bestimmtes Aroma oder eine spezielle Pflanzenart überwiegen. Gemischter Blütenhonig etwa vereint den Nektar verschiedenster Blumen in sich, auch sogenannter Waldhonig stammt meist nicht von einer Pflanzenart allein. Überhaupt unterscheiden sich Blütenhonig und Waldhonig vielleicht am stärksten voneinander. Während der in der Regel hellere und mildere Blütenhonig aus dem Nektar der Blütenpflanzen entsteht, so wird beim dunkleren, würzigeren Waldhonig meist der Honigtau von Nadelbäumen im Bienenstock verarbeitet.

So lagern Sie Honig richtig

Blüten- wie auch Waldhonig lassen sich sehr lange lagern, wenn man es denn richtig macht. Flüssiger Honig hält sich am besten bei Temperaturen von 18 Grad Celsius bis etwa 20 Grad Celsius, wohingegen cremiger Honig idealerweise im Bereich von 10 Grad Celsius bis etwa 12 Grad Celsius lagert.

Hohe Temperaturen, vor allem solche ab 40 Grad Celsius, und vor allem Mikrowellenstrahlen können die wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs zerstören. Daher sollte Honig besser kühl und dunkel gelagert werden – und luftdicht verschlossen, damit Gerüche und Luftfeuchtigkeit ihm nichts anhaben können.

So machen Sie Honig wieder flüssig

Sollte der Honig aber doch einmal kristallisieren, ist das kein Grund zur Panik. Wer will, kann ihn natürlich auch in kristalliner Form essen, denn Honig hält sich eigentlich ewig, so lange er nicht verunreinigt wurde – etwa mit den Krümeln, die am Frühstückstisch noch am Brotmesser hingen. Ein Wasserbad mit nicht zu hohen Temperaturen, keinesfalls über 40 Grad also, verflüssigt kristallisierten Honig aber auch wieder und lässt ihn streichfähiger werden.

Früher wurde auf die Temperaturempfindlichkeit des Honigs nicht so viel Rücksicht genommen wie heutzutage. Das sogenannte Kaltschleudern, das heute Standard ist, galt lange Zeit als besonderes Qualitätsmerkmal. Noch im 19. Jahrhundert erhitzte man nämlich die gesamte Honigwabe, bis der Honig – aber auch das Wachs, mit dem die Bienen die Waben verschließen – flüssig wurde und aufgefangen werden konnte. Beim anschließenden Erkalten ließ sich dann das feste Wachs an der Oberfläche abschöpfen, so dass nur der Honig übrig blieb. Aber wie gesagt: Das war einmal.

Höchstens 20 Prozent Wasser

Überhaupt wird heute auf die Qualität des Honigs besondere Rücksicht genommen. Die Deutsche Honigverordnung etwa schreibt vor, dass „Honig keine anderen Stoffe als Honig zugefügt werden dürfen“, und auch, dass „Honig keine honigeigenen Stoffe entzogen werden dürfen“. Auch der Wassergehalt wird laut Verordnung auf maximale 20 Prozent begrenzt, lediglich Heidehonig darf bis zu 23 Prozent Wasser enthalten. Ja sogar die „elektrische Leitfähigkeit“ des Honigs ist in dem Regelwerk vorgeschrieben.

Über andere Qualitätsmerkmale, wie etwa die Nachhaltigkeit der Erzeugung, schweigt sich die Verordnung allerdings aus. Hier springen die heimischen Imker ein und weisen auf die eigenen hohen Qualitätsrichtlinien und die Vielfalt des Angebots hin. Tja, Honig ist eben nicht gleich Honig.

Die beliebtesten Honigsorten im Vergleich

Flüssiger Honig

Honig gibt es auch in Köln.

Akazienhonig:Echte Akazien (Acacieae) wachsen in Deutschland nur selten. So ist hiesiger Akazienhonig in Wahrheit auch ein Robinienhonig, ist doch die Robinie (Robinia pseudoacacia) hierzulande fälschlicherweise auch als Akazie bekannt. Richtiger wäre eigentlich die Bezeichnung „Scheinakazie“. Nichtdestotrotz ist „deutscher Akazienhonig“ lecker und überzeugt mit einem mildem Geschmack, der sich hervorragend zum Süßen von Tees eignet. Ein weiterer Vorteil: Der Honig bleibt aufgrund des hohen Fruchtzuckeranteils relativ lange flüssig. Der Honig echter Akazien wird meist aus Afrika oder Australien importiert.Eukalyptushonig: Eukalyptushonig kommt hierzulande interessanterweise oft aus Italien und nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, aus Australien. Lecker ist der etwas würzigere Honig trotzdem. Empfehlenswert ist er u.a. bei Erkältungen.

Heidehonig: Obwohl Heidehonig einen höheren Wasseranteil aufweist, hat er aber dennoch eine gelartige Konsistenz. Der Geschmack ist charkteristisch kräftig und etwas herber. - Kastanienhonig: Rotbrauner flüssiger Honig mit kräftigem, nicht so süßem, eher herberem Geschmack.Lindenhonig: Recht süßer, aber geschmackvoller Honig mit einem Hauch Minzaroma. Reiner Lindennektarhonig ist weiß. Manukahonig: Dieser Honig kommt aus Neuseeland und hat erwiesenermaßen einen vielfach höheren Anteil an antibakteriellen und antimykotischen Inhaltsstoffen. Er eignet sich also in besonderem Maße zur Heilung und auch Desinfektion. In Deutschland darf allerdings nicht mit der Heilwirkung von Lebensmitteln geworben werden, und so fehlt ein entsprechender Hinweis auf dem Glas.

Orangenblütenhonig: Orangenblütenhonig kommt meist aus Spanien und zeichnet sich u.a. durch einen sehr schönen Duft aus.

Rapshonig:Mit cremiger bis fester Konsistenz und süßem, mildem Geschmack weist der Rapshonig eine (elfenbein-)weiße Färbung auf. Sonnenblumenhonig: Für einen Blütenhonig ist der Sonnenblumenhonig mit seinem leicht harzigen Geruch und der orangegelben Farbe recht würzig. Waldhonig: Waldhonig wird nicht aus Blütennektar gewonnen, sondern aus Honigtau. Andere Insekten veredeln den ursprünglichen Pflanzensaft (meist Tannen- bzw. Fichtensaft) für die Honigbienen, so dass diese ihn nur noch aufzusammeln und weiterzuverarbeiten brauchen. Die Färbung des Waldhonigs ist dunkel, der Geschmack würzig kräftig, etwas herber und nicht so süß.