Eröffnung erst 2024Kosten für Archäologische Zone in Köln steigen um Millionen
Köln – Baudezernent Markus Greitemann hat am Montag bekanntgegeben, dass das Jüdische Museum und die Archäologische Zone vor dem Rathaus erst im ersten Quartal 2024 fertiggestellt werden – bislang war eine Inbetriebnahme im ersten Halbjahr 2021 geplant. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte bereits über die Verzögerung berichtet (hier lesen Sie mehr). Die Kosten steigen auf 95 Millionen Euro. Das sind 18 Millionen Euro mehr als im Jahr 2017 prognostiziert. Die deutliche Zunahme führt Greitemann auf die Verzögerung und die Preissteigerung seit dem Baubeginn vor fünf Jahren zurück. Alleine der Stahlpreis habe sich in dieser Zeit verdreifacht.
Mit dem bislang beauftragten Stahlbauunternehmen erzielte der Baudezernent am Montagmorgen nach eigenen Angaben eine Einigung über die weitere Zusammenarbeit. Bis zum 31. März 2021 sollen dessen Arbeiten abgeschlossen sein. „Mir war wichtig, dass wir mit der Firma einen verbindlichen Zeitplan vereinbaren, damit andere Unternehmen genau wissen, wann sie auf der Baustelle arbeiten können“, sagte Greitemann.
Neue Ausschreibungen für Bauunternehmen nötig
Für weitere Unwägbarkeiten sorgt der Umstand, dass ein beteiligtes Bauunternehmen Insolvenz angemeldet hat und sechs weitere aufgrund der Verzögerungen im Bauablauf ihre Verträge gekündigt haben. Die Stadt muss daher sieben neue Aufträge ausschreiben. Sollten sich dafür keine Interessenten finden, könnte das den Zeitplan weiter verzögern.
Hier lesen Sie mehr: Vom römischen Reich bis zur Nazizeit – Die jüdische Vergangenheit Kölns
„Ich muss zuversichtlich sein, dass wir das schaffen“, sagte Greitemann. Die Stadt werde aktiv Akquise betreiben. Betroffen sind unter anderem die technische Gebäudeausrüstung, das Dach, die Fassade und der Innenausbau.
Neben dem eigentlichen Museumsbau umfasst das „Miqua“ genannte Projekt auch eine unterirdische Ausgrabung, zu der Teile des mittelalterlichen jüdischen Viertels gehören.