Gelungene Sanierung im Kölner NordenChorweilers Plätze laden jetzt zum Verweilen ein
- Die Chorweiler Mitte strahlt in neuem Glanz.
- Die Tristesse vergangener Jahre ist damit passé.
- Die Bürger müssen ihr neues Draußen-Wohnzimmer nun auch pflegen.
Die „Attraktivierung der Aufenthaltsqualität“ hat sich in städtischen Pressemitteilungen seit einigen Jahren als stehende Amtsdeutsch-Wendung eingebürgert. Dass das Wortungetüm aber in seiner praktischen Ausprägung durchaus auch gelungene Resultate zeitigen kann, lässt sich gerade im Kölner Norden besichtigen.
Morbider Charme ist passé
Verströmten die Chorweiler Plätze zuvor einen morbiden Charme, der eher an die sterilen Vorstädte der französischen Hauptstadt erinnerten, scheint der Name Pariser Platz jetzt nun nicht mehr ganz so weit hergeholt... Tatsächlich hat ja auch die französische Hauptstadt moderne Plätze zu bieten, im Viertel La Défense zum Beispiel, die in der Tat in Gestaltung und Ausführung gar nicht so weit entfernt sind von dem, was sich in Chorweilers Mitte auftut. In jedem Fall ist die Verbesserung spür- und sichtbar.
Planmäßige Fertigstellung
Die Stadt muss nun auch einmal gelobt werden: Planung und Realisierung liegen im Zeitplan, der versprochene Brunnen soll im kommenden Jahr folgen. Die Bürger wurden im Vorfeld nicht nur zu ihren Wünschen befragt, die Vorschläge wurden auch berücksichtigt und umgesetzt. Bleibt abzuwarten, was die Chorweiler Bürger aus ihren neuen Draußen-Wohnzimmern machen. Möge der Tisch der Nationen von Vermüllung verschont bleiben und sich die hübschen neuen Sitzgelegenheiten nicht allzu bald zur Lieblingssprüh-Unterlage gelangweilter Guerilla-Graffiti-Artisten werden. Mögen die hübschen vielfarbigen Pflastersteine nicht zur Buckelpiste oder Stolperfalle werden.
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Flanierende Familien erwünscht
Stattdessen wünscht man sich hier flanierende Familien, Sport treibende Teenager und ins Gespräch vertiefte Ältere, die sich auf den Bänken ein Päuschen gönnen. Alle zusammen könnten das Stadtbild so bunt machen wie das Viertel nun mal ist. Und Besucher aus anderen Teilen der Stadt, die die Kölner „Banlieue“ tunlichst meiden, werden sich verwundert die Augen reiben. Chorweiler hätte es verdient.