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Kölns neuer Stadtteil KreuzfeldDas Auto soll laut Baudezernent Greitemann nur „zu Gast“ sein

Lesezeit 3 Minuten
Überblickaufnahme auf den neuen Stadtteil Kreuzfeld

So soll der neue Stadtteil Kreuzfeld einmal aussehen.

Das größte Bauprojekt im Kölner Norden geht in die nächste Phase über. Die Politiker vor Ort pochen auf die Verkehrsanbindung.

Pünktlich zum Ende des Jahres findet mit der integrierten Planung auch die aktuelle Phase im Planungsprozess von Kreuzfeld zu einem Ende. Die Stadt Köln hat zu einer feierlichen Abschlussveranstaltung in Chorweiler eingeladen, in deren Rahmen das beauftragte Planungsteam des Architekturbüros Adept+ den Planungsbericht an Baudezernent Markus Greitemann übergab.

Planung von Kreuzfeld ist eine „komplizierte Aufgabe“

Der Entwurf „The Woodhood“ wurde in der integrierten Planung verfeinert und konkretisiert, wie die Leiterin des Stadtplanungsamtes, Eva Herr, erläuterte. „Das ist eine komplizierte Aufgabe, denn man muss die Anforderungen verschiedenster Bereiche berücksichtigen – von der technischen Verwaltung über Kitas und Schulen und der Verteilung der Freiräume, bis zur Verkehrsinfrastruktur.“

Das Ergebnis dieser Phase könne „in der einen oder anderen Ecke“ noch zu korrigieren sein, wichtig sei aber zunächst, „eine Vision zu entwickeln, die so stark ist, dass sie auch Bestand hat, wenn man manche Straße doch noch anders verlegt“, so Herr.

Baudezernent Markus Greitemann nahm den Planungsbericht entgegen.

Baudezernent Markus Greitemann (rechts) nahm den Planungsbericht entgegen.

Jana Gregorczyk aus dem Planungsteam freute sich darüber, dass während des Prozesses „die Aspekte der Planung, die wir mutig fanden, überlebt haben“. Nach wie vor besteht das Grundkonzept aus fünf „Hoods“ genannten Quartieren, die sich um eine gemeinsame grüne Mitte gruppieren. Dank unterschiedlicher Schwerpunkte sollen diese Hoods zwar nicht identisch sein. Jede soll jedoch die grundlegende Infrastruktur aufweisen, die sie zu „Orten nicht nur zum Wohnen, sondern auch zum Leben“, machen sollen, so Greitemann.

Mobility Hubs und Parkhäuser sollen in Köln-Kreuzfeld wichtige Rolle spielen

Das Auto soll in den einzelnen Quartieren „nur zu Gast“ sein, weswegen jedes einen sogenannten „Mobility Hub“ aufweisen soll: Parkhäuser, denen weitere Mobilitätsangebote angeschlossen sein werden. Weitere innovative Elemente sind beispielsweise Schulhöfe, die gleichzeitig als öffentliche Parks dienen. „So schaffen wir größere Freiräume für alle“, sagte Gregorczyk.

Das Bild zeigt, wo Kreuzfeld liegt.

Das Bild zeigt, wo Kreuzfeld liegt.

Vom Publikum kam wenig Kritik an der Planung von Kreuzfeld selbst, wohl aber an der des Drumherums: Örtliche Politiker mahnten erneut an, dass für Verkehrsanbindung gesorgt sein müsse. „Was ist nun mit dem Ausbau des Blumenbergwegs?“, fragte etwa Inan Gökpinar, Vorsitzender der SPD-Fraktion der Bezirksvertretung Chorweiler. „Als Bezirk brauchen wir ein Signal – nicht, dass der Ausbau kommt, sondern wann“, fügte Chorweilers Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner hinzu.

Ebenso wichtig sei der ÖPNV, der sich im Bezirk enorm verschlechtert habe, so Zöllner: „Die S-Bahn darf den Bezirk nicht umfahren, wenn es funktionieren soll.“ Greitemann gab Zöllner recht: „Bevor Kreuzfeld zu leben beginnt, muss der ÖPNV verbessert werden, muss der Ausbau des Blumenbergwegs erfolgt sein“, sagte er. Dennoch vermied er es, einen Zeitpunkt für den Ausbau zu benennen.

Im kommenden Jahr werde nun die technische Masterplanung des Projekts erfolgen, kündigte Herr an. Auch in dieser Phase werde es wieder Info-Veranstaltungen für die Öffentlichkeit geben.