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Gymnasium „Zum Altenforst“MINT-Leistungszentrum in Troisdorf eröffnet

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Wer war der Mörder? Die Möglichkeiten des DNA-Abgleichs präsentierten die Jugendlichen aus dem Chemie-Leistungskurs.

  1. 80 000 Euro hat die Stadt Troisdorf in das neue Vorzeige-Labor investiert, 25 000 Euro hat der Förderverein des Gymnasiums zugeschossen.
  2. Das Gymnasium will seine Schüler „auf die Ansprüche der Zukunft vorbereiten“, die Schüler freuen sich auf die neuen Möglichkeiten.

Troisdorf – Wenn sich die Edelstahltür öffnet, riecht es erst einmal ein bisschen fies. „Das kennt man von der Biotonne“, hilft Vincent Rehorst dem Besucher auf die Sprünge: Verrottende Bananen dienen Fliegennachwuchs als Nahrung.

Und die wiederum werden im Gymnasium Zum Altenforst an die Reptilien des Schulzoos verfüttert. Die Futteraufzucht ist aber nur eines von zahllosen Projekten im nagelneuen Schülerlabor, dem Kernstück des MINT-Leistungszentrums an der Schule (siehe nebenstehendes Interview).

DNA-Analyse in der Praxis

„Wir haben ein Opfer und verschiedene mögliche Täter“, erklärt Dr. Eva Breuning ein weiteres Projekt, dass ihr Chemie-Leistungskurs den Besuchern am Eröffnungstag präsentiert. Über den genetischen Fingerabdruck haben die Jugendlichen aus der Stufe elf am Vormittag noch eine Klausur geschrieben, am Nachmittag freuen sie sich an den Möglichkeiten des neuen Labors zur DNA-Analyse.

80 000 Euro hat die Stadt Troisdorf in das neue Labor investiert, 25 000 Euro hat der Förderverein des Gymnasiums zugeschossen. „Mit Schweiß und Blasen“, so Schulleiter Reinhard Schulte, haben die Schülerinnen und Schüler selbst zu dem Vorhaben beigetragen: Beim Sponsorenwalk Ende des vergangenen Monats nämlich. Rund 20 000 Euro seien jetzt noch offen, berichtete Konrektor Michael Funke, der zugleich Koordinator für die MINT-Fächer ist.

Moostüten als Klimaanlage

Dass längst nicht nur im Unterricht geforscht wird, belegt das Projekt, das Vincent Rehorst in der Jugend-Forscht-AG begonnen hat: Ihm gehören kleine Plastiktüten mit Moos, die ebenfalls im Kühlschrank liegen.

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„Die Tüten werden mit Kohlendioxid geflutet“, erklärt der 15-Jährige; später wird ermittelt, welche Art am meisten von dem schädlichen Gas umsetzen kann. „Das kann zum Beispiel als grüne Klimanlage für Klassenzimmer dienen.“

„Auf die Ansprüche der Zukunft vorbereiten“

Aus dem neu formulierten Leitbild des Gymnasiums zitierte Schulleiter Reinhard Schulte in seiner Ansprache. „Die Schüler auf die Ansprüche der Zukunft vorzubereiten“ ist demnach ein Ziel des Handelns am Altenforst; die Konzepte dafür sollten die Jugendlichen aber selbst mit entwickeln. Und das nicht nur im neuen Labor, sondern auch in den länger schon bestehenden Lernorten: Der Schulgarten lädt nicht nur die Pflanzenfreunde ein, Kräuter für Tee und Salat zu züchten.

Forschen auf wenigen Quadratmetern: Der Kräutergarten ist einer der vielen Unterrichtsorte für die naturwissenschaftlichen Fächer.

Im Selbstlernzentrum stehen mehr als 10 000 Buchtitel und 26 PC-Arbeitsplätze bereit. Mit Stolz präsentierte Stationen kleiner Rundgänge waren am Freitag zudem die Infostände des Mathe-Clubs, der sich mit Geldanlage befasst, oder des Leistungskurses Biologie, der im Sommer die Güte des Aggerwassers kontrollierte.

Selbst ausprobieren hieß es nebenan, wo Kinder und Erwachsene unter anderem der Frage nachgingen, ob der Mehlwurm Licht oder Dunkelheit bevorzugt.