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Neues Kölner RestaurantBei der „Bowl Maker Society“ können Gäste eigene Suppen zusammenstellen

Lesezeit 3 Minuten
Li Ma steht mit einem Tablett in ihrem neuen Restaurant.

Li Ma hat ein neues Restaurant in Köln eröffnet.

Im neuen Restaurant in der Nähe vom Neumarkt werden chinesisches Malatang und japanische Ramen kombiniert.

Pak Choi, Sprossen und Garnelen oder doch lieber Tofu? Bei der „Bowl Maker Society“ können die Gäste die Zutaten für ihre Suppe selbst zusammenstellen. Das Restaurant an der Ecke Wolfsstraße/Richmodstraße ist erst seit wenigen Wochen geöffnet, gerade mittags tummeln sich hier aber schon viele hungrige Malatang-Fans.

Malatang sind in China wie Pommes in Deutschland

Malatang ist ein gängiges chinesisches Streetfood. „Malatang ist in China wie Pommes und Bratwurst in Deutschland“, sagt Li Ma, die das neue Restaurant in der Nähe vom Neumarkt eröffnet hat. Traditionell werden die Zutaten, die sich die Käufer selbst aussuchen, auf Holzspießen in einem großen Topf mit Brühe gekocht.

Mittlerweile verbreitet sich das Konzept auch in Restaurants, in denen sich Gäste aus einem Kühlregal ihre Lieblingszutaten aussuchen und in einer Schüssel sammeln können, die Zutaten werden dann in Brühe gekocht und als Suppe serviert. Der Preis ergibt sich aus dem Gewicht der ausgesuchten Zutaten.

Eine japanische Nudelsuppe in einer Schüssel auf einem Tablett.

In der „Bowl Maker Society“ gibt es asiatische Suppen.

Köln: Neues Restaurant mit asiatischen Suppen nahe Neumarkt

Li Ma ist keineswegs ein Gastronomie-Neuling: Im heimischen Lörrach direkt an der Schweizer Grenze betreibt sie das chinesische Restaurant ihrer Eltern, das derzeit aus betrieblichen Gründen geschlossen ist. Eines Abends hat sie dort mit ihren Mitarbeitern beim Teammeeting Malatang gegessen „und das war so lecker, da haben wir uns gefragt, warum es das in Deutschland nicht oder kaum gibt.“

Die in China geborene, aber in Deutschland aufgewachsene Gastronomin wollte Malatang nach Deutschland bringen – aber nicht nach Lörrach, sondern lieber in eine Großstadt. „Wir wussten, dass es in Köln gut funktionieren würde, wir kennen die Leute.“ Li Ma hat in Köln studiert, ist nach einem Aufenthalt in China – wo sie mit ihrem Mann auch ein Restaurant mit westlichem Essen eröffnete – aber wieder in ihre Heimat nach Lörrach zurückgekehrt.

Die Kühltheke mit mehreren Boxen mit verschiedenen Lebensmitteln.

An der Kühltheke gibt es eine große Auswahl an Gemüse, Fleisch und Meeresfrüchten.

Vor Eröffnung der „Bowl Maker Society“ ist sie durch Asien gereist: „Wir haben jeden Tag Suppe getrunken.“ Die Rundreise sollte dabei helfen, möglichst authentische Rezepturen für das neue Restaurant zu finden. Die Suppen sind gleichzeitig aber auch etwas Neues: Sie verbinden das chinesische Malatang mit der japanischen Ramen-Brühe. Für einen besonders intensiven Geschmack werden die Brühen zehn Stunden lang gekocht. Die Gäste können aus fünf verschiedenen Brühen wählen, drei davon sind vegan. Auch der Schärfegrad ist individuell wählbar. Li Ma weist darauf hin, dass es sich um asiatische Schärfegrade handelt, wer empfindlich ist, sollte also vorsichtig sein.

Köln: Do-It-Yourself-Suppen zusammenbasteln

Die Idee für die Do-It-Yourself-Suppen kommt nicht ausschließlich aus der Malatang-Tradition heraus: Aus dem Restaurant in Lörrach kenne Li Ma die Problematik von Extrawünschen. Wenn alle Gäste aber von vornherein frei wählen können, sei das Erlebnis für Veganer, Allergikerinnen oder Menschen, die aus religiösen Gründen etwa kein Schwein essen, deutlich angenehmer. Eine der Lieblingszutaten sei dabei das japanische Ramen-Ei, „das hätten wir vorher gar nicht erwartet.“ Wem es an Fantasie fehlt, kann aber auch eine Ramen für 13,90 Euro vom Menü wählen. Dazu gibt es regelmäßige Specials, zur Gamescom war etwa eine Naruto-Ramen im Angebot.

Li Ma hat auch schon Pläne für die Zukunft der „Bowl Maker Society“: Sie eröffnet einen kleinen Stand mit dem gleichen Konzept im Food Court einer Passage in Basel. Und auch in Deutschland kann sie sich weitere Filialen vorstellen, vorerst möchte sie aber testen, wie sich die Suppen in Köln schlagen. Bisher sei sie sehr zufrieden mit dem Kundenandrang, erzählt sie.