AboAbonnieren

Sechs Spuren, fünf PfeileNächste Panne führt zu Chaos am AK Köln-Ost

Lesezeit 3 Minuten
AK Köln Ost Schild jetzt

Heute:  Sechs Fahrspuren, fünf Pfeile: Die Schilder sind falsch angeordnet.

  1. Jahrelang war die A3-Abfahrt Richtung Köln am AK Köln-Ost gesperrt. Nun ist sie wieder geöffnet.
  2. Also alles wieder gut für Autofahrer in Köln? Mitnichten – denn die Beschilderung stimmt nicht mit den Markierungen überein.
  3. Dank einer Panne von Straßen NRW kommt es dort nun immer wieder zu waghalsigen Aktionen von Autofahrern.

Köln – Die Abfahrt von der Autobahn 3 in Richtung Köln-Zentrum am Autobahnkreuz Köln-Ost ist nach einer jahrelangen Sperrung erst seit wenigen Wochen geöffnet und schon gibt es erhebliche Probleme. Wer die vierte Fahrspur benutzt und dem blauen Schild folgt, das Köln-Zentrum als Ziel ausweist, muss feststellen, dass diese jetzt stattdessen weiter über die A3 in Richtung Oberhausen führt. Da das erst kurz vor der Ausfahrt erkennbar ist, lassen sich einige Autofahrer zu waghalsigen Aktionen hinreißen, indem sie abrupt die Spur wechseln – das Risiko eines Unfalls hat seit dem vergangenen Wochenende an dieser Stelle zugenommen.

Die Ursache dafür, dass sich die Markierung auf dem Asphalt und die Beschilderung widersprechen, liegt in einer Panne. Der Landesbetrieb Straßen NRW ließ am vergangenen Wochenende die Markierung verändern, weil die A3 ab dem Dreieck Heumar jetzt durchgängig vierspurig bis nach Leverkusen führt. Eigentlich sollten unmittelbar im Anschluss auch die blauen Hinweisschilder mit den Richtungshinweisen entsprechend angepasst werden. Doch dazu kam es nicht.

Ein Sprecher des Landesbetriebs räumte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ein, dass die Arbeiten nicht wie geplant stattfinden konnten. Die von Straßen NRW beauftragte Firma habe den vereinbarten Termin nicht eingehalten können und deshalb umdisponiert. Die Beschilderung werde deshalb erst Anfang Oktober angepasst.

AK Köln Ost Schild Montage

Demnächst: So sollen die Schilder nächste Woche aussehen.

Es sei nicht möglich gewesen, Markierung und Schilder gleichzeitig auszutauschen, weil es nicht funktioniere, eine Hebebühne aufzustellen, wenn um diese herum Farbe auf den Asphalt aufgetragen wird.

Die Autofahrer müssen sich in der laufenden Woche darauf einstellen, dass es auf der Abfahrt in Richtung Köln-Zentrum zu unerwarteten Spurwechseln kommen wird. Straßen NRW betrachtet die von der Asphaltmarkierung abweichende Beschilderung nicht als Problem. Es handele sich um einen vorübergehenden Zustand.

Nicht die erste Panne

„Wir sehen die Problematik, dass es einen Widerspruch zwischen der Markierung und der Beschilderung gibt“, sagt hingegen ADAC-Rechtsexperte Alfred Ossendorf. Er würde empfehlen, die Schilder bis zum Austausch zu verhängen, um nicht weiter Verwirrung zu stiften. So ließe sich ein möglicher Unfallschwerpunkt beseitigen. Ossendorf rät den Autofahrern, an dieser Stelle besonders vorsichtig die Spur zu wechseln. Die falsche Beschilderung sei vor Gericht kein zwingendes Argument, die Schuld an einem Unfall von sich zu weisen.

Mitte August war es bei der Öffnung der fünf Jahre gesperrten Abfahrt von der A3 auf die Zoobrücke in Richtung Kölner Innenstadt ebenfalls zu einer Panne gekommen. Der Landesbetrieb Straßen NRW hatte die Öffnung zwar öffentlichkeitswirksam angekündigt, doch das beauftragte Unternehmen setzte den Plan nicht in die Tat um. Die Ursache war eine defekte Maschine. Da kein Ersatz beschafft werden konnte, sei es nicht möglich gewesen, den Zufahrtsbereich wie geplant zu öffnen, so Straßen NRW damals.

Im Dezember 2018 hatte Straßen NRW zunächst geplant, die gesperrte Schleife in Richtung Kölner Innenstadt als Abstellfläche für Bauarbeiten zu benutzen. Nach heftiger Kritik aus der Wirtschaft ließ der Landesbetrieb den Plan wieder fallen.