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Elterninitiative setzt sich durchZebrastreifen für Worringer Schulkinder wird realisiert

Lesezeit 3 Minuten
Absperrungen in einem Wohngebiet

Der Zebrastreifen entsteht am südlichen Ende des Schulgeländes.

Eine Elterninitiative hatte beharrlich auf die Umsetzung eines Beschlusses der Bezirksvertretung gedrängt.

Die Baustelle vor dem Komplex der beiden Worringer Grundschulen in der Straße An den Kaulen ist zwar eher übersichtlich, da sie im Grunde nur aus ein paar Absperrungen besteht, dennoch zeigt sie an, dass sich etwas tut: Hier an der südlichen Seite des Schulgrundstücks wird der lange geforderte Zebrastreifen nun tatsächlich realisiert. Die gut 400 Schüler der beiden Schulen werden damit erstmals eine geregelte Möglichkeit bekommen, die Fahrbahn zu überqueren.

Dabei ist der Zebrastreifen schon lange beschlossene Sache: Bereits 2021 hatte die Bezirksvertretung Chorweiler den Beschluss gefasst, die Straße in Höhe der Grundschule mit einem Zebrastreifen auszustatten – sowohl um den Schülern mehr Sicherheit beim Überqueren der Straße zu bieten, als auch um den Kfz-Verkehr abzubremsen, denn dank der langen, geraden Strecke kommt es hier regelmäßig zu Übertretungen der Geschwindigkeitsbegrenzung.

Elterninitiative leitet Zebrastreifen in die Wege

Zwar hatte die Bezirksvertretung damals schon eine „zeitnahe“ Umsetzung gefordert, dass es nun tatsächlich dazu gekommen ist, dürfte aber auch zu einem großen Teil der Lobbyarbeit der Initiative „Sichere Schulwege für Worringen“ und ihrem Initiator David Jungk geschuldet sein. Die in der Initiative organisierten Eltern hatten bei der Verwaltung immer wieder nachgehakt, wie weit die Pläne für den Zebrastreifen gediehen seien.

Jungk hatte die Initiative vor allem wegen der Szenen gegründet, die sich morgens vor Schulbeginn und teilweise in den Nachmittagsstunden beim Abholen der Kinder abspielen, denn auch hier führt der Andrang der sogenannten „Eltern-Taxis“  zu brenzligen Situationen, wie man sie inzwischen vor vielen städtischen Grundschulen beobachten kann.

„Die Eltern halten auf dem Gehweg oder in zweiter Reihe, um ihre Kinder rauszulassen, gleichzeitig laufen andere Schüler zwischen den haltenden Fahrzeugen hindurch. Bei der Hektik, die morgens herrscht, können sie leicht übersehen werden, das ist einfach brandgefährlich“. Neben seinen Bemühungen, die Kölner Verwaltung auf das Problem aufmerksam zu machen, versuchte er daher auch bei der übrigen Elternschaft ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen. Nicht ohne Erfolg, wie am diesjährigen Worringer Rosenmontagszug zu sehen gewesen war, denn dort waren die „Eltern-Taxis“ ein wiederkehrendes Thema gewesen.

Die Umsetzung des Zebrastreifens ist nun ein handfester Etappensieg für die Initiative, wobei Jungk betont, dass sie diese nur „verwandelt“ habe: „Der Beschluss der Bezirksvertretung lag ja bereits vor, und war deshalb die konkreteste Möglichkeit, schnell für Verbesserung zu sorgen. Das war wie ein Elfmeter, den man nur noch versenken muss“, sagt er.

Tatsächlich gehen seine Ambitionen aber deutlich über den Zebrastreifen hinaus: Ziel ist letztlich die Einrichtung einer sogenannten Schulstraße, in der zeitweise Sperrungen für den Kfz-Verkehr, außerhalb gelegene sichere Bring- und Abholzonen und alternative Fußwege für mehr Sicherheit sorgen sollen – ein Konzept, das die Stadt Köln zurzeit stadtweit auf Umsetzung prüft.

Containergebäude in der Bolligstraße

Das Containergebäude in der Bolligstraße kann nun endlich genutzt werden.

Zunächst aber gehe es nun vor allem darum, den Weg vom Schulgebäude zu den ausgelagerten Schulcontainern in der Bolligstraße zu sichern, die die Platznot der Katholischen Grundschule und der Gemeinschaftsgrundschule lindern sollen. Die Container stehen dort zwar schon seit einigen Monaten, weitere notwendige Arbeiten hatten die Nutzung jedoch bislang verhindert – nun erfolgt am 24. März die Inbetriebnahme.

Auf dem gut 400 Meter langen Weg dorthin müssen die Schüler auch die Straße Lievergesberg überqueren. „Da gibt es keinen Übergang und auch noch keine Kennzeichnung für die Verkehrsteilnehmer, dass sie sich im Bereich einer Schule befinden“, sagt Jungk. Mattis Dieterich, der Vorsitzende des SPD-Ortsverbands im Kölner Norden, hat daher bereits einen weiteren Zebrastreifen an der Kreuzung von Bolligstraße und Lievergesberg angeregt.