„Maki Maki Sushi Green“So schmeckt das Take-away aus Kölns erster veganer Sushi-Bar
Köln – Kürzlich schwärmte eine Freundin: „Bei mir um die Ecke ist so’n veganer Sushi-Laden. Die sind total super.“ Für gewöhnlich nehme ich jede Empfehlung sehr ernst und notiere sie umgehend. In diesem speziellen Fall murmele ich ein betretenes „Mhh…“, krame geschäftig in meiner Handtasche und suche panisch nach einer möglichst eleganten Überleitung. „Joah, Lockdown, ne?“ Antwort: „Nee Julia, echt jetzt! Gehe da mal hin.“ Bei der Bezeichnung „veganer Sushi-Laden“ gehen in meinem Unterbewusstsein sofort diverse Sirenen los. Sushi ist der Inbegriff japanischer Tradition. Es geht um herausragende Produktqualität, handwerkliche Finesse und rohen Fisch. Die California-Roll-Bewegung der 70er Jahre, um Sushi dem amerikanischen Gaumen anzupassen, wird von Sushi-Hardlinern bis zum heutigen Tag weder akzeptiert, noch toleriert. Dementsprechend skeptisch trete ich meine Recherche an.
Veganes Sushi in feinster Kreation
Ein Blick auf die Menükarte des „Maki Maki Sushi Green“ genügt, um festzustellen: Hier werden nicht einfach nur Reis, Avocado und Süßkartoffeln zusammengepampt, um eine süßliche Sättigungsmasse herzustellen, sondern hier kann jemand mit Gemüse umgehen und sucht nach kulinarischen Kreationen, um einen Ausweg aus der Überfischung der Weltmeere und der Ressourcenknappheit zu finden. Ein durch und durch unterstützenswerter Ansatz.
Gebackene Rote Bete, marinierte Shitakepilze, eingelegter Chinakohl, geröstete Auberginen – die Karte klingt kreativ und abwechslungsreich. Gründer und Geschäftsführer Hakan Albayrak ist seit über 15 Jahren im Sushi-Business und zeigt respektvoll und bescheiden sein tiefes Verständnis für das japanische Handwerk.
Er beschreibt seine vorsichtigen Versuche, sich geschmacklich mit eingelegten und gebackenen Austernpilzen dem Seeaal (Unagi) zu nähern und erklärt, dass vegetarische oder gar vegane Varianten in der japanischen Traditionsküche nichts Ungewöhnliches sind. Man denke an eingelegten Rettich, Omelette (Tamago) und Gurke. Auf seiner Karte findet sich sogar Natto, ein für deutsche Gaumen einigermaßen ungewöhnliches Gericht aus fermentierten Sojabohnen.
Maki Maki kreiert kleine Kunstwerke aus Gemüse
Die übrigen Gerichte sind deutlich zugänglicher und haben Suchtpotenzial. Kleine Kunstwerke aus gebackener Roter Bete, scharfer Sauce und Röstzwiebeln sind nicht nur wunderhübsch anzusehen, die dunkelroten Gemüsescheiben schmecken aromatisch und haben erstaunlich viel Biss. Gebratene Aubergine steht dem in nichts nach und wird höchstens noch von den süßlichen Shitakepilzen überholt.
Am besten probiert man sich einmal quer durch. Die California-Varianten sind sehr gefällig, aber nicht weniger bedacht. Marinierter Seitan, Yuzu-Kaviar, geräucherte Tofuhaut – die Kombinationen sind wild, meistens sehr gut, aber im Gegensatz zum puren Nigiri auch ein wenig reizüberflutend. Da hilft ein Löffelchen Miso-Suppe zum runterkommen, dann kann man fröhlich weiter probieren. Mit gutem Gewissen und kulinarischer Neugierde.
Maki Maki Sushi Green, Mauritiussteinweg 2, 50676 Köln, Öffnungszeiten: Di-So 16.30-20.30 Uhr, Tel: 0221/93115678, sushigreen.de
Fazit: Tolles Konzept, köstliche Umsetzung, uneingeschränkte EmpfehlungBewertung: Fünf von sechs Sternen
Probiertes
Yakitofi-Spieße // Gebackene Seitan-Spieße // 5 Euro
Nasubi Nigiri // Gebackene Aubergine, süße Sauce,Wasabi, Sesam // 2 Euro
Berry Red Nigiri // Gebackene rote Bete, spicy Sauce, Röstzwiebeln, Sesam //2 Euro
Natto Gunkan // Fermentierte Sojabohnen, Frühlingszwiebeln, Sesam //2 Euro
Korean Hills of Fire // Veganer Thunfisch, Frühlingszwiebel, Avocado, spicy Sauce, ummantelt mit Kimchi und Sesam // 13,50 Euro (8 Stück)
Fazit: Tolles Konzept, köstliche Umsetzung. Uneingeschränkte Empfehlung!