Die Kneipe Krieler Dom ist nach der Renovierung und dem Einzug des japanischen Restaurants nicht wiederzuerkennen. Was die Macher des Zen dort vorhaben.
„Sehr hoher Qualitätsanspruch“Japanisches Restaurant „Zen“ eröffnet im ehemaligen „Krieler Dom“
Ab wann kann man bei Restaurants von einer Kette sprechen? Diese Frage lässt sich gar nicht so leicht beantworten – zumindest nicht im Fall der Restaurants von Mitsou Maletzki-Kim, die soeben ihr drittes Baby aus der Taufe gehoben hat. Nur ein Steinwurf entfernt vom Standort ihres ersten Lokals wurde gerade ein neues Zen eröffnet.
Das zweite Restaurant dieses Namens auf der Aachener Straße bleibt bestehen. Dafür wird der seit etwa neun Jahren bestehende erste Standort, der im vergangenen August den Betrieb eingestellt hatte, noch eine Weile geschlossen bleiben. Dort soll jedoch auch wieder eine japanische Gastronomie hinein – allerdings mit einem ganz anderen Konzept. Der Hintergrund ist, dass man den großen Kundenkreis, der per se nie das Restaurant besucht hat, sondern ausschließlich zum Abholen kam, nicht vergraulen möchte.
Kneipe und Rotisserie zum Krieler Dom wurden zusammengelegt
Wer noch die alte Kneipe Krieler Dom und die nebenan gelegene Rotisserie vor Augen hat, muss sich total umgewöhnen. Im neuen Zen ist mit Ausnahme der Fenster und Türen nichts geblieben. Durch die Zusammenlegung zweier Betriebe ist ein geräumiges Restaurant entstanden mit fast viermal so viel Platz wie im alten und einer Bar im Eingangsbereich.
Anders als der Standort an der Aachener Straße, der aufgrund der Ziegelsteinwand mit Graffitis und den unlackierten Rohren ein wenig industriell wirkt, hat der japanische Architekt in Lindenthal durch die dunkelgrau-blaue Wandfarbe in Kombination mit Naturholz ein prägnantes und zugleich reduziertes Interieur geschaffen, das durch die beleuchteten quadratischen Papier-Objekte an der Wand und natürlich durch den Sushi-Counter eine japanische Anmutung erhält. Die acht Plätze dort, mutmaßt Maletzki-Kim, würden wahrscheinlich die begehrtesten werden, da man den Sushi-Meistern von hier aus am besten zuschauen kann. Es sind drei Meister, einer davon praktisch gerade erst aus Japan eingeflogen.
Sehr hoher Qualitätsanspruch
Fragt man Maletzki-Kim, was ihre Küche von der anderer japanischer Betriebe unterscheidet, lautet die Antwort: „Es ist unser besonders hoher Qualitätsanspruch“, der hier in allen Facetten umgesetzt werde – vom Produkt bis zur Verarbeitung.
Die Karte ist im Wesentlichen geblieben. Neu ist das Überraschungsmenü „Omakase“ (japanisch für: Ich überlasse es Ihnen), das man als Sieben-Gänge-Angebot für 96 Euro ohne Wagyu-Beef und für 125 Euro als Acht-Gänge-Menü mit Wagyu-Rind wählen kann. Bei den A-la-Carte-Gerichten wären der Spicy Thunfisch-Tartar mit Shiso-Minze (18,20 Euro) hervorzuheben, das Deluxe Sashimi (45 Euro) oder Harami Yakiniku – gegrillte Rindfleischscheiben mit einer sehr speziellen Sauce aus Knoblauch, Sesam und Frühlingslauch.
„Ich brauche keinen Stern!“
Gastgeberin Maletzki-Kim steht – wahrscheinlich anders als das Restaurant Ito Cologne im Belgischen Viertel – auf dem Standpunkt: „Ich brauche keinen Stern!“ Ihr ist es wichtig, Anlaufpunkt für Familien zu bleiben. Um trotz des neuen Ambientes den Wiedererkennungswert zu stabilisieren, sollen Änderungen auf der Karte behutsam erfolgen. Neben einer vergrößerten Weinkarte (ab 7,20 im 0,15-l-Glas) gibt es eine größere Auswahl an japanischen Whiskys.
Restaurant Zen, Bachemer Straße 233, Lindenthal. Telefon 0221-39909986 Öffnungszeiten: Täglich außer dienstags von17 bis 23 Uhr.