Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

57 verletzte Schüler in Köln-Chorweiler14-Jähriger sprüht mit Reizgas an Heinrich-Böll-Gesamtschule

Lesezeit 2 Minuten

Die Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler wurde wegen eines Reizgasangriffs evakuiert.

Chorweiler – Die spontane Idee eines 14-Jährigen hat am Freitagmittag einen Großeinsatz der Feuerwehr an der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler verursacht: Der Schüler hatte sich ein Reizgas geschnappt, das einer Mitschülerin aus der Tasche gefallen war. Wie zu erfahren war soll sie es zum Schutz für den Schulweg dabei gehabt haben. Der Achtklässler sprühte das Gas in zwei Klassenzimmern – 57 Mädchen und Jungen mussten danach von Notärzten behandelt werden, weil sie über Atemprobleme, Übelkeit, gerötete Augen und gereizte Schleimhäute klagten. Die meisten konnten jedoch danach nach Hause gehen, vier Mädchen zwischen zwölf und 16 Jahren wurden zur weiteren Behandlung in die Kinderklinik gebracht.

Schulleiter Rolf Grisard (55) sagte am Nachmittag: „Das Reizgas hat starke Reaktionen ausgelöst, ich habe die Schule sofort räumen lassen.“ Die Schüler standen auf dem Hof zusammen, viele wurden von ihren Eltern abgeholt, die herbeigeeilt waren. Sie sorgten in der Umgebung der Schule nach Angaben der Polizei für ein Verkehrschaos. Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung. „Wir müssen klären, ob er seine Mitschüler gezielt eingenebelt hat oder aus Versehen das Reizgas versprüht hat“, sagte ein Sprecher.

Ob die Eltern des Jungen für die Kosten aufkommen müssen, ist noch unklar. Der zweieinhalb stündige Einsatz mit 13 Fahrzeugen, 29 Feuerwehrleuten, zwei Notärzten und Rettungssanitätern kostet mehrere tausend Euro. Stellt sich heraus, dass der Schüler vorsätzlich gehandelt hat, ist der Einsatz eigentlich kostenpflichtig.