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Klare Worte gegen RechtsOberbergs Grüne ehren Friedhelm Meisen

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Gastwirt Friedhelm Meisen erhält ein Geschenk von vier Vertretern der Grünen

Ehrung für Friedhelm Meisen (Mitte) Im Holsteiner Fährhaus in Rebbelroth überreichen Alexandra Geese, Sabine Grützmacher, Dr. Julian Münster und Marie Brück (.v.l.) ein kleines Geschenk.

Mit klaren Worten gegen Ausländerhetze macht sich Gastwirt Friedhelm Meisen nicht nur Freunde. Die Grünen in Oberberg aber danken ihm für sein Engagement.

Gastwirt Friedhelm Meisen ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Deutliche Worte findet er gegen Impfgegner und alle, die Angst vor Ausländern schüren. Damit macht sich der Inhaber des „Holsteiner Fährhauses“ nicht nur Freunde. Für die Grünen aus Oberberg und darüber hinaus aber ist der Einsatz von Meisen beispielhaft.

Und so nutzte die Grünen-Spitze den Besuch der EU-Abgeordneten Alexandra Geese, um sich bei Meisen zu bedanken und ihm ein Buchgeschenk zu überreichen. Neben Geese waren auch die Bundestagsabgeordnete Sabine Grützmacher, ihre Mitarbeiterin Marie Brück und Kreisverbandssprecher Dr. Julian Münster nach Rebbelroth gekommen.

Unsere Demokratie braucht Helden wie Sie
Alexandra Geese, Abgeordnete des Europaparlaments

„Unsere Demokratie braucht Helden wie Sie“, lobte Geese. Friedhelm Meisen bedankte sich herzlich. „Wir haben so einen tollen Staat, und ich habe Respekt vor unserem Grundgesetz, da lege ich mich gerne mit der AfD an.“

Am Abend fand im Lindenforum die Kreismitgliederversammlung der oberbergischen Grünen statt. Mit rund 35 Teilnehmenden war die Resonanz eher mäßig, aus Wipperfürth etwa war gar kein Teilnehmer vor Ort. Auch hier ging es um die Frage, wie man mit Geflüchteten umgeht, vor allem im Hinblick auf die Diskussion um eine Landeseinrichtung für Geflüchtete in Gummersbach (wir berichteten).

Grüne kritisieren Wortwahl im Umgang mit Geflüchteten

Ein Antrag von Kreistagsmitglied Dr. Ralph Krolewski, der einstimmig angenommen wurde, wendet sich ausdrücklich gegen „populistische Vorurteile, Stigmatisierung und Diskriminierung“. Das richtet sich vor allem an die Gummersbacher Politik. „Die in den letzten Tagen mehrfach von Kommunalpolitikern aufgestellte Behauptung, der soziale Frieden sei durch Flüchtlingsunterkünfte gefährdet, (...), entbehrt in Oberberg bislang jeglichen Nachweises“, so der Antrag.

Auch Gastrednerin Alexandra Geese ging auf das Thema kurz ein. Die Kommunen seien überlastet und bräuchten mehr Unterstützung durch Land und Bund, betonte sie, auch für zusätzliche Kita- und Schulplätze. Die derzeitige Debatte sei aber fehlgeleitet. In ihrem Vortrag ging die Bonnerin der Frage nach, warum rechte Parteien in Europa auf dem Vormarsch sind und was man dagegen tun könne.

AfD und andere Rechtsextreme seien global sehr gut vernetzt und würden vom Geschäftsmodell der Internetriesen wie Google und Facebook profitieren, so Geese. Denn vor allem mit Inhalten, die Angst und Wut schüren, bringe man die Internetnutzer dazu, möglichst lange online zu bleiben — was zu höheren Werbeeinnahmen für die Firmen führt. Mit dem jüngst vom EU-Parlament verabschiedeten Digital Services Act habe man jedoch neue Regeln geschaffen, die die Demokratie stärken. Weitere Themen auf der Kreismitgliederversammlung waren die Wiehltalbahn und die Gammel-Immobilien auf dem Hackenberg.