Nordrhein-Westfalens Wintersportgebiete laden trotz kurzem Kältefenster zum Schlittenfahren und Winterwandern ein. Skifahren ist nur sehr begrenzt möglich.
Skifahren, Rodeln, WandernIn diese Wintersportgebiete in NRW lohnt sich schon jetzt ein Ausflug
Die ersten Flocken in Köln und der Region sind gefallen. Während das Weiß in der Stadt nur von kurzer Dauer war, sieht das im bergigen Umland, etwa im Oberbergischen Kreis, schon ganz anders aus.
Doch Schneefans müssen schnell sein. Auf den kurzen Wintereinbruch folgt schon in der Nacht zu Sonntag ein deutlicher Wetterumschwung, das Thermometer übersteigt dann voraussichtlich selbst im Bergland Nordrhein-Westfalens wieder die 10-Grad-Marke. Bis zu 13 Grad prognostiziert Meteorologin Laura Umbach vom Deutschen Wetterdienst (DWD). „Da wird der letzte Schnee dann selbst in Höhenlagen wieder schmelzen“, sagt sie. Wann die nächsten Flocken kommen, sei unsicher.
Winterfeeling gibt es in der Region trotzdem – mit Natur- oder mit Kunstschnee. Wohin ein Winterausflug lohnt und wie Sie in den kommenden Tagen weiße Schneelandschaften oder Wintersportarten genießen können:
Alles zum Thema Deutscher Wetterdienst
- Wintereinbruch Polizei berichtet von 39 Unfällen auf schneeglatten Straßen in Oberberg
- Wetter in Köln und Region Am Donnerstag weiter polare Einflüsse
- Winter-Wetter in NRW Erster Schnee in der Region um Köln – Verschneites Siebengebirge am Löwenburger Hof
- Dauerregen in der Region Bäche und Flüsse laufen in NRW über – Rheinpegel in Köln steigt
- „Änderung der Großwetterlage“ Winterwetter erreicht Köln und die Region – Schnee möglich
- Talk in Zülpich Karsten Schwanke ärgert sich über Wetterdienst und findet Köln hässlich
- Das Wetter im September Der Herbst hat Einzug im Kreis Euskirchen gehalten
Welche Ausflüge und Wintersportangebote sind bei den aktuellen Bedingungen möglich?
Das kurze Kältefenster reicht vielerorts nicht, um Loipen oder Skipisten zu präparieren. Ob im Bergischen, im Sauerland oder in der Eifel – die Wintersportgebiete locken vor allem mit Winterwanderungen oder Schlittenfahrten. Denn: Rodeln ist selbst bei dünner Schneedecke möglich.
„Wer ersten Schneespaß erleben möchte, sucht sich einen Abhang und zieht den Schlitten selbst bergauf“, empfiehlt etwa die Wintersport-Arena Sauerland, der Zusammenschluss der Skiliftbetreiber in der Region. Mit etwas Glück werde im Sauerland sogar eine Rodelbahn zum Wochenende hin gespurt, und zwar die im Skigebiet Ruhrquelle. Sollte genug Schnee vorhanden sein, würde dann sogar das Transportband für Schlittenfahrende laufen.
Lohnt es sich, Skier und Snowboards für den Wochenend-Ausflug in die umliegenden Wintersportgebiete einzupacken?
Höchstens bei einer Reise nach Winterberg. Während die Eifel den Wintersporttourismus aufgrund der fehlenden Schneesicherheit bereits seit einigen Jahren zurückfährt, setzt das Sauerland weiterhin auf seine Ski- und Snowboardfans. Der erste Lift samt 600 Meter präparierter Piste erwachte Mitte November am Poppenberg aus dem Sommerschlaf. Für Ende November kündigt die Wintersport-Arena Sauerland die Eröffnung eines weiteren Lifts an.
Wie ist das möglich, bei bislang wenig Schnee?
Möglich machen das sogenannte Allwetter-Schneeerzeuger. Anders als herkömmliche Schneekanonen, die auf kalte Umgebungstemperaturen angewiesen sind, produzieren diese ihre Kälte selbst. So können sie bei jedem Wetter Wasser zu Eis kristallisieren lassen. Mit sieben neuen Anlagen, die nach und nach installiert werden, verspricht der Liftverbund Wintersport-Arena Sauerland demnächst rund sechs Pistenkilometer mit Schneegarantie von Dezember bis März.
Welche wetterbedingten Voraussetzungen muss es für die Eröffnung weiterer Pisten und Anlagen geben?
Entweder, es muss ausreichend Schnee fallen – wann das passiert, ist laut DWD aber noch nicht abzusehen. Oder es muss lange genug so kalt sein, dass die klassischen Schneeerzeuger, die neben den Allwetter-Anlagen 90 Prozent der Pistenbeschneiung ausmachen, laufen können – das ist erst bei Temperaturen unter null Grad über mehrere Nächte hinweg möglich.
Abseits von Skifahren und Snowboarden – welche Alternativen bietet das Sauerland?
Winterwanderungen, Rodeln und Langlauf. Letzteres ist aber erst bei ausreichend Schnee möglich. 20 bis 30 Zentimeter müssen fallen, damit die Loipen in Gang gebracht werden. Die bis Samstagmorgen für Teile des Sauerlands prognostizierten Höhen von zehn bis 20 Zentimeter werden wohl nicht reichen, um die Strecken zu präparieren.
Welche Winterangebote gibt es in der Eifel und im Bergischen Land?
Auch wenn die Nordeifel ohne große Wintersportanlagen auskommt, lohnt das Mittelgebirge für einen Winterausflug. Bei genug weißem Niederschlag werden die Loipen gespurt und die Spazierwege präpariert. Rund 25 Zentimeter sollten es auch hier sein – am besten einmal angefroren – damit die Naturschneedecke ausreichend trag- und gleitfähig ist.
Möglich sind dann nicht nur lange Spaziergänge zu Fuß, sondern auch Schneeschuhwanderungen oder Pferdeschlittenfahrten, zum Beispiel in Monschau. Auch Rodelpisten gibt es in der Eifel, unter anderem im Freizeitgebiet „Weißer Stein“ nahe Hellenthal. Der zugehörige Lift öffnet bei ausreichender Schneelage allerdings erst ab Weihnachten. Wer selbst zieht, kann den Schlittenspaß schon jetzt genießen.
Das gilt auch für das Wintersportgebiet Blockhaus-Belmicke im Bergischen Land, das bei echten Winterbedingungen vor allem mit seinen Loipenrundkursen lockt. Vorerst müssen sich Besuchende aber auch hier mit Spaziergängen und vereinzelten Schlittenfahrten zufriedengeben. Am Blockhaus etwa sei das Rodeln auf der nicht ganz geschlossenen Schneedecke zwar schon möglich, aber nur eingeschränkt, heißt es. Der Lift ist allerdings noch nicht in Betrieb.
Informationen und Schneeberichte der Regionen
Auf den Webseiten der Wintersportgebiete können Sie sich über aktuelle Wintersportbedingungen in den einzelnen Regionen informieren:
- Wintersport-Arena Sauerland: www.wintersport-arena.de/alpin
- Skigebiete in der Eifel: www.eifel.info/ausflugsziele/winter-schnee/schneehoehe
- Wintersport im Bergischen: www.wintersport-im-bergischen.de