AboAbonnieren

In Köln verfügbarWem der angepasste Omikron-Impfstoff zu empfehlen ist

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (3)

Aufziehen einer Impfspritze.

Köln – Die Stadt Köln bietet ab sofort Impfungen an, die gezielt vor den Omikron-Varianten des Coronavirus schützen. Seit Montag können Termine online gebucht werden. Bislang stehen Impfstoffe der Hersteller Biontech und Moderna zur Verfügung, die jeweils insbesondere vor der BA.1-Variante schützen.

Die Impfstoffe, die bislang geliefert wurden, sind gezielt für einen Schutz gegen die Omikron-Untervariante BA.1 ausgelegt. Sie schützen jedoch auch vor anderen Omikron-Subvarianten, etwa der Variante BA.5, die derzeit in Köln zirkuliert. „Es ist andersrum abzusehen, dass der BA.5-Impfstoff, den wir im Oktober erwarten, auch vor BA.1 schützt“, sagt Johannes Nießen, Leiter des Kölner Gesundheitsamtes. In etwa vier Wochen rechnet er mit Lieferungen des BA.5-Impfstoffes von Moderna.

Corona-Impfungen in Köln: Neue Stiko-Empfehlung könnte Nachfrage erhöhen

Nießen empfiehlt: Wer weiß, dass er oder sie mit einer bestimmten Untervariante infiziert war, lässt sich im Idealfall mit dem Mittel impfen, das für die jeweils andere Variante optimiert wurde. Ansonsten seien beide Mittel gleichermaßen wirksam.

„Jedenfalls empfehle ich jedem, der über 60 Jahre alt ist oder an einer chronischen Krankheit leidet, nun die zweite Booster-Impfung mit dem angepasstem Impfstoff wahrzunehmen“, so Nießen weiter. Nach einer Infektion ist allerdings ein dreimonatiger Abstand bis zur nächsten Impfung einzuhalten.

Stiko rät bislang nur Risikogruppen zu weiterer Omikron-Impfung

Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät bislang nur diesen beiden Risikogruppen zu einer weiteren Omikron-Impfung. Doch das könnte sich am Freitag ändern. „Ich schätze, dass die Stiko auch jüngere Menschen in die Empfehlung für den Omikron-Impfstoff mit aufnimmt“, sagt Nießen. Wichtig sei, dass die Stadt für eine Erweiterung der Empfehlung vorbereitet sei.

Das könnte Sie auch interessieren:

Und das scheint der Fall zu sein: Knapp 1000 Dosen sind bereits in Köln angekommen, die Termine vergeben. Für die kommende Woche sind 4000 weitere Dosen bestellt. Wann die Ampullen jeweils in der Stadt ankommen, ist noch nicht ganz klar.

Das Bundesgesundheitsministerium hat entschieden, die Verteilung über die Apotheken laufen zu lassen. Je nachdem, wie gut die Abläufe funktionieren, können sich die Lieferungen um einige Tage verzögern. „Darauf haben wir leider keinen Einfluss.“

Köln: Praxen im Bestell-Prozess

Auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte werden bald die neuen Impfstoffe spritzen. Laut Kassenärztlicher Vereinigung (KV) befinden sich die Praxen derzeit erst im Bestell-Prozess, in wenigen Wochen sollen die Impfungen auch hier möglich sein. Viele Praxen bestellen bislang eher kleine Mengen, weil sie die Nachfrage abwarten wollen.

„Die Zurückhaltung bei den niedergelassenen Ärzten kann ich verstehen, sie gehen vom Bedarf aus“, sagt Nießen. „Wir arbeiten als Stadt in enger Abstimmung mit der KV und werden das, was gebraucht wird, zur Verfügung stellen“, verspricht er.

Corona-Erstimpfung weiterhin mit dem bisherigen Impfstoffen

Erstimpfungen werden weiterhin mit den bisher genutzten Impfstoffen der jeweiligen Unternehmen angeboten. „Wir wissen nicht, was in einem halben Jahr ist, auch eine Rückwärtsentwicklung ist bei den Varianten nicht auszuschließen“, sagt Nießen. Eine Grundimmunisierung mit den bisherigen Vakzinen sei daher richtig.

Ab der Zweitimpfung stehen die angepassten Mittel zur Verfügung. Nießen betont, dass die Impfungen auch in diesem Herbst neben Masken und Tests eine wichtige Rolle spielen werden, um die Kölnerinnen und Kölner vor dem Virus zu schützen. „Es kann weiterhin nicht jede Infektion vermieden werden, aber mit einer angepassten Omikron-Impfung kommt man besser durch den Herbst.“