Chorweiler – Aus eins mach zwei. Früher teilten sich im Bürgerzentrum Chorweiler die Generationen das Café Pegasus. Morgens war es ein Seniorentreff, am Nachmittag wurde es zum Kinder- und Jugendzentrum. Für die Dauer der zweijährigen Generalsanierung des Bezirksrathauses hatte das Café Pegasus ein Interimsquartier im Südflügel, gegenüber dem Eingang zur S-Bahn-Station. Mit dem Ende der Sanierungsarbeiten stehen dem Bürgerzentrum deutlich mehr Räume zur Verfügung. Daher wurden nun beide Bereiche – der Seniorentreff und das Jugendzentrum – räumlich voneinander getrennt. Das Jugendcafé Pegasus kehrte in seine angestammten Räume im Nordflügel zurück, behielt auch seinen Namen. Der Seniorentreff verblieb im Südflügel und ist nun ein Bürgercafé.

Ute Weber, die Leiterin des Bürgerzentrums, lud jetzt zum offiziellen Empfang ins Jugendcafé, Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner hielt eine Ansprache. Und Gabi Fischer, die Leiterin des Jugendbereichs, führte Besucher durch die frisch renovierten Räume. Die allerdings sind derzeit fast gänzlich unmöbliert. Im Hauptraum ist gerade mal die Theke aufgebaut, ansonsten herrscht gähnende Leere. Auch die Räume im Keller – Turnhalle, Werkraum, Disco, Küche – stehen leer, mal abgesehen von einem Regal im Werkraum und ein paar Matten in der Turnhalle. „Das ist auch so gewollt“, klärte Fischer auf. Mit der Gestaltung der Räume wolle man sich Zeit lassen, die Kinder und Jugendlichen seien an dem Einrichtungsprozess beteiligt und sollten möglichst viel selbst bestimmen. „Wir haben beschlossen“, so Fischer, „die konsumtive Haltung der Jugendlichen nicht mehr so wie früher zu bedienen, sie sollen sich selbst organisieren, auch mehr entscheiden.“

Das bedeute von Seiten der Sozialarbeiter, sich stärker als bislang zurückzunehmen. „Das ist kein leichter Prozess, weil wir Erwachsenen abwarten müssen, bis von den Jugendlichen etwas kommt.“ Gleichzeitig sei es spannend zu erleben, dass sie in der Regel doch aktiv würden. Um den Mitwirkungsprozess zu steuern, wurden bisher zwei Barcamps veranstaltet, ein drittes findet Ende Oktober statt und ist für alle interessierten Kinder und Jugendlichen offen.

Barcamps sind Treffen, bei denen in lockerer Atmosphäre in Gruppen ein Thema erarbeitet wird. Gleich das erste Camp im September sei ein Erfolg gewesen, sagte Fischer: „Es kamen 35 Kinder, die sehr interessiert waren und sich auch sehr rege beteiligt haben.“ Die Ergebnisse sind derzeit auf Stellwänden nachzulesen. Gewünscht sind etwa Möbel zum Zusammenbauen, Sitzsäcke, Sofas. Stark gefragt sind Gesellschaftsspiele. „Die Playstation ist zurzeit gar nicht mal der Hit“, sagte Fischer. Es bestehe ein Bedürfnis nach Rückzugsräumen, zudem wollten sich die Kinder und Jugendlichen bewegen. Um die Verletzungsgefahr zu minimieren, wurden die Wände der Turnhalle mit Vlies gepolstert. Das Bürgercafé ist schon seit März in Betrieb. Öffnungszeiten: Mo bis Fr, 9 bis 12 Uhr, So, 14 bis 17 Uhr, Mittwochs finden hier von 14 bis

17 Uhr Veranstaltungen statt. buergerzentrum-chorweiler.de

Gabi Fischer, Jugendcafé Pegasus