David Clemens kommt aus dem Innenministerium nach Oberberg und leitet bei der Polizei die Direktion „Gefahrenabwehr und Einsatz“.
Gefahrenabwehr und EinsatzRund 200 Polizisten in Oberberg haben einen neuen Chef

Neu in Oberberg ist David Clemens (l.), der mit seiner Familie in Olpe wohnt. Von Landrat Jochen Hagt wurde er begrüßt.
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Polizeidirektor David Clemens ist am Dienstag von Landrat Jochen Hagt als neuer Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz vorgestellt worden. Der 38-Jährige ist Chef von rund 200 Polizistinnen und Polizisten im Wach- und Wechseldienst sowie den Kolleginnen und Kollegen im Bezirksdienst, wie Hagt sagte. Also den Menschen, die draußen auf der Straße mit dem Bürger in Kontakt kommen.
Clemens folgt auf Gabriele Mälchers, die zum 1. Februar nach vier Jahren in Oberberg zur Polizei des Kreises Euskirchen wechselte und dort neben einer Direktionsleitung auch die Aufgaben einer Abteilungsleiterin der Polizei des Kreises übernommen hat. Ehe Hagt den Neuen vorstellte, galt sein Dank Gabriele Mälchers. Clemens sei ein „richtiger Schutzmann“ und habe durch seinen Vater, der ebenfalls Polizist war, eine familiäre Vorbelastung.
Neuer Polizeichef in Oberberg hat eine Blitzkarriere nach dem Abi gemacht
Clemens, der nach dem Abi zur Polizei ging, hat dort eine Blitzkarriere gemacht. Nach der Ausbildung war er im Kreis Siegen-Wittgenstein sechs Jahre im Wach- und Wechseldienst. Er wisse daher um die Themen, die die Kolleginnen und Kollegen draußen beschäftigen, sagte er am Dienstag. Danach entschied er sich für eine Laufbahn im höheren Dienst und übernahm im Anschluss die Leitung der Kriminalinspektion 1 beim Polizeipräsidium Hagen. Hier war er auch für den Staatsschutz mit zuständig.
Im Mai 2022 wechselte er als Referent ins NRW-Innenministerium. Und jetzt Gummersbach? Clemens kommt das entgegen, denn der Familienvater zweier Kinder wohnt im benachbarten Kreis Olpe in der Gemeinde Wenden und muss daher morgens eine Stunde weniger im Auto sitzen auf dem Weg zur Arbeit. Und was ihn in Düsseldorf in Sachen Polizeiführung in der Theorie beschäftigt habe, könne er hier nun in die Praxis umsetzen. „Ich komme da mit einem gewissen Rucksackwissen“, sagt der Polizeidirektor. Er freue sich auf die neue Aufgabe und sei sich sehr wohl der verantwortlichen Aufgabe bewusst.
Oberbergs Landrat Jochen Hagt räumt ein, dass die Wirklichkeit rauer wird
Angesprochen auf die in jüngerer Vergangenheit auch in Oberberg zunehmende Zahl von Messerangriffen sagten Clemens und Hagt, dass Oberberg nach wie vor eine der sichersten Regionen in NRW sei. Und man wisse auch, dass es den Menschen im Kreis um ein „subjektives Sicherheitsempfinden“ gehe, darum bemühe man sich bei der Polizei.
Hagt räumte aber auch ein, dass die Wirklichkeit rauer werde. Das sei kein oberbergisches Phänomen. Gerade Messer spielten bundesweit immer mehr eine Rolle. Mit Blick auf den jüngsten Übergriff in Gummersbach, bei dem offenbar auch ein Zwölfjähriger dabei war, sagte Clemens, dass auch bei Kindern die Respektlosigkeit immer mehr zunehme. Und das auch gegenüber der Polizei. „Das ist ein Thema, an das wir uns gewöhnen müssen.“
In den kommenden Tagen wird der Neue durch den Kreis reisen, um alle Wachen kennenzulernen. Mit Blick auf sein junges Alter und nach seinen weiteren beruflichen Plänen gefragt, sagt er, dass die Station in Gummersbach gewiss nicht seine letzte sei. Er plane für sich persönlich aber eine Zeit von fünf bis sechs Jahren ein, was auf diesem Posten völlig normal sei, wie auch der Landrat sagt.