Arbeiten am Büroturm verzögern sichFassade des LVR-Hauses ist mit Asbest verunreinigt
Köln – Das LVR-Hochhaus am Deutzer Ottoplatz wird später als geplant fertig. Die Arbeiten verzögern sich um drei bis vier Monate, weil in der Fassade des Baus Asbest gefunden wurde. Dieser soll nun zuerst mit einem Spezialverfahren beseitigt werden, bevor der Altbau abgebrochen werden kann. „Eine Gefahr besteht nicht, da die Masse witterungsbeständig ist und deshalb keine Fasern in die Umgebung gelangen können“, teilte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) am Donnerstag mit. Während der Schadstoffsanierung werde der Arbeitsbereich komplett gegen die Umgebungsluft abgeschottet.
Beim problematischen Teil der Fassade handelt sich um eine schwarze Beschichtung, die Mitte der 1960er Jahre auf den Beton als Lärmschutz aufgetragen wurde, sagte LVR-Sprecher Till Döring im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Diese sei erst sichtbar geworden, nachdem die Aluminiumplatten an der Fassade abgenommen worden seien. Um die Masse abzutragen, gebe es bisher kein zugelassenes Verfahren. Deshalb hätten der LVR und das Abbruchunternehmen Probesanierungen in Abstimmung mit den zuständigen Behörden durchgeführt. Als geeignet sei ein Hochdruckwasserstrahlverfahren ermittelt worden.
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Der Neubau ist notwendig, weil im alten Gebäude zu wenig Platz ist. Im 69,5 Meter hohen Hochhaus sollen auf einer Fläche von insgesamt 26.000 Quadratmetern 1200 statt 600 Menschen arbeiten. Derzeit hat der Verband zahlreiche Büroflächen in Deutz angemietet. Dies sei aber teuer und für den Arbeitsprozess nicht optimal. Ursprünglich war geplant, dass bis Mitte 2022 das alte Gebäude abgebrochen und die Baugrube erstellt ist. Fertig soll der 230 Millionen Euro teure Neubau im Jahr 2026 sein.
Bienenstock auf dem Hochhaus
Im Bereich Nachhaltigkeit soll der Neubau des LVR-Hauses am Ottoplatz „neue Maßstäbe setzen", so der LVR. So ist für diesen eine Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) für Büro- und Verwaltungsgebäude mit der Bewertungsstufe „Platin“ vorgesehen. Auch die Förderung der Artenvielfalt ist gedacht worden: Hier ist ein Bienenstock auf einem der Dächer des Neubaus geplant.
Das Pflanz- und Pflegekonzept für den Neubau ist nachhaltig angelegt: So unterstützt es die Artenvielfalt und ist mikroklimatisch wirksam. Regenwasser werde durch eine Dachbegrünung zurückgehalten und unterstütze in den Sommermonaten die Kühlung der Umgebung. Zudem bewirkten die Pflanzen der Dachgärten einen Beitrag zur Feinstaubreduktion.