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Versteckte Höfe, kleine GärtchenKölner Italiener mit umrankter Terrasse

Lesezeit 3 Minuten
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Die Terrasse der Trattoria Salento in Neuehrenfeld

  1. Bewirtete Hinterhöfe, Restauranttische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln mehr als man denkt
  2. In unser PLUS-Sommerserie stellen wir solche Lokale vor
  3. Heute die Trattoria Salento in Neuehrenfeld

Köln – Dies ist die Geschichte über einen Mann, der letztes Jahr im August im Grunde nichts anderes wollte, als einen Freund auf einen Kaffee zu besuchen, und der abends heimkam und zu seiner Frau sagte: „Schatz, wir haben ein Lokal!“

Wie schnell sich Dinge ändern können, erfuhr derselbe Mann im selben Jahr noch ein zweites Mal: Weil er und seine beiden Geschäftspartner sich den 28. Oktober als Eröffnungstag für ihr lange ersehntes Baby ausgeguckt hatten und partout an diesem Datum festhalten wollten, erlebte das neue „Salento“ eine nur viertägige Eröffnungsphase und musste danach in den Lockdown gehen. „Aber wir waren uns vorher einig, wir ziehen das durch, selbst wenn wir aufgrund der Pandemie sofort wieder schließen müssen. Wir haben eine Verpflichtung der Nachbarschaft gegenüber, diese Ecke muss einfach wieder leben!"

Dreißig Jahre die Wirkungsstätte von Giancarlo Franco

Der Mann, der dies sagt, heißt Roberto Soli, und er trat an seiner jetzigen Wirkungsstätte kein leichtes Erbe an. Fast 30 Jahre lang war das italienische Restaurant in Neuehrenfeld eng mit dem Namen Giancarlo Franco verknüpft, einem charismatischen Gastronom und Gastgeber.

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Soli indessen bringt kaum gastronomische Erfahrung mit, dafür jedoch einen umso stärkeren Willen, ein würdiger Nachfolger Francos zu werden. Das Restaurant sei eine Herzensangelegenheit, versichert der 39-jährige Betriebswirt, der in seinem eigentlichen Beruf in einem technischen Großhandel tätig ist. Genau wie seine beiden italienischen Geschäftspartner Giuseppe und Cosimo hat er in früheren Jahren im „Salento" ausgeholfen und sich mit dem ehemaligen Padrone angefreundet, der vor anderthalb Jahren beschloss, sich aus dem Restaurant-Geschäft zurückzuziehen. Der kurze gastronomische Probelauf sei „sehr emotional" gewesen mit viel positivem Feedback.

Prominente Gäste wie Heidi Klum

Nicht nur Prominente wie Model-Macherin Heidi Klum lieben die Adresse im Schatten der Kirche St. Anna der lauschigen Terrasse wegen. Besonders schön sei es bei einsetzender Dunkelheit, wenn die hübschen Laternen ein weiches Licht auf das hölzerne Mobiliar werfen, unterstreicht Soli. Auch er hat das Glück, dass die meisten seiner Gäste regengeschützt auf seiner Terrasse speisen und vor lauter Weinranken kaum etwas vom Verkehr sehen können, der in dieser Gegend Neuehrenfelds ohnehin kaum ins Gewicht fällt.

Das „Salento" gehört zu den letzten Restaurants in Köln, denen noch eine komplett offene Küche zugestanden wurde. Inhaltlich unterscheidet sich diese dahingehend von der des Vorgängers, dass die klassischen italienischen Gerichte ein wenig modifiziert und modernisiert worden seien, sagt Soli, der selber nicht in der Küche steht, dafür aber den persönlichen Kontakt zu möglichst jedem Gast herstellen möchte.

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Kaum Sicht zur Straße: die Terrasse vom Salento 

So wurde das Rindercarpaccio beispielsweise abgeschafft und durch ein mediterranes Thunfischtartar (23 Euro) ersetzt, das traditionelle Pesto mit Basilikum und Pinien durch eines mit Ruccola und Pistazien ausgetauscht. Das süßeste Abwandlungsunterfangen ist das Tiramisu della Casa mit Nutella für 6,50 Euro. Neben der Fischsuppe nach toskanischer Art als Hauptspeise (32 Euro) gibt es zwei Überraschungsmenüs für 75/85 Euro. Die offenen Weine - etwa der Hauswein, ein Pinot Grigio aus dem Veneto - kostet 5,30 Euro (0,2l), die gleiche Menge Sion-Kölsch 2,10 Euro.

Trattoria Salento, Schadowstraße 55. Telefon: 0221-5506828

Öffnungszeiten: täglich ab 17.30 Uhr, dienstags geschlossen