Historischer Hof in KölnHaus Fühlingen fehlt noch immer der alte Glanz
Fühlingen – Die Sanierung von Haus Fühlingen zieht sich in die Länge. Die Bewilligung der dringend benötigten Baugenehmigung lässt weiter auf sich warten. Der Investor Dolphin Trust hatte den alten Gutshof im Jahr 2013 erworben. „Das Verfahren läuft noch“, sagt die Sprecherin von Dolphin Trust, Isabel Grünewald. Derzeit werden die Pläne mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Tiefbauamt abgestimmt. Das Unternehmen hofft, bis Ende des Jahres eine Zusage zu bekommen.
Eigentlich wollte Dolphin Trust schon im vergangenen Herbst mit der Sanierung beginnen. Ein Teil der geplanten Wohnungen ist bereits verkauft. „Es zieht sich hin, weil Unwägbarkeiten zu berücksichtigen waren“, sagt Grünewald. Die Sprecherin macht keine weiteren Angaben, sagt aber so viel: „Es ist eben kein einfaches Projekt.“
Sicherheitszäune umgerissen
In der Tat hatten sich bereits vor Dolphin Trust andere Investoren an dem alten Gutshof die Zähne ausgebissen. Ein Problem war der Denkmalschutz, ein weit größeres die stark befahrene Neusser Landstraße, die am Haus Fühlingen vorbei führt und potenzielle Käufer wohl abschreckte. Mit der nun genehmigten Umgehungsstraße Fühlingen muss sich Dolphin Trust um die Verkehrsbelastung keine großen Sorgen mehr machen. Anders sieht es bei der Sicherheit vor Ort aus. Immer wieder waren Unbekannte in das Gemäuer aus dem Jahr 1888 eingestiegen, was aufgrund des maroden Zustands der historischen Anlage mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Sicherheitszäune wurden umgerissen, mit Stahl verstärkte Türen aufgebrochen. „Es ist eine Sisyphos-Arbeit“, erläutert Grünewald. Das Gelände abzusperren sei unmöglich, doch ein Sicherheitsdienst schaut regelmäßig nach dem Rechten. Zum Glück habe man „derzeit keine größeren Probleme oder Beschwerden“, ergänzt Grünewald.
Der Eigentümer Dolphin Trust aus Hannover plant in dem alten Gutshof 34 Wohnungen der gehobenen Ausstattung mit einer Größe zwischen 40 und 165 Quadratmetern. Dazu entstehen 36 Tiefgaragenplätze. Der vordere Teil des Ensembles wird saniert und durch zwei neue Seitenflügel, Innenhof und Tiefgarage ergänzt.
Das architektonische Schmuckstück hat eine lange Geschichte. Erster Eigentümer war der Bankierssohn Eduard Freiherr von Oppenheim; zur historischen Anlage gehörten einst weitere Wohngebäude, ein Park, Stallungen und sogar eine Pferderennbahn. Der Freiherr verkaufte das Areal 1907, danach wechselte es mehrfach den Besitzer, auch die Stadt Köln gehörte dazu. Über die Jahre war das stolze Anwesen immer mehr verfallen; Anwohner und Bezirkspolitiker hatten das wiederholt heftig kritisiert.