Henning Mays „Trapas“Das leckere Streetfood eignet sich gut als Take-away
Köln – Für Aufsehen gesorgt hat das im ehemaligen „Sonder“ eröffnete „Trapas“ durch Henning May. Der Sänger von AnnenMayKantereit ist einer der Investoren, den Job vor Ort machen aber drei Freunde, die er noch aus seiner Zeit auf dem Schillergymnasium kennt. So markant wie Henning Mays Stimme ist das kulinarische Programm im „Trapas“ allerdings nicht. Das Restaurant ist auf den schon seit einiger Zeit fahrenden Zug der modernen Tapas-Restaurants aufgesprungen, die den Ansatz kleiner Speisengrößen international interpretieren. Ein Kessel Buntes also. Oder besser: viele kleine Kesselchen.
In Zeiten der Take-Away-Kulinarik hat man sich von diesem Konzept allerdings entfernt. Etliches hat Hauptspeisengröße. Darunter auch die zentrale Spezialität der Karte: Kumpir. Vereinfacht gesagt, handelt es sich dabei um die türkische Variante der Ofenkartoffel, die im „Trapas“ mit Zutaten aus aller Herren Länder gefüllt wird. Benannt sind die Kumpir nach Kölner Stadtteilen.
Kumpir eignet sich ideal als Take-Away
Mancher Name macht Sinn – wie „Hahnwald“ bei Kumpir mit Wildgulasch – andere sind arg bemüht. „Nippes“ beinhaltet Bulgogi, das koreanische Feuerfleisch, dazu Pak Choi, Sojasprossen, rote Zwiebeln und Koriander. Das 24 Stunden marinierte Rindfleisch gelingt saftig, die Würzung ist angenehm balanciert. Und es zeigt sich: die Kartoffelspeise eignet sich ideal als Take-Away, hält sie während des Transports doch problemlos die Temperatur. Eine der erfreulich vielen vegetarischen oder veganen Speisen ist Kumpir „Ehrenfeld“ mit Grillgemüse, Basilikum-Pesto und Cashew-Kernen – auch eine schöne Kombi.
Die Knollen für die Yuca-Fritten bezieht man aus einem Projekt in Brasilien, das alleinerziehende Mütter unterstützt. Schade, dass sie etwas zu sehr frittiert sind, so dass dünnere Exemplare fast nur aus Crunch bestehen. Besser gelingen die knusprigen Tofu-Würfel Twigin Dubu, außen betont salzig, innen fluffig. Selbst für die, die sonst einen Bogen um Tofu machen, sind sie ein Tipp.
Salat und Nachtisch mit durchwachsenen Variationen
Auch verschiedene Salate stehen auf der Karte, wobei es sich eigentlich nur um einen handelt, der mit verschiedenen Toppings versehen wird. Was schade ist, denn Fetakäse verlangt nach anderen Mitspielern als Teriyaki-Lachswürfel, die zudem etwas zu trocken ausfallen und zu wenig Teriyaki-Prägung aufweisen. Wählt man die Dill-Honig-Senf Créme als Dressing, wird allerdings ohnehin alles von dieser erschlagen.
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Beim Nachtisch gerät der Carrot Cake luftig-leicht, hätte allerdings durchaus mehr Limonenglasur vertragen, denn erst diese verleiht dem Ganzen einen Kick Frische. Die interessantere Wahl für alle mit süßem Zahn ist Kkwabaegi, eine Art koreanischer Donut in Spiralform, zu dem eine überzeugend abgeschmeckte Salz-Karamel-Kokos-Sauce gereicht wird. All das kann man sich liefern lassen oder in einer Holzbude kaufen, die ans Restaurant gebaut ist.
Lindenstr. 93, 50674 Köln, Tel.: 0157 – 356 00 147, geöffnet 12-22 Uhrtrapas.de
Das haben wir gegessen
Kumpir „Nippes“ //10,50 €
Yuca-Fritten // 5 €
Kkwabaegi // 5,90 €
Salat mit Lachs //12,90 €
Fazit: Gut gemachtes Street Food aus aller Welt. Viele vegetarische und vegane Optionen.