Ehrenfeld – Die Rundungen der Karosserie erinnern an ein Röggelchen, die Motorengeräusche an einen Formel-1-Wagen. Der knallrote Jaguar XK 120 SE, Baujahr 1954, fällt auf, genauso wie das dunkelgrüne Cabrio der gleichen Marke, das vor ihm auf das Rollfeld am ehemaligen Flughafen Butzweilerhof fährt. „Das ist ein C-Modell“, erläutert sein Besitzer Fritz Schreiner. „C steht für Competition. Es ist ein 50er-Jahre-Rennauto.“

Die beiden Prachtexemplare sind zwei von etwa 300 Oldtimern, die an diesem Tag anrollen. Zum zweiten Mal veranstalten Ralf Großmann und Stefan Küsters das Treffen für Oldtimerfans. Bei der Erstausgabe waren hundert Teilnehmer erschienen, dieses Jahr hat sich die Zahl verdreifacht. Dabei gibt es nicht einmal ein besonderes Programm. „Es geht einfach um Benzingespräche“, sagt Ralf Großmann.

Die Plaudereien drehen sich um das Spielzeug großer Jungs. Sechs Zylinder, sagt Andreas Würfel, habe sein roter Jaguar XK 120 SE unter der Haube. „Spitzengeschwindigkeit: 210 Stundenkilometer.“ Das C-Modell bringe es sogar auf 240 Sachen, schwärmt dessen Besitzer Schreiner. „Das werde ich aber niemals ausprobieren“ Warum nicht? „Na, bei Tempo 180 geht die Welt unter. Sie sitzen da doch voll im Wind.“

Auch jüngere altbekannte Gefährte haben am Butzweilerhof geparkt: Ein senfgelber Opel Ascona aus den 70ern, stilecht mit Fuchsschwanz am Rückspiegel; ein aufgemotzter Golf GTI, Angeberauto der 80er Jahre, und bunte VW-Busse, die Lieblinge der Hippie-Generation. Immer weitere Klassiker rollen an.

„Boah, ein Granada“, freut sich Ralf Großmann. Und „boah, ein Kadett“. Dazwischen bummelt das Ehepaar Bröcking über den Platz. Sie trägt ein 50er-Jahre-Kostüm und einen eleganten Headpiece aus derselben Zeit als Kopfbedeckung. Er ist passend in ein Gab-Jacket und Bundfaltenhose gekleidet. Das Paar ist mit einem Opel Rekord P1 gekommen „Wir sind 50er-Jahre-Fans“, sagt Elisabeth Bröcking. „Unser Auto haben wir passend zur Kleidung ausgesucht.“