Buch von Bloggerin Lena TerlutterDer Modestil der Kölner

Lena Terlutter.
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Köln – Offen, tolerant, modebewusst. Hip? Eher nicht. Die Rede ist vom Modegeschmack der Kölner, dem Kölner Schick. In Worte gefasst von Lena Terlutter. Ihres Zeichens vierfache Shopbesitzerin, Bloggerin, Instagram-Star, Model, Stylistin. Und: Autorin.
Vor wenigen Wochen ist das erste Buch der Kölnerin erschienen: „Cologne Got Style“. Ein Ratgeber, für den sich die Modeexpertin gemeinsam mit der Journalistin Henriette Frädrich auf die Suche nach dem typischen Kölner Style begeben hat. Ein Jahr lang haben sie Designer und Boutique-Besitzer interviewt, sind mit ihnen shoppen gegangen, haben sich deren Kleiderschränke zeigen und sich von Kölner Modebloggern wie Lisa Fiege oder Charlotte Kahlert ihren persönlichen Stil erklären lassen.
Köln läuft keinem Trend hinterher
Zu Wort gekommen sind auch die beiden Schauspielerinnen Annette und Caroline Frier, mit denen Terlutter schon seit über 20 Jahren befreundet ist. Ihr Ergebnis: Köln hat Style, auch wenn er sich nicht in eine Schublade packen lässt. „Definitiv“, sagt Terlutter. Die 31-Jährige sitzt in ihrem Stammcafé, der Kaffeeküche im Belgischen Viertel, sie trinkt einen Milchkaffee, dazu frisch gepressten Orangensaft. Die französische Bulldogge´Paloma winselt vor der Theke. Der „Super Store“, einer ihrer Modeläden, ist direkt nebenan, das Café ist ihr Büro.
„Städte wie Berlin, London oder Paris haben alle ihren spezifischen Modestil, fast wie eine Uniform. In Berlin ist es hip ungestylt zu sein, in Paris geht es um Eleganz, ohne sich aufzubrezeln, in London ist die Mode rockiger. Köln läuft keinem Trend hinterher. Hier gibt es von allem etwas. Levve und levve losse“. Terlutter scheint zu wissen, wovon sie spricht. Mit ihrem Stil steht sie für das, was sie verkauft. An diesem kühlen Herbsttag mixt sie Hut mit Felljacke, dazu Stoffhose und Sneakers mit verstecktem Absatz.
Die Carrie Bradshaw des Belgischen Viertels
Nicht nur in Köln gilt sie als Stil-Ikone, ihrem Instagram-Profil, auf dem sie Fotos von ihren Outfits oder ihrem Kölner Loft postet, folgen mehr als 80.000 Menschen, Medien bezeichnen sie als die „Carrie Bradshaw des Belgischen Viertels“. „Ich würde mich nie so nennen“, sagt sie. „Aber ich sehe diese Metapher als Kompliment. Das schmeichelt mir.“
Terlutter, die in Köln geboren und aufgewachsen ist, hat lange als Model gearbeitet, bevor sie in Amsterdam Mode-Management studierte und schließlich für Levi’s Deutschland tätig war. „Irgendwas mit Mode zu machen“ sei schon immer ihr Traum gewesen, erzählt sie. „Ich war echt schlimm als Kind. Ich wollte immer nur Klamotten haben. Meinen Papa habe ich jeden Samstag auf die Ehrenstraße geschleppt.“ Den Schritt in die Selbstständigkeit hat sie gemeinsam mit ihrem heutigen Ehemann und dem Vater ihrer zweijährigen Tochter Luca, Leonard Dobroshi, vor drei Jahren gewagt – mit der Eröffnung der Boutique Belgique in der Brabanter Straße, es folgten der „Super Store“ sowie „BB Loves“. Der „Salon Sahnestück“ war bereits im Besitz ihres Ehemannes.
Die Idee zu ihrem neuesten Projekt sei aus einer „Weinlaune“ heraus entstanden, sagt Terlutter. „Als Henriette beim Abendessen mit der Buch-Idee kam, hat es mich direkt in den Fingern gejuckt. Ich wollte schon immer etwas machen, das bleibt.“ Ein Fingerzeig soll es jedoch nicht sein, fügt sie hinzu. Auch wenn das Buch viele Styling-Tipps beinhalte. „Jeder soll machen, was er möchte, unbedingt. Niemand soll sich verkleiden, sondern nur tragen, in was er sich wohlfühlt.“ In Köln zähle eben vor allem eins: Die innere Schönheit.
„Cologne Got Style“ ist in der Boutige Belgique, Brabanter Straße 27 und 29, erhältlich (19,90 Euro).