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Ito Cologne„Sushi in einer Qualität, die man bisher nur aus Düsseldorf kannte“

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Kengo Nishimi ist Küchenchef im ITO im belgischen Viertel. Gemeinsam mit seiner Frau Michiko bietet er seinen Gästen eine japanische Küche an.

Köln – Im Gegensatz zu den meisten Köchen, die irgendwo im Verborgenen wirken, steht Kengo Nishimi wirklich an vorderster Front. Der Sushi-Counter, elegant in Nachtblau und Gold gehalten, ist das Herzstück des neuen Japaners im Belgischen Viertel und zugleich das Element, mit dem das „Ito Cologne“ eine optische Trennung vom Vorgänger „Sorgenfrei“ vollzieht, obwohl ein Teil des früheren Interieurs geblieben ist. An der Theke im vorderen Restaurant-Bereich kann der 38-Jährige nun, wie er freudestrahlend betont, „endlich!“ zeigen, was er drauf hat.

Nun ist es nicht so, als hätte er in den zurückliegenden acht Monaten Däumchen gedreht.

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Kengo Nishimi arbeitet an vorderster Front.

Doch selbst der ambitionierteste Take-away-Service reicht nicht an das heran, was Nishimi den Kölnern schon seit langem vorführte, hätte die Pandemie nicht dazwischengefunkt: „Sushi in einer Qualität, die man bisher nur aus Düsseldorf kannte.“ So jedenfalls formuliert es Restaurantleiterin Kristina Breuer, die selber ein Jahr in Japan gelebt und weiß, dass Rolle nicht gleich Rolle ist. Details wie etwa die Balance zwischen dem kaltem Fisch und warmem Reis können bei einem Mitnahmegericht nicht hundertprozentig gewährleistet sein – von dekorativen Einschränkungen gar nicht erst zu reden.

Es sieht nur so aus wie Mettbrot

Seit wenigen Tagen bestaunen Kölner Gäste beim Überraschungsmenü (75 Euro) etwas, was wie Mettbrot aussieht und sich als Tintenfischtartar entpuppt, über das am Tisch noch frischer Trüffel gehobelt wird. Auch die Spargelcreme, nach Worten Breuers ein Publikumsliebling, fällt überraschend anders als erwartet aus: Da der mit Schinken umwickelte Spargel in Tempurateig frittiert wird, bekommt der deutsche Suppenklassiker eine asiatische Note. Ähnliches passiert beim Zander-Gericht mit der Sauce Hollandaise, die eine Alliance mit Miso eingeht und deshalb die Zunge kurz in die Irre führt.

Ito Cologne

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Außenansicht des Restaurants

Antwerpener Straße 1550672 KölnTelefon: 0221-3557327Küchenzeiten: Dienstags bis samstags 12.00-14.00 Uhr sowie 18.30-21.30 Uhr. Sonntag und Montag Ruhetag www.ito-restaurant.de

Derlei Überraschungseffekte scheint man in Köln zu lieben; die Resonanz auf Meister Kengos Nishimis Sushi-Kunst ist jedenfalls enorm, Take-away war gestern, jetzt sitzen die Fans des Japaners im Restaurant, und er kennt bereits alle ihre Namen. Die Kölner seien so freundlich, schwärmt der Mann, der traditionellen japanischen Küchenstil modern interpretiert. Er freut sich über jeden, der den Kopf zur Tür hereinstreckt und wissen möchte, was er da am Counter zaubert. Dabei ist er ja nicht als Einziger dafür verantwortlich, was auf die Teller kommt. Per Walkie-Talkie steht er in Kontakt zu den vier Kollegen in der eigentlichen Küche, damit bei den sich abwechselnden kalten und warmen Speisen alles punktgenau serviert werden kann.

Rückendeckung von Kölner Sterne-Kollegen

Nishimi wohnt nun seit einem Dreivierteljahr mit seiner Frau Michiko in der Südstadt und lobt das Brauhaus Johann Schäfer als „guten Frühstücksplatz“. Seine Kunst verdankt der Japaner maßgeblich Yoshizumi Nagaya in dessen Düsseldorfer Sterne-Restaurant er vier Jahre die rechte Hand war.

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So sieht es innen im Restaurant aus. 

Jetzt, wo er in Köln ist, ist er zwar für die Entwicklung der Sushi-Kreationen verantwortlich, aber auch hier steht der Koch von Anfang an nicht allein. Das nach seiner japanischen Heimatstadt benannte Restaurant ist ein gemeinschaftliches Projekt hiesiger Sternegastronomie, nämlich dem „Gut Lärchenhof“ und dem „La Societé“, beziehungsweise den dort maßgeblich agierenden Personen: Gastronomie-Urgestein Peter Hesseler und seinem Kompagnon Christoph Barciaga sowie Spitzenkoch Torben Schuster, der seinen Freund Kengo in der Anfangszeit auch im Ito unterstützt hat.

Weißwein oder Sake-Tasting

Zu den Sushi- oder Sashimi-Variationen empfiehlt sich ein Sake-Tasting bestehend aus drei verschiedenen Reisweinen. Alternativ gibt es eine große Auswahl an leichten, säurebetonten Weißweinen (ab 6 Euro/0,15l), die gut zu Fisch passen. Anstelle der bisherigen Take-away-Gerichte werden nun drei Mittagsmenüs (18-29 Euro) serviert. Und es gibt - anders als früher im „Sorgenfrei" - 16 sehr begehrte Außenplätze.