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Zündorfer GroovSeltene Eisvögel können weiter in Köln brüten

Lesezeit 3 Minuten
Eisvogel mit Fang: Geduld und ein lichtstarkes Tele-Objektiv braucht Fotograf Wessel, der rund ums Fischereimuseum auf Fotopirsch geht.

Ein Eisvogel mit Fang, allerdings nicht von der Groov.

Die Ufermauer an der Groov war kurz vor dem Zusammenbruch. Jetzt wurde sie nicht nur gesichert, sondern auch mit Nisthilfen ausgestattet.

Die schillernden Eisvögel an der Groov haben Hubert Postels schon immer begeistert. Er ist Mitglied der Angel- und Naturfreunde Zündorf und geht an dem Gewässer regelmäßig seinem Hobby nach. Oft sitzt der 68-Jährige stundenlang am gegenüberliegenden Ufer der inzwischen abgetragenen Mauer nahe der Groov-Terrassen. Immer wieder fielen ihm die hübschen farbenfrohen Vögel auf. Sie hatten ihre Bruthöhlen in dem Gemäuer.

Die Risse und Löcher im Gemäuer waren jedoch gefährlich für die Statik. Es bestand die Gefahr, dass die Mauer plötzlich einstürzt und Menschen, die dort spazieren gehen, mitgerissen werden. So wurde die Mauer im vorigen Jahr sorgfältig abgetragen, um dann neu aufgebaut zu werden. Postels machte sich aber Sorgen um den Lebensraum der streng geschützten Tiere. Er befürchtete, dass beim Wiederaufbau die Fugen so verschmiert würden, dass die Eisvögel keine Bruthöhlen mehr hätten.

Mitglied des Kölner Stadtrates kümmerte sich persönlich um die Nistplätze der Eisvögel

Ratsmitglied Anne Henk-Holstein (CDU) erfuhr davon und wendete sich ans Umweltamt. Auch die Biostation Köln-Leverkusen kümmerte sich um die Sache. Ihr Mitarbeiter Elmar Schmidt schrieb die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Köln an. Auf Anfrage erklärte die Stadt, die Sorge sei unbegründet. Die Sanierung sei in enger Abstimmung zwischen den beteiligten städtischen Ämtern erfolgt. Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen kümmere sich um die einzuhaltenden Umweltauflagen.

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Ein Mann mit Kappe und zeigt auf eine Stelle in einer Mauer an einem See.

Hubert Postels (68) hat brütende Eisvögel in der Ufermauer an der Groov entdeckt.

„Es hat eine artenschutzrechtliche Betrachtung stattgefunden und es liegt eine wasserrechtliche Genehmigung des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes der Stadt Köln für die Baumaßnahme vor. Die Baustelle wird darüber hinaus von einem Fachbüro mit einer sogenannten ökologischen Bauüberwachung begleitet“, erklärt Stadtsprecher Robert Baumanns.

Da es derzeit noch weiteren Planungs- und Abstimmungsbedarf auf der Baustelle gebe und sich die Maßnahme insbesondere infolge der im Winterhalbjahr hohen Wasserstände verzögert habe, bestehe die Möglichkeit, Nisthilfen für Eisvögel noch in dem Projekt vorzusehen.

Kölner Angler waren in großer Sorge, dass die Eisvögel ihre Heimat an der Groov in Zündorf verlieren

Es hätte bereits eine Abstimmung zwischen den beteiligten Ämtern stattgefunden. Die Niströhren würden nach ökologischen Vorgaben im Rahmen der Baumaßnahme berücksichtigt. Das freut Postels ganz besonders. „Wir Angler kümmern uns sehr um die Groov und waren schon in Sorge, dass die Eisvögel ihre Heimat verlieren.“

Steine der Ufermauer an der Groov in Zündorf liegen auf einem Haufen. Sie wird neu aufgebaut.

Die Ufermauer an der Groov in Zündorf wir neu aufgebaut.

Der Naturfreund hat übrigens beobachtet, dass die schillernden Flieger regelmäßig nach Spich unterwegs sind. Dort seien Kiesgruben mit steilen Erdhängen zu finden. Für Eisvögel beliebte Nistplätze. Und bei Ausflügen in die Umgebung seien sie dann irgendwann zur Groov gekommen und hätten die Löcher in der alten Ufermauer als Nistplätze entdeckt. Bei guten Voraussetzungen brüten Eisvögel sogar zweimal im Jahr. Die Tiere sind etwa 16 Zentimeter lang und wiegen bis zu 40 Gramm. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa 25 Zentimeter.

Groov-Terrassen in Köln-Zündorf öffnen wieder am Samstag, 23. März

Mike Weiler ist der neue Pächter der Groov-Terrassen, die am Samstag, 23. März, wiedereröffnen. Er freut sich, dass es dort so seltene Tiere gibt. Beim Ortstermin mit der Redaktion und Postels kam er zufällig vorbei. Jeden Tag sei er im Restaurant, damit alles zur Eröffnung perfekt sei. Angler Postels konnte berichten, dass „in der Groov eigentlich jeder Süßwasserfisch, der in heimischen Gewässern vorkommt, lebt.“ Von zwei Zentimeter bis zwei Meter reiche die Größe der Schuppentiere. Und die kleinen Fische seien die ideale Nahrung für die Eisvögel.