AboAbonnieren

Direktorin des Instituts für AllgemeinmedizinKölner Ärztin von Lauterbach in die Stiko berufen

Lesezeit 2 Minuten
Ziel der Ständigen Impfkommission ist es, die Impfempfehlungen zeitnah und bestmöglich an neue Impfstoffentwicklungen und Erkenntnisse aus der Forschung anzupassen. (Symbolbild)

Ziel der Ständigen Impfkommission ist es, die Impfempfehlungen zeitnah und bestmöglich an neue Impfstoffentwicklungen und Erkenntnisse aus der Forschung anzupassen. (Symbolbild)

Die für die Impfempfehlungen in Deutschland verantwortliche Ständige Impfkommission (Stiko) wird personell in großen Teilen neu aufgestellt.

Als eine von 19 ehrenamtlichen, unabhängigen Expertinnen und Experten ist Beate Müller, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin der Uniklinik Köln und der Universität zu Köln, durch das Bundesministerium für Gesundheit in die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts berufen worden.

Kölner Ärztin will praxisnahe Impfempfehlungen abgeben

Müller will mit ihrem allgemeinärztlichen Blick zu praxisnahen Impfempfehlungen beitragen, sagt sie. Schwerpunkte ihres Instituts sind unter anderem die Rolle der Allgemeinmedizin in Anbetracht des Klimawandels. Auch Expertinnen und Experten aus den Bereichen Immunologie, Virologie, Mikrobiologie und Pädiatrie sitzen in der Ständigen Impfkommission und bringen in Zukunft ihre Expertise ein.

Die Ständige Impfkommission ist eine ehrenamtliche, unabhängige Expertengruppe, die beim Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin angesiedelt ist. Sie entwickelt Impfempfehlungen für die Bevölkerung. Dabei orientiert sie sich an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin und berücksichtigt einerseits den individuellen Nutzen für geimpfte Personen als andererseits auch den Nutzen für die gesamte Bevölkerung.

Ziel der Ständigen Impfkommission ist es, die Impfempfehlungen zeitnah und bestmöglich an neue Impfstoffentwicklungen und Erkenntnisse aus der Forschung anzupassen. „Ich fühle mich sehr geehrt, Teil der Kommission zu sein und freue mich darauf, mit allgemeinärztlichem Blick zu praxisnahen Impfempfehlungen beizutragen“, sagt Beate Müller nach der Berufung.

Virologe Thomas Mertens scheidet aus der Stiko aus

Ein großer Teil der bisherigen 17 Stiko-Mitglieder scheidet nun aus. Darunter ist auch der Virologe Thomas Mertens, seit 2017 Vorsitzender des Gremiums. Er hatte bereits vor längerer Zeit angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Unter den Fachleuten, die in der Stiko bleiben, sind etwa der Virologe Klaus Überla (Universitätsklinikum Erlangen) und Jörg Meerpohl vom Cochrane Zentrum Deutschland.

„Die Stiko hat in der Pandemie große Leistungen erbracht. Jetzt wird sie mit vielen neuen Mitgliedern aus sehr unterschiedlichen Fachbereichen jünger und noch interdisziplinärer besetzt. Auch wissenschaftliche und praktische Spitzenkräfte bauen das neue Team auf“, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu den neuen Experten und Expertinnen. „Auch in Zukunft werden die Impfkampagnen der Bundesregierung auf der Grundlage der STIKO-Empfehlungen beruhen. Die Unabhängigkeit der STIKO von politischer Einflussnahme hat sich bewährt und bleibt weiter bestehen.“

Stiko zukünftig mit 19 Mitgliedern

Die neu berufene STIKO hat insgesamt 19 Mitglieder und tritt am 12. und 13. März 2024 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Die größeren personellen Veränderungen waren schon länger angekündigt. Im Zuge dessen wurde auch die Berufungszeit auf maximal drei Perioden à drei Jahre begrenzt. Dies soll dazu beitragen, die Unabhängigkeit des Gremiums zu sichern, wie es vom Ministerium heißt. (gro/dpa)