Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Wohngebiet im Kölner NordenGAG und Deutsche Reihenhaus wollen elf Hektar bebauen

Lesezeit 3 Minuten
Baptist2

Roggendorf soll wachsen. Auf freiem Feld wollen GAG und Deutsche Reihenhaus bauen. 

Roggendorf/Thenhoven – Das am südlichen Ortsrand von Roggendorf/Thenhoven geplante neue Wohnquartier ist nach Kreuzfeld eines der größten einer ganzen Reihe von Neubaugebieten, die in den nächsten Jahren im Bezirk Chorweiler entstehen sollen. Mit der Offenlage eines Entwurfs für den Bebauungsplan des Areals ist dessen Umsetzung nun wieder einen Schritt näher gerückt.

Das gut elf Hektar große Gelände, das zurzeit vor allem von Feldern dominiert wird, grenzt nördlich an die Baptiststraße an und erstreckt sich bis zum Verlauf des Pletschbaches, der die südliche Grenze zu einem Landschaftsschutzgebiet bildet – nur am südwestlichen Rand reicht der Geltungsbereich des B-Plans über diesen hinaus, um eine Verbindung zum Mörterweg zu schaffen, an den das Quartier angebunden werden soll.

Auf dem Areal planen die Deutsche Reihenhaus AG und die GAG gemeinsam insgesamt 380 neue Wohneinheiten, davon 270 in Form von Geschossbauten, 90 Reihenhäuser und 20 Einfamilien- oder Doppelhäuser. Die Geschossbauten sind als dreistöckige Mehrfamilienhäuser mit Satteldach geplant, die Reihen- und Einfamilienhäuser zweistöckig. Gut 70 Prozent der Mietwohnungen sollen im öffentlich geförderten Wohnungsbau entstehen. Neben der Wohnbebauung umfasst die Planung eine Kindertagesstätte für drei Gruppen und einen 1800 Quadratmeter großen Spielplatz.

Gemeinschaftlich nutzbare Grünflächen

„Halböffentliche“, gemeinschaftlich nutzbare Grünflächen, die an die Privatgärten angrenzen, sollen Freiräume mit „hoher Aufenthaltsqualität“ bieten. Eine weitere Grünfläche ist am östlichen Rand geplant, wo eine Lärmschutzwand das Quartier von der angrenzenden Bahntrasse abschirmen soll.

Baptist1

Innerhalb Eschs wird der Thenhover-Escher Weg zu Auf dem Driesch. Auf dem einspurigen Abschnitt rückt die Wohnbebauung bis an die Fahrbahn heran

Seit der ersten Vorstellung der Pläne bei einer Bürgerinformationsveranstaltung 2019, wurden diese auf Basis der öffentlichen Kritik leicht überarbeitet - so sollen nun etwa alle Wohnungen der Mietshäuser Zugang zu den Tiefgaragen erhalten. Besonderes Augenmerk richtet der Plan auf die verkehrliche Erschließung des Quartiers, nicht zuletzt, weil von Anwohnern deutliche Sorgen vor einer Zunahme des Verkehrs im Ortskern von Roggendorf/Thenhoven geäußert wurden.

Zufahrt nur von der Baptiststraße aus

Um diesen nun weitgehend vom Durchgangsverkehr zu verschonen, soll das Quartier ausschließlich von einer Zufahrt in der Baptiststraße aus zu befahren sein – der aus der Siedlung abfließende Verkehr hingegen soll über den Mörterweg ausschließlich Richtung Osten zur Bruchstraße geleitet werden. Auch der Baustellenverkehr während der Bauzeit soll den Stadtteil möglichst nicht belasten, weshalb die Zufahrt zum Baugebiet über den Thenhover-Escher Weg führen soll. Genau daran stießen sich jedoch die Chorweiler Bezirksvertreter, denn der Thenhover-Escher Weg führt als Thenhovener Straße und Auf dem Driesch direkt durch den Ortskern von Esch.

Durchgangsverkehr belastet Esch

„Esch ist ein Dorf, das schon jetzt stark von Durchgangsverkehr belastet ist“, sagte Dorothea Everz, Vertreterin der CDU-Fraktion. Gerade auf dem Streckenabschnitt der Straße Auf dem Driesch reiche die Wohnbebauung teilweise bis an die Fahrbahn. „Die Straße wird dort einspurig, das heißt, der Schwerlastverkehr würde dort direkt an den Häusern vorbeifahren“, sagte Everz.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Es kann nicht sein, dass wir Esch weiter belasten müssen, um Roggendorf zu entlasten.“ Wolfgang Kleinjans, Vorsitzender der Grünen-Fraktion, stimmte ihr zu, dass die Streckenführung problematisch sei. „In Roggendorf sehen wir uns allerdings vor das gleiche Problem gestellt. Wie man es auch macht, irgendjemand wird leiden“. Klaus Roth, Vertreter der Linken, schlug vor, auch den Baustellenverkehr über den Mörterweg zu leiten. „Dafür müsste er so ausgebaut werden, dass er in beide Richtungen befahren werden kann, das sieht dieser Plan aber leider nicht vor.“