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Armut in KölnNeuer Beratungsbus für Obdachlose geht an den Start

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Der Kölner Beratungsbus für Obdachlose Menschen geht an den Start. Stefanie Ruffen (v.l.), Bram Gätjen (beide Arche ), Colin Emde, Tobias Berg (Diakonie)

Köln – Das Angebot für obdachlose Menschen wird in Köln ausgeweitet. Am Mittwoch übergab der Verein Arche für Obdachlose an der Kalker Post der Diakonie Michaelshoven einen Beratungsbus, der künftig vor allem im Rechtsrheinischen Hotspots anfährt, an denen sich vermehrt obdachlose Menschen aufhalten. Mit der mobilen Station, in der ein Büro integriert ist, erhalten Obdachlose etwa Hilfe, um Arzt- oder Behördentermine zu machen. An Bord sind aber auch Streetworker, die Obdachlose in allen Lebenslagen unterstützen oder an spezialisierte Einrichtungen weitervermitteln können. In Kooperation mit dem Verein Oase sind sechs Streetworker unterwegs.

Der Bus könne auch für Kältegänge im Winter eingesetzt werden, wenn es Meldungen über gefährdeten Personen gibt, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreicht werden können. Um auch dieser benachteiligten Personengruppe die digitale Teilhabe zu ermöglich, ist der Beratungsbus zusätzlich mit einem WLAN ausgerüstet.

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Mit dem Beratungsbus wolle man insbesondere das Angebot für Obdachlose im Rechtsrheinischen ergänzen, sagte, der Vorsitzende der Arche für Obdachlose, Bram Gätjen. Daher habe man der Diakonie 36.000 Euro gespendet - mit der finanziellen Unterstützung konnte der Bus gekauft werden. „Der Bus kommt überall zum Einsatz, wo Bedarf ist“, so Gätjen. Man müsse aber noch eruieren, wo das Angebot am meisten nütze. Klar scheint zu sein, dass Einsätze an der Kalker Post und am Porzer Markt stattfinden sollen, sagt Sozialarbeiter Colin Emde von der Diakonie.

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Die Streetworker Tobias Berg und Colin Emde im Bus

Der Bus sei auch notwendig, weil die Not unter Obdachlosen zugenommen habe. „In der Pandemie sind viele Menschen abgehängt worden“, so Emde. Zudem habe die Pandemie, besonders in der Zeit des Lockdowns, als die Straßen leerer als üblich waren, offenbart, wie viele Menschen kein Obdach haben. Zudem sei das Elend unter den obdachlosen Menschen aus Osteuropa groß. Diese kämen oft nach Deutschland, um zu arbeiten, könnten aber nicht auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen und fielen anschließend durch alle Raster. Denn nur Menschen, die sich legal mindestens fünf Jahren in Deutschland aufhalten, dürften Sozialhilfe und andere Leistungen beantragen.