AboAbonnieren

Umfrage-Ergebnis der Stadtt  Die Heimersdorfer fühlen sich besonders wohl

Lesezeit 3 Minuten

Der Wochenmarkt in Heimersdorf ist sehr beliebt.

Chorweiler – Der Stadtbezirk Chorweiler ist bei seinen Bewohnern beliebter als der vermeintlich schlechte Ruf es vermuten lässt. Das zeigt eine Studie der Stadt. Mit dem Titel „Besser als ihr Ruf – eine Image-Analyse der zwölf Stadtteile des Stadtbezirks Chorweiler“ stellte die Verwaltung den Bezirksvertretern nun die Ergebnisse einer Umfrage vor. Demnach sind 16 Prozent mit dem Bezirk „sehr zufrieden“, 46 Prozent „zufrieden“, 29 Prozent beantworteten die Frage mit „teils teils“, sieben Prozent zeigten sich „unzufrieden“ und gerade mal zwei Prozent „sehr unzufrieden“.

Der Pariser Platz im Stadtteil Chorweiler ist zur Zeit eine Baustelle.

Die Anwohner beschreiben Chorweiler als grün und ruhig. Die Stadt erklärt dies mit der „vorteilhaften Grünstruktur“, sprich Fühlinger See, Escher und Pescher See und dem generell ländlicheren Erscheinungsbild des nördlichsten Bezirks.

Die Analyse basiert auf einem Wunsch der Bezirksvertretung, da Chorweiler seit Jahren unter seinem schlechten Image leidet. Die Verwaltung hatte das Thema in der jüngsten Bürgerumfrage „Leben in Köln“ von 2016 bereits aufgegriffen. Dabei wurden Anwohner aller Kölner Stadtteile zu ihrer Zufriedenheit befragt. In Chorweiler nahmen 1400 Haushalte teil – bei einer Einwohnerzahl von 83000 Menschen eine eher geringe Anzahl.

In Auweiler gibt es noch viel  ländlich wirkende Idylle.

Jedoch – das zeigt der Bericht ganz klar – sind die Bewertungen der Veedel sehr unterschiedlich ausgefallen. Anwohner von Fühlingen, Esch/Auweiler, Pesch, Merkenich, Worringen und Roggendorf/Thenhoven bewerten ihren Stadtteil positiver als Menschen aus Chorweiler, Blumenberg, Lindweiler, Volkhoven/Weiler und Seeberg. Spitzenreiter ist Heimersdorf, dort zeigten sich 27 Prozent mit ihrem Stadtteil „sehr zufrieden“, gefolgt von Fühlingen (26 Prozent) und Esch/Auweiler (25 Prozent). Schlusslichter sind Blumenberg und Lindweiler, dort sind acht, beziehungsweise vier Prozent, mit ihrem Lebensumfeld „sehr unzufrieden“. Dennoch zeigten sich im gesamten Bezirk zwischen 42 und 55 Prozent mit ihren Stadtteilen „zufrieden“. Zum Vergleich: Der Durchschnitt in Köln liegt bei 45 Prozent.

Die Zufriedenheit sei an Angebote wie ausreichende Einkaufsmöglichkeiten im Ort und eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gekoppelt, erklärt Jaqueline Berg vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik. „Der Bezirk ist heterogen – mit gut und weniger gut ausgestatteten Stadtteilen.“ Menschen aus den „positiver“ bewerteten Stadtteilen nehmen ihre meist dörflichen Orte unter anderem auch als vertraut, schön, ruhig und sicher wahr. In Chorweiler, Blumenberg und Lindweiler dagegen fühlen sich die Menschen in der Außenwahrnehmung eher verachtet und glauben, dass Vandalismus und Kriminalität zunehmen. Bürger in Chorweiler und Lindweiler bezeichnen ihren Wohnort zudem als „arm“. Generell wird der Bezirk stärker als im städtischen Durchschnitt als schlicht und unscheinbar, unbeweglich und eintönig bewertet – unsicher fühlt sich die Mehrheit hier allerdings nicht. „Dementsprechend wird auch keiner der zwölf Stadtteile in signifikantem Maße als hässlich, düster oder schmutzig wahrgenommen“, so Berg. Die im Bezirk lebende Bevölkerung teile die zumeist stark negative Außensicht auf manche Chorweiler Stadtteile nicht.

„Ich fühle mich sehr berührt von dem Bericht, wir werden ihn sicher noch öfter in unsere Arbeit einbeziehen“, sagte Wilfried Neumann von der CDU.