Julia Floß' LieblingsortWer den perfekten Cookie sucht, findet ihn im „Sonntags“
Köln – Den Hype um Cookies habe ich lange nicht verstanden. Breit gelaufene Kekse aus Zucker, Mehl, Fett und vielleicht noch ein paar olle Schokotröpfchen, die irgendwo hinten im Küchenschrank rumlungern. Die Handteller großen Kekse zerbrechen beim ersten Bissen, Krümel rieseln in alle Richtungen und man bleibt für den restlichen Verzehr in dieser ungeschickt nach vorne gebeugten Position stehen.
Bis ich irgendwann hinter die zwei magischen Kniffe kam: Erstens Zutaten „up leveln“ – also hochwertige Schokolade, Haferflocken, Cranberries, Gewürze wie Vanille oder Zimt und natürlich Salz. In kaum einem Gebäck ist Salz so wichtig wie in Cookies. Und zweitens die Backzeit verringern: Cookies niemals durchbacken. Was lange in der deutschen Adaption übersehen wurde: Cookies sollten außen knusprig und in der Mitte weich sein. In amerikanischen Rezepten liest man immer wieder das Wort chewy, also zäh. Das finde ich allein lautmalerisch schon sehr zutreffend.
Fabelhaftes Gebäck in Sülzer Café
Einer der besten Orte um ein mögliches Keks-Trauma zu überwinden, ist die Patisserie Sonntags in Sülz. Julian Mies und seine Partnerin Inga Merkina haben sich im Juli ihren Traum vom eigenen Café erfüllt. Wir durften die beiden und ihr fabelhaftes Gebäck bereits in ihrem Pop-up-Store am Stadtgarten kennenlernen.
In der Vitrine liegen Zimtschnecken und pralle Buchteln mit Apfelfüllung. Auf Etageren türmen sich französische Cannelés und kleine, verzierte Cupcakes. Das sieht fantastisch aus und duftet herrlich nach Zimt und Butter. Mein Blick fällt auf zwei Bleche mit riesigen Cookies. Ich überlege kurz, ob das so geplant war. „Unsere Monster Cookies“, lacht Inga. „Die sind mit Schokolade und salzigen Brezeln und die mit Macadamianüssen.“ Ich probiere beide, also jeweils ein Stückchen, weil der Nährwert vermutlich im Bereich Schwarzwälder Kirschtorte anzusiedeln ist und was soll ich sagen?
Hochwertige Schokolade als wichtige Zutat
Köstlich. Julian verwendet ausschließlich sehr hochwertige Schokolade und das schmeckt man sofort. Die Mischung aus süßem, zähem Teig, knusprigen Salzbrezeln und dicken Schokostücken ist super. Auf süß folgt salzig, auf knusprig weich. Auf der Macadamia-Version fließt noch ein großer Klecks Marmelade. Ich versuche herauszuschmecken welche Frucht sich hier versteckt. Säuerlich, wuchtige Zitrusnoten: Vielleicht Kumquat? Yuzu und Berberitze erklärt Inga später.
Ein toller Kontrast zum süßen, weichen Cookie mit knackigen Nüssen. Mein absoluter Favorit ist allerdings ein paar Nummern kleiner: Macadamia mit einer sehr karamelligen Vollmilchschokolade. Der Keks ist herrlich mürbe, das Salz unterstützt sowohl die Schokolade als auch die Nuss und man muss sich sehr zusammenreißen um nicht das komplette Glas auf der Vitrine einfach mitzunehmen und vermutlich noch am selben Tag zu leeren. Ich habe mein Cookie-Trauma offiziell überwunden und dafür bin ich Julian und Inga sehr dankbar.
Patisserie Sonntags, Zülpicher Str. 241, 50937 KölnÖffnungszeiten: Mi+Do 10-16 Uhr, Fr-So: 10-17.30 UhrAuf Instagram anschauen
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Julias Auswahl in der Patisserie Sonntags
Monster Cookie Brezel //4 Euro
Monster Cookie Macadamia // 5 Euro
Mini Cookie Macadamia // 1,50 Euro
Zimtschnecke //4 Euro
Buchteln mit Apfelfüllung // 2,40 Euro
Cannelés de Bordeaux // 2,50 Euro