AboAbonnieren

Corona-Krise in KölnStudierendenwerk bewilligt 5300 Anträge auf finanzielle Hilfe

Lesezeit 2 Minuten
MDS-EXP-2019-10-09-71-153183751

Das Uni-Center ist das größte Wohnheim des Werks.

Köln – Neben Vorlesungen und Klausuren müssen viele Studierende arbeiten, um ihre Lebenshaltungskosten zu finanzieren. Durch Corona gingen mehrere Jobs verloren, die Hilfe vom Bund kam spät, aber sie kam: in Form von Überbrückungszahlungen. Für die Auszahlung der Hilfen waren die Studierendenwerke zuständig. Das Kölner Werk stellte nun nicht nur seinen Geschäftsbericht vor, sondern berichtete auch von der Vergabe der Gelder.

So arbeiteten zeitweise fast 100 der 642 Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen an den insgesamt 9600 Anträgen. Bisher wurden 5300 bewilligt, im Durchschnitt werden 430 Euro an Studierende ausgezahlt. Anträge auf Unterstützung konnten bis September gestellt werden, wobei Dennis Krüger, Referent des Asta der TH Köln, kritisch anmerkte, dass seines Wissens nach viele Anträge ohne Begründung abgelehnt worden seien. „Wir mussten das Verfahren in Rekordzeit hochziehen und haben uns für Schnelligkeit bei der Bearbeitung entscheiden müssen“, sagt Jörg Schmitz, Geschäftsführer des Studierendenwerkes, zum Ausbleiben längerer Begründungen. Studierende, deren Anträge abgelehnt worden seien, könnten auch keine erneute Prüfung fordern, da kein Rechtsanspruch auf die Unterstützung bestehe.

1000 neue Wohnplätze

Neben den Überbrückungshilfen waren die Zahlen der Bilanz des Studierendenwerks Thema: Mit einem Umsatz von mehr als 28,7 Mio Euro fällt diese positiv aus und führt den Trend der vergangenen Jahre fort. Einnahmen generiert das Werk unter anderem über Sozialbeiträge, die im Semesterbeitrag enthalten sind: In Köln liegen diese bei 75 Euro. Davon werden hauptsächlich Uni-Mensen, Wohnheime, Kitas und Beratungsstellen finanziert.

Gerade Wohnplätze würden stark nachgefragt: 5000 verwaltet das Werk in Köln bereits, bis 2022 sind 1000 weitere geplant. Mit 262 Euro Durchschnittsmiete sind sie auch für Studierende in prekären Verhältnissen bezahlbar. „Wir dürfen die relative Armut, der Teile unserer Studierendenschaft ausgesetzt sind, nicht aus den Augen verlieren“, sagt Schmitz. Das Werk plädiere deshalb für niedrigere Hürden bei der Bafög-Beantragung, denn die Antragszahlen sinken seit Jahren.