Diese zwei Kölnerinnen kandidieren für Volt für den Bundestag. Die junge Partei ist seit der Wahl 2021 bekannter geworden.
BundestagswahlVolt tritt erstmals mit vier Kölner Direktkandidaten an
Die noch junge Partei Volt fand 2021 nicht genug Wähler in Deutschland, um es in den Bundestag zu schaffen. 0,4 Prozent der Stimmen erhielt sie. In Köln, wo Volt Teil des Mehrheitsbündnisses im Stadtrat ist, kam die Partei auf ein Prozent. Mittlerweile hält Volt im Europaparlament drei der 96 deutschen Mandate und ist in mehreren deutschen Großstädten in Räten vertreten. Jetzt will Volt erneut versuchen, sich in den Bundestag wählen zu lassen, erstmals mit Direktkandidaten für alle vier Kölner Wahlkreise, wie die Partei im Dezember bekanntgab.
Klaudia Grote ist eine von ihnen, sie tritt für Köln II an, den linksrheinischen Süden der Stadt. Die promovierte Diplom-Psychologin wohnt seit 26 Jahren in der Kölner Innenstadt und sagt: „Köln soll so bleiben, wie es ist: menschlich.“ Sie leitet das Kompetenzzentrum für Gebärdensprache und Gestik an der RWTH Aachen und sagt: „Ich habe eine ganze Menge Übung im Barrieren-überwinden“. Die Mutter von drei Kindern will auch für die Kölner im Bundestag für eine solidarische Gesellschaft eintreten und die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel abschaffen. Sie vertritt Volt bereits in mehreren Ausschüssen des Kölner Stadtrats.
Parteimitglieder von Volt durchschnittlich 35 Jahre alt
In der Landesliste setzt Volt auf Parität, Männer und Frauen wechseln sich auf den Plätzen ab, stellt Listen-Zweiter David Krappitz vor. „Wir wollen bestehende Machtverhältnisse nicht perpetuieren, sondern verändern“, sagt Krappitz. Nach diesem Prinzip richte sich das gesamte Wahlprogramm von Volt. Das Durchschnittsalter der Parteimitlieder liege bei 35 Jahren, daher werfe Volt den Blick in die Zukunft: auf erleichterte Zuwanderung ausländischer Fachkräfte und die Digitalisierung der Bürokratie zum Beispiel.
Dafür, dass „von Maßnahmen eine ganze Stadt profitiert“, will sich Franziska Weber einsetzen. Sie tritt für den Wahlkreis Köln III an, Chorweiler, Ehrenfeld und Nippes. Sie sagt, in der Digitalisierung sollen alle mitkommen und beim ÖPNV-Ausbau dürfe es nicht nur um einzelne Bereiche der Stadt gehen. Seit acht Jahren wohnt Weber in Köln, sie sei fürs Studium gekommen und will Köln nicht wieder verlassen. Die freiberufliche Kommunikationsdesignerin fordert eine bessere finanzielle Ausstattung von Kommunen und will das Ehegattensplitting abschaffen, stattdessen das Kindergeld erhöhen. Weber ist gleichstellungspolitische Sprecherin der Kölner Ratsfraktion. Die zwei weiteren Kölner Kandidaten sind Mihir Nayak für Köln I und Friedrich Jeschke für Köln IV/Leverkusen.