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Buenos Aires liegt gar nicht so fern

Lesezeit 3 Minuten

Kathrin Holtz und Jens Dörr führten im Tango 8 in die Welt des Tango Argentino ein.

Zollstock – Ob Tango Argentino, Milonga oder Tango Vals – mehr als 25 Besucher drängten sich beim Tag der offenen Tür auf dem Parkett der Tanzschule Tango 8. Große Berührungsängste mit dem lateinamerikanischen Tanz und den anderen Teilnehmern ließen Inhaber und Trainer Kathrin Holtz und Jens Dörr dabei gar nicht erst aufkommen. Mit ihrer rund 20-jährigen Erfahrung erklärten sie langsam die ersten Tanzschritte, demonstrierten die richtige Haltung des Tanzpaares und weihten die Besucher in das südamerikanische Rhythmusgefühl ein. Danach konnten die Gäste bereits die ersten Runden auf dem Tanzparkett drehen. Nach anfänglich verlegenen Schritten stellten sich bei den meisten mit wachsender Lockerheit und wechselnden Tango-Partnern erkennbare Fortschritte ein.

Nicht ungewöhnlich für den Tanz, dessen Zentrum die argentinische Hauptstadt Buenos Aires ist. „Der Tango Argentino ist ein sozialer Tanz, bei dem die Menschen zusammenkommen und miteinander interagieren“, erklärt Jens Dörr, Tango-Trainer und Mitinhaber der Tanzschule. „Seine Blütezeit hatte er in den 40er Jahren in Buenos Aires. Dort bot der Tango Frauen und Männern in dieser eher konservativen Zeit die Möglichkeit, sich auch ohne Eklat öffentlich näherzukommen.“ Auf den sogenannten Milongas – den Orten, an denen der Tango Argentino getanzt wird – konnten die Besucher einander durch Blickkontakt zum Tanz auffordern und sich zwischen und nach den Tänzen unterhalten. „Ein bisschen wie eine Art Partnerbörse“, sagt Dörr. Und auch wenn es beim Tag der offenen Tür im Tango 8 nicht um die Partnersuche ging: Bei jedem neuen Lied forderten die Trainer die Teilnehmer auf den Tanzpartner zu wechseln.

Aus ganz praktischen Gründen: „Damit vermeiden wir, dass sich bei einem Tanzpaar Fehler fest einspielen“, so Kathrin Holtz, die zusammen mit Dörr und einer dritten Mitstreiterin das Tango 8 betreibt. „Außerdem lernen die Teilnehmer sich dadurch untereinander besser kennen. Durch den Tanz bricht das Eis zwischen den Leuten schnell und sie kommen ins Gespräch.“

Kathrin Holtz und Jens Dörr führten im Tango 8 in die Welt des Tango Argentino ein.

Bereits seit mehr als acht Jahren bringt das Tango 8 Menschen beim Tango zusammen und vermittelt neben der Idee und der Geschichte des Tanzstils die Vielfalt an Grundschritten und Bewegungsmustern, die im Tanz frei miteinander verbunden werden. Dabei liegt die Kunst des Tango-Tanzes darin, die Stücke des üblicherweise zehnköpfigen Orchesters zu interpretieren und die einzelnen Instrumente zu gewichten. „Jeder Tänzer interpretiert die Musik selbst und setzt sie nach seinem Gefühl um“, erklärt Dörr. Das verschaffe dem Tango Argentino viel Interpretationsfreiraum und Freiheit in seiner Umsetzung, so der Tanzlehrer. Dazu bietet das Tango 8 eine Vielzahl von Kursen an, die sich an alle Tango-Interessierten – vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen – richten. Mit einer Dauer von rund ein bis zwei Stunden sind die verschiedenen Kurse für alle Altersklassen geeignet. Und für die ersten Tanzversuche, so Trainerin Holtz, müssten Interessierte nicht viel mitbringen. „Wichtig sind vor allem bequeme Schuhe, in denen man sich gut bewegen kann. Wer dann noch ein wenig Rhythmusgefühl mitbringt, ist bestens gerüstet.“

Bei den Besuchern kamen die Tanzeinlagen am Tag der offenen Tür gut an. „Wir fanden die Veranstaltung super. Die Location ist sehr schön und die Tanzlehrer haben es super gemacht – sehr motivierend und unterhaltsam“, sagt Besucherin Anne Hufnagel, die mit ihrem Partner an der Veranstaltung teilnahm. „Wir hatten sehr viel Spaß und werden sicher wiederkommen!“

TANGO 8

Tango 8, Vorgebirgsglacisweg 47, Zufahrt über Höninger Weg 47, Halle 8, 50969 Köln

www.tango8-koeln.de