Kreative HaushaltstricksWie „Lifehacking“ den Alltag erleichtert
Köln – Benjamin Behnke hat gemeinsam mit Kai Daniel Du den Ratgeber „Trick 17 –365 geniale Alltagstipps“ veröffentlicht. Aber ist ein „Lifehack“ nicht nur ein moderner Haushaltstrick? Wir haben ihn gefragt.
Herr Behnke, welche Dinge aus dem Haushalt kann man zweckentfremden, um sich das Leben leichter zu machen?
Besonders praktisch sind leere Klorollen. Sie halten geöffnetes Geschenkpapier zusammen oder sorgen für Ordnung in der Kabelschublade, wenn man sie hochkant hineinstellt. Super sind auch die Ringe von Coladosen. Wenn man einen an einen Kleiderbügel hängt, kann man da wieder einen Bügel dran hängen und spart somit Platz im Schrank. Sie eignen sich auch ideal als Aufhänger für Bilder.
Solche Tipps hießen früher Haushaltstricks. Heute wird das als „Lifehacking“ bezeichnet, frei übersetzt etwa das Lösen von Lebensproblemen. Warum dieses neue Wort für ein altes Phänomen?
Vielleicht weil das ein einprägsamerer Name ist und hipper klingt. Lifehacking bedeutet, dass ich eine Problemstellung habe, der ich mit einem möglichst kreativen Lösungsansatz begegne. Und wenn es funktioniert, macht es mir mein Leben ein kleines Stück leichter.
Woher haben Sie eigentlich diese ganzen Tricks?
Im Internet gibt es einige Portale rund um das Thema Lifehacking. Jeden Monat stellen wir auf unserem Podcast Trick 17 im Internet 17 Tricks vor und probieren auch aus, ob sie funktionieren.
Welche funktionieren denn nicht?
Zum Beispiel der, bei dem man einen Wollfaden in Benzin taucht, um eine Flasche knotet und dann anzündet. Angeblich soll die Flasche in zwei Teile bersten, die man dann als Gläser nutzen kann. Wir haben das bestimmt mit 20 verschiedenen Flaschen ausprobiert, es klappt einfach nicht.
Und was ist ihr Lieblingstrick?
Am besten finde ich es, wenn man nur einen einmaligen Aufwand und trotzdem großen Nutzen hat. Vor Kurzem habe ich mir zum Beispiel ein Gewürzregal aus leeren Mandarinenkisten gebaut. Oder der Hack mit der Chipstüte, der ist einfach genial. Weißwein mit gefrorenen Trauben statt mit Eiswürfeln zu kühlen ist auch nicht schlecht.
Wie viel Prozent der Hacks aus dem Internet sind brauchbar?
Ich schätze etwa 90 Prozent. Die anderen zehn Prozent sind Quatsch, werden aber trotzdem veröffentlicht und weiterempfohlen, weil viele die Tricks gar nicht ausprobieren.
Benjamin Behnke und Kai Daniel Du: „Trick 17 –365 geniale Alltagstipps“, Topp-Verlag, 399 Seiten, 17 Euro.
Auf der nächsten Seite gibt es fünf „Lifehacks“!
Haushaltstricks oder Lifehacking? Fünf Tipps für den Alltag!
Tropfenfänger
Ein kleiner Schnitt in der Mitte eines Muffinförmchens sorgt dafür, dass das Eis am Stiel hindurch passt. So können Kinder in Ruhe ihren Lieblingsnachtisch schlecken und Flecken auf dem T-Shirt gibt es nicht mehr.
Tütenverschluss
Mit einem Plastikflaschenverschluss lassen sich auch Tüten im Vorratsschrank verschließen. Den Verschluss mit einem scharfen Messer abschneiden, die Tüte durchziehen und den Deckel aufschrauben. Gelingt am besten mit kleinen und nicht zu starren Tüten.
Bohrstaubfänger
Ein gefaltetes Post-It an der Wand hält den Dreck beim Bohren unter Kontrolle. Der Trick ist vor allem bei kleinen, nicht sehr tiefen Löchern zu empfehlen.
Weißmacher
Mit Zahnpasta und Zahnbürste werden dreckige Kappen und Gummisohlen von Turnschuhen wieder strahlend weiß. Auch trübe Scheinwerfer werden durch diesen Trick wieder klar.
Tütenständer
Zu wenig Schalen für eine Party mit Chips oder Flips? Die Chipstüte oben komplett öffnen und den Rand einrollen. Dann den Boden und die unteren Ecken nach innen stülpen. Ergebnis: Der Inhalt hebt sich servierfreundlich nach oben und die Tüte steht wie eine Eins.