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Anlage neben dem LentparkNeuer Skatepark eingeweiht

Lesezeit 3 Minuten

Dutzende Skater aus Köln und NRW haben die neue Bahn getestet.

Köln – Was Oliver Tielsch und seine Jungs vom Verein Dom Skateboarding vom 13. August diesen Jahres bis zu diesem Samstagnachmittag im Oktober fertiggestellt haben, können sie selbst kaum glauben. Wobei, eigentlich schon. „Wir haben das Ding komplett mit unseren eigenen Händen gebaut“, erzählt Projektleiter Tielsch, der das Skateboard in der Hand hält als wäre es angewachsen.

„Dreißig Leute von unserem Verein haben hier abwechselnd jeden Tag von morgens bis abends geschuftet, sind voll drangeblieben. Die einzigen, die Geld dafür bekommen haben, waren zwei Bauleiter, die wir dafür bezahlt haben, dass sie uns sagen, wie es gemacht wird.“ Das „Ding“ ist eine 800 Quadratmeter große Skateboardanlage direkt neben dem Lentpark. 45 000 Euro investierte die Stadt, weitere 10 000 Euro wurde über einen Sponsor, einen Wettbewerb der Stadtsparkasse und über den Verein selbst finanziert. Seit rund zwanzig Jahren lag die Anlage brach, umrandet von einem Stück Mauer. Bei Frost soll sie in den siebziger Jahren zum Eislaufen geflutet worden sein und es ranken sich Gerüchte, sogar die Haie hätten im Wäldchen neben dem Lentpark damals Eishockey gespielt.

Das Konzept, das dahintersteht heißt D.I.Y. – do it yourself. Man realisiert mit Genehmigung seine Idealvorstellungen einer Bahn und lässt es dann vom TÜV abnehmen. Das ganze kommt aus Amerika.

Dass die Idee des Skateboardvereins angenommen wird und beim Neubau einiges richtig gemacht worden sein muss, zeigte die Eröffnung. Dutzende Semi-Profis und Skater aus Köln und ganz Nordrhein-Westfalen hatten sich mit ihrem Board auf den Weg gemacht, um die neue Bahn zu testen.  Bei strahlend schönem Oktoberwetter, lautem Hip Hop, Rock und Hot Dogs, organisiert vom Sponsor Converse, klappten die Ollies und Flips, wie die klassischsten aller Tricks in der Szenesprache heißen, gleich noch mal so gut.

Kein Zufall, weiß Patrick Bös, Vorsitzender des Vereins:  „Die Bahn haben wir selbst gestaltet, nach unseren Vorstellungen“, erklärt er. „Das Konzept, das dahintersteht heißt D.I.Y. – do it yourself. Man realisiert mit Genehmigung seine Idealvorstellungen einer Bahn und lässt es dann vom TÜV abnehmen. Das ganze kommt aus Amerika.“ Auf der Anlage im Lentpark haben die Jungs sogar einen Hydranten in Beton eingegossen – er soll an das Straßenbild in New York erinnern. Außerdem sorgen „Banks“ - und „Transition“-Bereich sowie ein ausgeklügelter „curb“ - und „rail“ – Parcours für die gewisse Herausforderung, die ein guter Skater immer wieder suchen sollte, da ist sich die Szene einig.

„Heißer Scheiß“, sei dementsprechend die Anlage neben dem Lentpark, so lautete die häufig geäußerte Meinung der Semiprofis, die die Bahn einweihten und sich gleich in einem Best Trick Contest maßen. Bis es dunkel wurde knallten die Skateboards über den Beton. Immer dabei: der Beat aus den Boxen. Und die Anwohner? Die finden es klasse. Es sei endlich mal wieder etwas los, an diesem toten Punkt. Und durch den dazwischen liegenden Grüngürtel erreiche die Geräuschkulisse auch die angrenzenden Häuserreihen nicht.