Alte Feuerwache KölnInnenhof soll mit Bürgerbeteiligung neu gestaltet werden
Köln-Innenstadt – Barrierefrei? So kann man den Innenhof der Alten Feuerwache gewiss nicht nennen. Der Boden ist ein unebenes Flickwerk aus offen liegenden Pflastersteinen und schadhaftem Asphaltbelag. Damit wird es ein Ende haben, wenn die 2500 Quadratmeter große Fläche erneuert ist.
Die Pläne der Sanierung stellte Architekt Peter Hingst als Vertreter der Stadt in der Halle des Bürgerzentrums an der Melchiorstraße vor. „Ganz so einfach ist die Aufgabe nicht“, sagte er, schließlich gelte es, viele Vorschläge „übereinander zu bringen“.
Kölner Bürger wollen Charme erhalten
Im Vorfeld hatte die Alte Feuerwache im Rahmen einer Bürgerbeteiligung dazu eingeladen, Ideen und Wünsche für den neuen Hof einzubringen. In der „Aktionswoche zur Hofsanierung“ im April 2021 war vor allem der Bodenbelag ein viel diskutiertes Thema. Auch die Frage, ob die Platanen erhalten bleiben und der Hof stärker begrünt werden sollte, spielte eine große Rolle.
Viele Bürger und Bürgerinnen brachten ihre Sorge zum Ausdruck, dass der in die Jahre gekommene Hof durch die Erneuerung seinen Charme verlieren könnte. Mit der Planung des Umbaus ist das Architekturbüro Bauchplan beauftragt. Wichtige Ideen des Beteiligungsverfahrens sind in die Entwürfe eingeflossen.
Alte Feuerwache: „Kein Baum wird angefasst“
Der Boden des Hofs soll nach der Erneuerung der Kanalisation so hergerichtet werden, dass die Unebenheiten verschwinden. Geplant ist, nur das „schon vorhandene Material“ zu verwenden, sagte Hingst: Die Pflastersteine werden aufgenommen, bearbeitet und zu einer schwellenlosen Fläche mit einem Wegesystem zusammengesetzt. „Kein Baum wird angefasst“, sagte er, das heißt: Fällungen sind ausgeschlossen. Die Bäume sollen sogar besser bewässert werden.
Dafür sorgt ein Versickerungsstreifen für Regenwasser, der um das freie Mittelfeld herum geschaffen werden soll. Angedacht ist, ihn mit einer unbefestigten, also wasserdurchlässigen Decke und offenen, bepflanzten Flächen anzulegen. Des Weiteren ist vorgesehen, das Ensemble so zu beleuchten, dass die Fassaden der umliegenden Gebäude besser zur Geltung kommen.
Zusätzliches Beet für den Innenhof
Die Hecke samt Mäuerchen, die bisher die Terrasse des Lokals von der Hoffläche abgrenzt, soll einem Beet weichen. Außer zwei Tischtennisplatten und Spielgeräten sollen hölzerne Möbelmodule, die nach Bedarf zusammengesteckt und positioniert werden können, ihren Platz auf dem Areal finden.
Zum Gesamtkonzept, das einen starken Fokus auf Aspekte der Nachhaltigkeit, der Klimaanpassung und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten legt, sagte Hingst: „Es fühlt sich richtig gut an.“ Was nicht ausschließt, dass weitere Vorschläge aufgenommen werden können. Dass es welche gibt, zeigten die zahlreichen Fragen aus dem Publikum.
Kosten von 3,7 Millionen Euro
Die Entscheidung, den Innenhof neu zu gestalten, fiel im Sommer 2020. Die Kosten belaufen sich auf 3,7 Millionen Euro. Getragen werden sie vom Bund und vom Land. Die Planungen sollen bald abgeschlossen sein. Dann muss der Stadtrat einen Baubeschluss fassen. Die Förderung sei bis zum Dezember 2024 begrenzt, so Hingst. Bis dahin muss die komplette Sanierung abgeschlossen sein.