AboAbonnieren

Kölner KarnevalMehr als 800 Jecke feierten bei den ausverkauften FIB-Sitzungen in Pesch

Lesezeit 3 Minuten
Gekonnt führte Sitzungspräsidentin Gertrud Meinert durch das mehrstündige Sitzungsprogramm in der Aula des Pescher Gymnasiums.

Gekonnt führte Sitzungspräsidentin Gertrud Meinert durch das mehrstündige Sitzungsprogramm in der Aula des Pescher Gymnasiums.

Das Festkomitee Pescher Karneval begann die Saison mit zwei ausverkauften Sitzungen, unterstützt von 90 ehrenamtlichen Helfern.

Pesch wie es singt und lacht. Mit zwei ausverkauften Sitzungen ist das Festkomitee Pescher Karneval (FIB) in die neue Karnevalssession gestartet. Mehr als 800 kostümierte Jecke waren zur 42. Auflage der beliebten FIB-Sitzungen in den „Pescher Gürzenich“ gekommen, wie Schatzmeister Heinz Hermann Eschen die Schulaula des Pescher Gymnasiums bei seiner Begrüßung nannte.

Die Karten zu den beliebten Sitzungen seien bereits im November vergriffen gewesen, berichtete FIB-Präsident Alberto Correa Langer. „Viele Stammgäste besuchen uns jedes Jahr.“ Rund 80 Prozent kämen aus dem Kölner Norden. Ein Grund für den Erfolg der Sitzungsreihe, die traditionell immer am ersten Freitag und Samstag nach dem Dreikönigstag stattfindet, sei nicht zuletzt das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder des FIB, sagte Langer.

Auftritt der KG Bedburger Ritter ‚Em Ulk‘ bei der Sitzung des Festkomitees Pescher Karneval in der Aula des Gymnasiums Pesch.

Auftritt der KG Bedburger Ritter ‚Em Ulk‘ bei der Sitzung des Festkomitees Pescher Karneval in der Aula des Gymnasiums Pesch.

Als Pendant zum Kölner Sessionsmotto „FasteLOVEnd – wenn Dräum widder blöhe“ hatte das Pescher Komitee, ein Zusammenschluss der Vereine FC Pesch, IG Pescher Dienstagszug und des Bürgervereins, ihre Veranstaltungen mit „Mer losse Pesch blöhe“, überschrieben. Auch in diesem Jahr konnte Literatin Dagmar Sacha wieder zahlreiche bekannte Redner, kölsche Bands und Tanzgruppen für die beiden Sitzungen verpflichten.

Zum Auftakt des rund vierstündigen Programms kündigte Sitzungspräsidentin Gertrud Meinert die Karnevalsgesellschaft Bedburger Ritter „Em Ulk“, an. Mit viel Tamtam zogen die rund 70 Ehrengardisten der Schloßstadt Bedburg inklusive Tanzcorps und Musikzug zu ihrem Pescher Debüt in den Saal ein. Die Folge: Knubbel-Engpass auf der Bühne. Kommentar der Sitzungspräsidentin: „Su vill Lück hatte mir he noch nie op d’r Bühn.“ Applaus, Tusch des Sitzungsorchesters Markus Quodt.

Auftritt des Redner-Duos Willi und Ernst (Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum, r.) bei der Sitzung des Festkomitees Pescher Karneval in der Aula des Gymnasiums Pesch..

Auftritt des Redner-Duos Willi und Ernst (Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum, r.) bei der Sitzung des Festkomitees Pescher Karneval in der Aula des Gymnasiums Pesch.

Der musikalisch-tänzerische Start in den Abend war gelungen. Zwischen Bockwoosch, Mettbrütche, Kölsch vom Fass und Piccolöchen feierten die Gäste im liebevoll geschmückten Saal Redner wie den lallenden „Sitzungspräsident“ Volker Weininger – „Liebenärrnnenunnnarrn...“ oder die Koblenzer Kult-Rentner Willi und Ernst (Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum), die eine Pointe nach der anderen aus der künstlichen Hüfte schossen und nach eigenen Angaben „noch zu haben sind“. Ob er auch mal nachdenke, bevor er spricht, wollte Willi von Ernst wissen. „Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage“, war die klare Antwort.

Kölsche Bands bringen Saal zum Kochen

„Es wird niemals besser als jetzt“, sang die Musikband Rabaue (auf deutsch: die Raufbolde) und brachte mit ihrem Insellied – „Ich möcht so gern mit dir allein auf einer kleinen Insel sein“, sommerliches Urlaubsflair in den winterlichen Sitzungssaal. Das Publikum stimmte ein, klatschte mit, fühlte sich wie auf Malle. Anders als bei den Songs der Räuber, Höhner und Bläck Fööss, die mit ihren kölschen Hits und Hymnen die Aula zum Kochen brachten.

Für viel Bewegung auf der Bühne sorgte das Rheinische Tanzcorps „Echte Fründe“, das mit flotten Tänzen zu Sessions-Hits begeisterte. Krönender Abschluss der diesjährigen Karnevalssitzungen war der Auftritt der Stattgarde-Colonia-Ahoj-Crew in ihren maritimen Uniformen, die mit viel Getöse vom Sonnendeck ihres Stammbootes in die Schulaula wechselte.

Fleißige Helfer im Hintergrund

Für einen reibungslosen Ablauf der beiden Sitzungen sorgten rund 90 ehrenamtliche Helfer aus den Reihen der Veranstalter. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums halfen bei der Vorbereitung und beim Aufbau des Sitzungswochenendes. „Ohne die fleißigen Helfer im Hintergrund und die seit vielen Jahren gute Kooperation mit der Schule, könnten wir die Sitzungen in dieser Form nicht veranstalten“, sagte FIB-Präsident Langer am Rand der Veranstaltung.