Die Konferenz „Grenzen der Aufklärung. Der 7. Oktober und die Gegenwart des Antisemitismus“ lädt prominente Forscher und Referenten ein.
Zunahme des AntisemitismusDreitägige Konferenz in Köln setzt sich mit Judenfeindlichkeit auseinander
Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober steigt auch in Köln die Zahl antisemitischer Übergriffe. Woran liegt das? Und was kann dagegen getan werden? Die dreitägige Konferenz „Grenzen der Aufklärung. Der 7. Oktober und die Gegenwart des Antisemitismus“, die vom 20. bis zum 22. Juni im Kölner Stadtgarten und im NS-Dokumentationszentrum stattfindet, will diesen Fragen nachgehen.
Bis zu fünfzig Referentinnen und Referenten werden auf vierzehn Panels diskutieren. Dabei sind unter anderem Volker Beck, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Jacob Horowitz, Vorstandsmitglied der jüdischen Studierendenunion Deutschland oder der Antisemitismusforscher Lars Rensmann. Die Konferenz wird unter anderem in Kooperation mit der Antonio-Amadeo-Stifung, dem Kölner Asta der Uni Köln und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Köln durchgeführt.
Auch Antisemitismus in vermeintlich progressiven Bewegungen wird analysiert
„Seit den Ereignissen vom 7. Oktober 2023 in Israel haben antisemitische und israelfeindliche Vorfälle weltweit massiv zugenommen. Was seitdem wieder sehr sichtbar wurde, ist kein neues Phänomen, sondern seit langer Zeit Teil vieler Gesellschaften und Kulturen, nicht zuletzt der deutschen“, erklärt der Mitorganisator Andreas Stahl von der Gesellschaft für kritische Bildung. „Der Antisemitismus findet sich nicht bloß in der politischen Rechten, sondern ebenfalls unter sich selbst als links und progressiv verstehenden Akteuren wie auch in der angeblich aufgeklärten Mitte der Gesellschaft.“
Entsprechend vielfältig liest sich auch das umfangreiche Programm: Am Donnerstagabend geht es nach einer Buchvorstellung, die sich mit dem ersten arabisch-israelischen Krieg 1948 auseinandersetzt um Antisemitismus im Kunst- und Kulturbereich. Neben Workshops zu den politisch-ökonomischen Grundlagen des Antisemitimus, geht es in den Folgetagen auch um Judenfeindlichkeit in vermeintlich progressiven sozialen Bewegungen und Gewerkschaften. Auch Filmvorführungen und Konzerte stehen auf dem Programm. Das gesamte Programm ist im Internet unter kritischebildung.de/veranstaltungen zu finden, der Eintritt ist kostenlos. (fho)