Der Duisburger Zoo ist für die Haltung besonderer Tierarten bekannt. Im Wuppertaler Tierpark lockt ein neuer Naturspielplatz.
Tierparks in NRWWas den Duisburger Zoo zum besonderen Erlebnis macht
Wir waren gewarnt worden. In der ersten Reihe würde es nass werden. Aber die Kinder mussten das natürlich am eigenen Leib testen. Und Ivo, Pepina und die vor Ort geborene D-Gang der Duisburger Delfinschule – die Tiere heißen Delphi, Daisy, Debbie, Dobbie und Dora – leisten ganze Arbeit. Schließlich sind die Kinder pitschenass. Aber glücklich. Und sehr begeistert.
Wir verbringen den Tag im Zoo Duisburg, wollen auch im zweiten Teil unserer kleinen Ferienserie erkunden, was es abseits unseres bewährten Kölner Zoos noch so gibt in NRW. Delfine hat nur Duisburg zu bieten, deutschlandweit gibt es lediglich in Nürnberg ein weiteres Delfinarium. Die Einrichtungen sind umstritten, die Haltung der Meeressäuger in den künstlich angelegten, verhältnismäßig kleinen Becken sei nicht artgerecht, mahnen Tierschützer. Im Mai ist in Duisburg das sieben Monate alte Delfinbaby Domingo aus ungeklärter Ursache an einem Schädelbruch gestorben, das hatte die Diskussionen wieder hochkochen lassen.
Mehr als 30 Koalas kamen im Duisburger Zoo zur Welt
Zoo-Sprecher Christian Schreiner leistet uns an diesem Tag Gesellschaft. Er rechtfertigt die Haltung der Delfine mit der Bedeutung für Bildung und Wissenschaft. Und er betont, dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gebe, dass es den Delfinen schlecht geht in Duisburg. Die Vorführung nennen sie hier „Edutainment“ und nicht Show, angelehnt an Education, Erziehung. Es gibt keine Musik, keine Tierpfleger, die mit den Tieren schwimmen, dafür ganz viel kompaktes Wissen für die Besucher.
Wir lernen nicht nur, dass Delfine Zuschauer gezielt mit ihren Heckflossen nass spritzen können, sondern auch, dass sie Säugetiere sind und keine Fische. Oder dass sie zwar sehr hoch springen können, sich aber nicht über unbekannte Hindernisse wagen. Weshalb sie sich in freier Natur nicht aus Fischernetzen retten können, obwohl manchmal nur ein kleiner Hüpfer nötig wäre, um dem Tod zu entgehen. Es ist schwer, sich der Faszination des Programms zu entziehen.
Aber auch sonst lohnt sich ein Besuch im Zoo Duisburg. Mehr als 30 Koalas kamen hier in den letzten 25 Jahren zur Welt, weshalb der Zoo als Kompetenzzentrum für den australischen Beutelsäuger gilt und das Europäische Erhaltungszuchtprogramm verantwortet. In der südamerikanischen Tropenhalle Rio Negro begeistern die beiden Seekuh-Brüder Manfred und Pablo und wer geduldig sucht, findet auch eines der Faultiere. Während unseres Besuchs nahm Tiger Kasimir gerade ein Bad in seinem naturnahen Gehege und auf der Lemureninsel gab uns ein Katta-Äffchen High-Five an der Glasscheibe. Der Zoo ist übersichtlich, schön angelegt, gemütlich. Christian Schreiner gibt uns mit auf den Weg: „Bei den modernen Gehegen braucht es Zeit, man muss sich auf den Lebensraum einlassen, um die Tiere zu entdecken und zu erleben.“
Die Eckdaten:Fläche: 16 HektarAnzahl der Tiere: rund 4700, 369 Arten
Highlights: Die Vorstellung der Delfine gibt es immer um 11.30, 14.30 und 16 Uhr. Die Seelöwen werden um 11 und 16 Uhr vorgestellt. Mittwochs und sonntags findet um 11 Uhr das Wiegen der Koalas statt. Im Aquarium kann man es sich mit Blick auf einen Korallen-Riff-Ausschnitt gemütlich machen, es ist, als würde man in die bunte Welt abtauchen.
Spielplätze: Am Ende der linken Zoo-Hälfte (die A3 teilt das Gelände) gibt es hinter dem Streichelzoo einen schönen, großen Spielplatz mit hohem Kletterturm samt Rutsche und Kletterparcours. Dazu gibt es im Zoo verteilt drei kleinere Themenspielplätze.
Öffnungszeiten:März bis Oktober, täglich 9 bis 19 Uhr
Eintrittspreise:Erwachsene 19,50 Euro, Kinder (3 bis 17 Jahre) 11 Euro, Schüler und Studenten mit gültigem Ausweis 17,50 Euro (Erwachsene) oder 10 Euro (Kinder).
Infos:Zoo DuisburgMülheimer Str. 27347058 Duisburgwww.zoo-duisburg.de
Hunde: Sind von Montag bis Freitag erlaubt. Eintritt: 5,50 Euro.
Wuppertaler Zoo: Einer der ältesten Tierparks Deutschlands
Der Wuppertaler Zoo wurde am 8. September 1881 eröffnet und ist damit einer der ältesten Tierparks in Deutschland. In den letzten Jahren wurde viel investiert und modernisiert, ganz frisch eröffnet wurde zum Start der Sommerferien die neue Himalaya-Anlage „Kula Kangri“, auf der künftig Takine und Chinesische Gorale zu sehen sein werden.
Nachwuchs gibt es aktuell bei den Seelöwen (zwei Jungtiere), deren Anlage gerade erst erweitert wurde, sowie bei den Yaks, den Hirschebern, den Südpudus, den Pinselohrschweinen und den Eselspinguinen. Besondere Sommer-Termine finden sich auf der Internetseite des Zoos unter „Veranstaltungen“.
Die Eckdaten:Fläche: 24 HektarAnzahl der Tiere: rund 3450, 236 Arten
Spielplätze: Teil des Himalaya-Projekts ist ein neuer Naturspielplatz, der Kinder zum Klettern und Balancieren einlädt. Er wurde fast ausschließlich aus natürlichen Materialien wie Felsen und Baumstämmen errichtet. Weitere Spielbereiche sind auf dem Zoogelände verteilt: Unterhalb des Zoorestaurants etwa einer mit breiter Rutsche und Schaukel. Oder die „Wupperdüne“ mit Klettergerät, Rutsche und riesigem Sandkasten unterhalb der Elefantenanlage. Am Tigertal gibt es einen Wasserspielplatz.
Öffnungszeiten:April bis Oktober, täglich 9 bis 18 Uhr
Eintrittspreise:Erwachsene 18,50 Euro, Kinder (6 bis 14 Jahre) 1,70 Euro, Schüler und Studenten mit gültigem Ausweis 16,50 Euro.
Infos:Der Grüne Zoo WuppertalHubertusallee 3042117 Wuppertalwww.zoo-wuppertal.de
Hunde: Dürfen nicht mit in den Zoo.
Der Tierpark Bochum bietet eine ungewöhnliche Fossiliensammlung
Verglichen mit den Nachbarn in Köln, Dortmund, Wuppertal oder Duisburg ist Bochum ein kleiner Tierpark – aber allein wegen seiner ungewöhnlichen Fossiliensammlung einen Besuch wert. Im Aquarien- und Terrarienhaus sind in 50 Vitrinen zwischen Fischen, Schlangen, Echsen und Krallenaffen deren fossile Verwandte ausgestellt. Es sind Funde aus der Sammlung des Bochumer Geologen Helmut Leich. Sie stammen aus dem Altmühltal, hauptsächlich aus der Umgebung von Solnhofen und Eichstätt, eine der weltweit bekanntesten Fossillagerstätten, die besonders durch den Urvogel Archaeopteryx berühmt wurde.
Beliebt sind im Bochumer Zoo aber auch die kommentierten Fütterungen bei den Pinguinen und Seehunden. Und ganz aktuell die Zwillingsgeschwister-Babys bei den Stachelschweinen und die fünf Ferkel bei den Kune-Kune-Schweinen. Die Jungtiere bei den Präriehunden sind schon etwas größer und versuchen gerade oft sehr unterhaltsam, das Tun der Großen nachzuahmen (zum Beispiel Möhren essen).
Die Eckdaten:Fläche: 2 HektarAnzahl der Tiere: mehr als 4000, gut 300 Arten
Spielplätze: Der Tierpark hat einen großen, 2016 neu gestalteten Spielplatz zu bieten. Er ist einer Dschungellandschaft nachempfunden, mit Stelzenhäusern zum Klettern und Balancieren, einem offenen Jeep, auf dem gespielt werden kann oder einem großen Schlangenkopf zum Klettern und Durchgucken. Besonderheit: Vom Klettergerüst aus können die vier Riesenschildkröten des Bochumer Zoos beobachtet werden.
Öffnungszeiten:April bis September, täglich 9 bis 19 Uhr
Eintrittspreise:Erwachsene 8 Euro, Kinder (3 bis 17 Jahre) 4,50 Euro.
Infos:Tierpark und Fossilium BochumKlinikstraße 4944791 Bochumwww.tierpark-bochum.de
Hunde: Sind erlaubt und kosten keinen Eintritt.