AboAbonnieren

Bunte Liga in KölnDie Erfahrenen geben bei Lazio Dom den Ton an

Lesezeit 4 Minuten

Lazio Dom ist ein junges Team, das erst seit sieben Jahren in der Bunten Liga dabei ist.

Köln – Um die größte Niederlage der Mannschaftsgeschichte gleichzeitig auch als größten Triumph zu deklarieren, braucht es sicherlich eine Menge Optimismus. Und eine große Portion Teamgeist, die bei Lazio Dom alles zusammenhält, der Mannschaft der Bunten Liga, die wir dieses Mal vorstellen:

Woher kommt Euer Name?

Da haben wir demokratisch abgestimmt: Lazio Dom ist selbstverständlich eine Konstruktion aus unserer Domstadt und der italienischen Erstligamannschaft Lazio Rom. Am Anfang stand natürlich der Wortwitz, aber daraus hat sich auch eine Atmosphäre in der Mannschaft gebildet. Wir sind ein Team, das sich im Spiel erstmal hinten reinstellt und dann je nach Tagesleistung langsam offensiver wird – also eben ganz der italienische Spielstil.

Seit wann gibt’s euch?

Seit Juni 2012. Die Gründungsmitglieder kannten sich aus der Schule und dem Fußballclub. Im April 2013 hatten wir das erste Pokalspiel, das erste Liga-Spiel am 31. August 2014. Für Bunte-Liga-Verhältnisse sind wir also sicher noch relativ jung. Der Kern der Mannschaft ist deshalb noch immer dabei. Erst jetzt kommt so langsam der Umbruch, immer mehr neue Spieler stoßen dazu, dafür haben viele Alteingesessene jetzt aber auch einen festen Beruf oder gründen gerade eine Familie. Das bedeutet auch, dass wir uns oft von Spieltag zu Spieltag eine Mannschaft zusammenstellen müssen.

Wer macht mit?

Ein Großteil kam aus dem Kölner Osten, mittlerweile sind unsere Spieler aber in der ganzen Stadt verteilt – ein Kader mit über 30 Spielern im Alter zwischen 25 und 35 Jahren. Da hat eben jeder mal einen Arbeitskollegen, einen Kommilitonen oder einen Mitbewohner mitgebracht. Wie es in Köln eben immer ist: Einer, der einen kennt, der einen kennt…

Was ist Euer Ziel?

Natürlich ist der sportliche Erfolg wichtig, aber wir spielen gerade gegen den Abstieg an. Da geht es zuallererst darum, sich zu stabilisieren. Wir haben einfach keine große Regelmäßigkeit in Training und Spielstil, weil wir alle noch ein anderes Leben neben der Bunten Liga führen. Der Fußball soll daneben vor allem eines sein: Genuss.

Wer ist Euer Trainer?

Die Erfahrenen geben bei uns den Ton an. Wenn aber ein Messi ganz frisch zu uns stoßen würde, würde natürlich auch auf den gehört. Trotzdem entscheiden Erfahrung und Mannschaftszugehörigkeit über die Trainerjobs.

Was zeichnet euch aus?

Unser Kampfgeist. Gemessen an unserer Geschichte haben wir schon relativ viel erreicht. Und bedenkt man dann noch, dass wir durch relativ seltenes Training keine Automatismen im Spiel haben, geben wir ein echt gutes Bild ab. Das sieht man an unserer Motivation, an unserer Passion am Spielfeldrand, und auch an den Ergebnissen.

Was war Euer größter Triumph?

In der Saison 2015 hatten wir ungefähr 15 Leute, die wirklich zu jedem Training kamen. Da waren wir eine richtige eingespielte Mannschaft, jeder hatte seine Rolle, seine Position, wusste genau, was zu tun ist. Dadurch hatten wir ein Momentum, das uns die ganze Saison getragen hat, durch das wir auch knappe Spiele für uns entschieden haben. Dann kam das Relegationsspiel für den Aufstieg in die zweite Liga, das wohl wichtigste Spiel bisher für uns. Am Ende haben wir zwar knapp verloren, für uns war es aber ein riesiger Triumph, überhaupt so weit gekommen zu sein.

Was war die größte Niederlage?

Es war natürlich genau dieses Spiel. Aber ich sehe es trotzdem als einen großen Erfolg, wir sind eben Optimisten.

Was war das lustigste Erlebnis?

Gerne erinnern wir uns noch an Spiele im Hagelsturm auf der Jahnwiese. Das waren wirklich widrigste Bedingungen an Tagen, die man am liebsten im Bett verbringen würde – doch wir haben uns stattdessen auf dem Platz den Arsch aufgerissen. Wir haben es eben einfach gemacht. Dieser Ehrgeiz ist einfach bei jedem Spiel da. Wir versuchen auch bei einem Zwei-Tore-Rückstand noch aufzuholen – und manchmal gelingt uns das sogar.

Wo trainiert ihr und wann?

Flexibel am Wochenende, das stimmen wir immer ab. Im Winter sind wir in Soccer-Arenen unterwegs, seit einigen Wochen trainieren wir wieder samstags oder sonntags auf der Jahnwiese oder den Poller Wiesen.

Braucht ihr noch Verstärkung?

Neue Mitglieder sind gerne gesehen und können sich melden.

marcel.laukat@googlemail.com