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Köln-ChorweilerNeues Graffiti-Projekt wird der Öffentlichkeit vorgestellt

Lesezeit 2 Minuten

Stolz stehen die jungen Künsler vor ihrer Graffiti-Wand.

Köln – Grauer Beton, zwei Meter hoch, ungefähr 40 Meter lang. Die Mauer mit dem oben aufgesetzten Metallzaun schirmt zwar den in einer Senke liegenden Bolzplatz zur Ernstbergstraße hin ab, eine Augenweide war sie aber bisher nicht.

Jetzt jedoch schon: Über die gesamte Länge zieht sich seit kurzem ein Graffiti-Gemälde in knallbunten Farben, „Wall of Fame“ genannt. Das Werk wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Es war eine entspannte, lockere Atmosphäre"

Zu erkennen sind etwa die Schriftzüge „Respekt“ und „Outline Squad“, die Mitte nimmt eine Comicfigur ein. Am Rand haben sich die Künstler verewigt: Jugendliche vom Chorweiler Verein „Outline“, vom Blumenberger Jugendzentrum „Blu4you“ und aus der Flüchtlingsunterkunft aus der Langenbergstraße. „Squad“ nennt man in der Hip-Hop-Kultur eine Gruppe von Freunden.

„Es war eine entspannte, lockere Atmosphäre“, berichtete Puya Bagheri von Outline. Er hatte das Projekt initiiert und leitete es mit seinem Kollegen Marcin Trafalski.

Finanziert wurde es aus dem „Kulturrucksack“, einem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für Kulturprojekte in der Jugendarbeit. Seit fünf Jahren hat Outline die Patenschaft für den Bolzplatz, 2011 ließ die Stadt eine „Chillhütte“ aufstellen. Den Unterstand durften Jugendliche damals ebenfalls selbst mit Graffiti-Motiven besprühen.

Die Genehmigung ging durch „1000 Instanzen“

Die Genehmigung zur Bemalung der Mauer zu erhalten, sei langwierig gewesen, sagte Bagheri. „Es ging durch 1000 Instanzen.“ Carmen Siekmeyer vom Jugendamt und Bezirksjugendpflegerin Martina Zuber-Goljuie hätten sich zum Glück für die Realisierung eingesetzt.

Wermutstropfen: Die behördliche Erlaubnis blieb auf das Projekt beschränkt. Bagheris Wunsch ist aber, dass die Stadt die Wand auch künftig als legale Sprayfläche zur Verfügung stellt.

„Wir würden hier gern eine intakte Fame-Kultur etablieren“, so der Kommunikationsdesigner. „Illegal würde ich nie sprayen, es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass es erlaubt ist“, sagte Eren (14) aus Chorweiler. Miwar (15) aus Leverkusen meinte: „Draußen zu arbeiten ist angenehmer als drinnen, weniger gesundheitsschädlich, weil die Farbe schnell verdunstet.“