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Vandalismus in Köln-PeschKlagen über Lärm und einen zerstörten Zaun am See

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Der Maschendraht-Zaun am Seeufer wird von Unbekannten immer wieder umgerissen.

Köln-Pesch – Es ist Sommer, und der Pescher See kommt nicht zur Ruhe. Seit Jahren klagen Anwohner über Menschen, die bei schönem Wetter hier schwimmen und grillen, obwohl es verboten ist. Klagen über Partylärm, Müll und verletzte Wassertiere. Seit Jahren versucht die Stadt, die Situation in dem Landschaftsschutzgebiet zu beruhigen, der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete mehrfach über das Thema. Schilder weisen explizit auf ein Bade- und Lagerverbot hin – nur am Escher See, ganz in der Nähe, ist in einem Freibad mit Sandstrand das Baden erlaubt –, eine große Wirkung scheinen die Verbotstafeln nicht zu entfalten.

Deshalb griff die Stadt nun zu härteren Maßnahmen. Mitte Mai installierte sie einen 200 Meter langen Maschendrahtzaun. Er verläuft vom Eingang des See-Bereichs an der Pestalozzistraße bis fast zum Durchgang an der Fröbelstraße und soll das Betreten der Sandbank und damit das Baden und Grillen erschweren – was wohl auf Missfallen stieß.

Anwohner berichten, dass der Zaun nach kurzer Zeit aus dem Boden gerissen und zerstört wurde. Auch die Stadt bestätigt, dass Unbekannte den Zaun zu zwei Dritteln niedergelegt und Durchgänge geöffnet hätten. „Danach wurde er jedes Mal unverzüglich repariert“, so die Stadt. Man habe bewusst einen Maschendrahtzaun gewählt, da er nur als Provisorium für den Sommer gedacht sei.

Stabilerer Zaun ist teurer

Eine stabilerer, aber auch kostspieliger Stabgitterzaun sei zwar schwerer zu überwinden, „würde den Pescher See aber auf Dauer zu einem stark abgeriegelten Bereich machen, der das Naturerlebnis für die Anwohner und andere Besucher stark getrübt hätte“, sagt die Stadt. Dafür „hätte niemand Verständnis gehabt.“ Man habe mit dem örtlichen Bürgerverein und der Chorweiler Bezirksvertretung über verschiedene Möglichkeiten diskutiert und suche in Abstimmung mit allen Beteiligten nach einer „langfristigen Lösung“ für das Problem. Diese lässt sich in diesem Sommer zwar nicht mehr umsetzen, soll aber zur kommenden Saison greifen.

Abgesehen von der neuen Umfriedung sei die Stadt weiter aktiv. Das Ordnungsamt kontrolliere regelmäßig am See, auch in Sonderschichten. Im Mai hätten sich keine „ordnungsbehördlichen Erkenntnisse ergeben“. Im Juni seien Mitarbeiter täglich ab 19 Uhr und zu wechselnden Uhrzeiten vor Ort gewesen.

„Im Ergebnis wurden dort keinerlei Musik, Lärm, Partys, Vermüllung oder andere Ordnungswidrigkeiten festgestellt“, erklärt das Amt. An insgesamt neun Tagen seien überhaupt Menschen angetroffen worden, „davon fünfmal kleine Gruppen von bis zu acht Personen am Ufer“. Der Rest habe sich oberhalb des Strandes bei den Sitzbänken aufgehalten. Anwohner hätten sich mündlich und auch schriftlich bei der Stadt für die häufige Präsenz bedankt.